Über den Coronatest von einem Testanten kann und darf bereits mehr berichtet werden.
Er hat einen negativen Test abgeliefert.
Dabei hatte er für diesen Test doch rund fünf Monate Zeit. Dennoch lieferte er einen negativ zu beurteilenden Test ab. Ein Ergebnis, das zu keinem weiteren Aufstieg berechtigt, im Grunde, das Verbleiben bereits äußerst fragwürdig … vielleicht darf er noch zu einem weiteren Coronatest antreten, der den ersten in den Sand gesetzten vergessen lassen könnte, sofern dieser tatsächlich je noch positiv ausfallen könnte …
Seit dem 29. Jänner ’20 gibt es ein Ministerium für Kunst und Kultur. Was es nicht gibt, ist ein Minister für Kunst und Kultur. Auch wenn es diesen geben sollte, den Minister, der für Kunst, Kultur, für den öffentlichen Dienst und für den Sport zuständig, verantwortlich ist. Es ist nicht unüblich, dass in einem Ministerium mehrere sogenannte Geschäftsbereiche zusammengefaßt sind, es einen Minister, eine Ministerin in der Verantwortung für mehrere sogenannte Geschäftsbereiche gibt.
Unüblich an der Einteilung der Ministerien seit dem Jänner ’20 ist allerdings, dass einem Minister, den es nicht gibt, aber für Kunst und Kultur dem Gesetze nach geben sollte, eine Staatssekretärin aus der eigenen Partei beigestellt ist, während beispielsweise, wie es in Österreich seit Jahrzehnten wohl gängige Praxis, der Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie ein Staatssekretär von der zweiten Regierungspartei beigestellt ist.

Für den Coronatest wurden die Tweets des Werner Kogler herangezogen, und zwar vom 5. Jänner ’20 bis zum 13. Mai ’20. Alle seine Tweets wurden in den Collagen abgelegt. Und allein seine Tweets aus über vier Monaten bescheinigen nur eines, einen negativen Test vorgelegt zu haben.
Sie finden in diesen Tweets vielerlei. Vor allem Sport. Sport, Sport, Sport und noch mehr Sport. Das läßt die Vermutung aufkommen, Werner Kogler liest „Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport“ von rechts nach links:
Trops dnu Tsneid
nehciltneffö,
Rutluk, Tsnuk
rüf Retsinimsednub
Allenthalben fällt die Bezeichnung „Sportminister“ in den Tweets, Kultur- oder Kunstminister hingegen nicht …
Kunst kommt vor. Im weitesten Sinne. Etwa am 17. Jänner ’20, als der Tod von einem Künstler zu beklagen war. Werner Kogler steht hier nicht an, in einem Tweet sein Bedauern darüber …
Am 17. März ’20 ein Tweet, der den Eindruck erwecken könnte, diesen schreibt ein Minister für Kunst und Kultur; es tatsächlich aber schreibt ein Verkünder. Verkündet werden Maßnahmen für Kunst und Kultur, also das Planen von Maßnahmen …
Und ganz Sportminister, am 30. März ’20: „Keine einfache Zeit für Kinos und Kinofans. Wie ihr euer Lieblingskino trotzdem unterstützen könnt, erfährt ihr hier.“ Ein Retweet von ihm. Retweets dürften überhaupt seine Lieblinge sein.

Am 16. April ’20 ein Retweet der Ankündigung der für den 17. April angesetzten Pressekonferenz mit der Staatssekretärin aus der eigenen Partei. Und am 17. April ’20 ein Retweet, daß die Pressekonferenz stattgefunden hat, von der am 12. Mai ’20 die Staatssekretärin im Ö-1-Morgenjournal sagt: „
Renner: So viele Fragen. Ich fange einmal bei den Museen an. Vor ungefähr haben Sie deren Öffnung mit 15. Mai verkündet. Die Verordnung dazu hat fast einen Monat gebraucht. Wäre ein bisschen mehr Eile im Sinne der Planungssicherheit nicht angebracht gewesen.
Lunacek: Herr Renner, lassen Sie mich zuerst einmal sagen, dass es mir hier wirklich darum geht, Schritt für Schritt das Kulturleben wieder soweit zu bringen, daß Besucherinnen und Besucher, die Bevölkerung das wieder erleben kann, worauf ganz viele von uns oder alle wirklich dringend warten, nämlich Kultur und Kunst wieder live erleben zu können. Das analoge kulturelle Leben wieder in die Aufnahme zu bringen. Und da sind die Museen der erste Schritt. Wir haben schon vor einigen Wochen angekündigt, jetzt werden die Details erarbeitet und ab 15. Mai ist es möglich. Ich freue mich sehr, daß das wieder möglich sein wird, und ich ersuche auch ganz viele in der Bevölkerung, die Museen wieder zu besuchen, um all das, was uns jetzt abgegangen ist, tatsächlich wieder live erleben zu können. Insofern, so ist es jetzt. Ja, ab 15. Mai wird es wieder möglich sein, Museen zu besuchen. Da freue ich mich auch schon drauf.
Renner: Wissen Sie heute schon als anders als am 17. April in dieser berühmt berüchtigten Pressekonferenz, welche Bundesmuseen vielleicht doch früher als im Juli aufmachen wollen. Und gibt es mit den Häusern schon Absprachen für die geforderte Abgeltung der Mehrkosten durch die Corona-Auflagen.
Lunacek: Zuerst einmal zu den Kosten. Hier ist ganz klar, daß wir jetzt einmal die Liquidität absichern … Auch bemühen werde mit dem Finanzminister, mit dem Vizekanzler und anderen bemühen werde, für die Zeit, die vielleicht schwieriger werden wird, weil nicht so viele Touristen kommen, wie es in der Vergangenheit der Fall war, hier natürlich auch mithelfen bei der Finanzierung. Aber was die Öffnungen betrifft, da ist klar, das Untere Belvedere öffnet schon am 15. Mai, die Albertina und die Albertina Modern öffnet am 27. Mai, das Künstlerhaus am 27. Mai, Wien-Museum, Hermes-Villa am 29. Mai, Kunsthaus am 31. Mai, das Kunsthistorische Museum Ende Mai, das MAK am 1. Juni, aber auch in allen Bundesländern werden in diesen nächsten Tagen Museum eröffnet, ich erwähne die Hofburg in Innsbruck am 15. Mai …
Renner: Bevor wir jedes großes Museum im Land aufzählen, ich weiß schon, ich habe die Frage gestellt, da wird es wohl eine Internetseite geben müssen, um einen Überblick zu bekommen. Dahinter steht die Frage, wenn Kultur so wichtig ist für das gesellschaftliche Leben, wieso sagen dann nicht alle Museen, angeleitet von der Regierung, Hurra, wir machen auf, es tröpfelt vor sich hin, daß man es nicht versteht.
Lunacek: Aber Herr Renner, da gibt es sehr viel mehr Museen in Österreich, hunderte Museen, große, kleine, die alle in ihrer eigenen Verantwortung diese Schritte setzen. Die müssen dieses Dreieck von Schutz- und Gesundheitsregeln, von Freiheit und Eigenverantwortung und von Wirtschaftlichkeit und Anteil der Besucherinnen und Besucher einfach selbst abschätzen. Die Regierung kann nicht einfach hergehen und sagen, die müssen jetzt alle an einem Tag öffnen. Das würde ganz viel Proteste auslösen. Wirtschaftlich unter die Arme greifen, wir tun das schon. Diejenigen, die Förderungen von uns erhalten, da wird, wie ich schon erwähnt habe, zum Beispiel werden Jahresförderungen jetzt schon ausgezahlt. Wir tun eh, was möglich ist. Aber die Freiheit, die haben die Museen selbst, die gebe ich ihnen nicht vor. Das ist schon auch mein Zugang zur Politik, hier Eigenverantwortung und Freiheit zu ermöglichen. Auch die Kunstvermittlungsprogramme sind wieder möglich. Das heißt, Führungen sind möglich bis zu zehn Personen. Und auch Workshops. Das ist gerade auch für die Museen ein wichtiger Faktor. Mindestabstand ein Meter, mechanische Schutzvorrichtungen, da habe ich auch sehr gute Rückmeldungen von Museen.
Renner: Spricht man dieser Tage mit Kulturschaffenden oder hört ihre Reaktionen, dann kommt dieser Grundtenor. In der Corona-Krise müsse sich die Kultur ganz hinten anstellen. Verstehen Sie diesen Eindruck? Woher kommt der?
Lunacek: Ja, ich höre all das. Ich spreche mit ganz vielen. Ich kann ihnen sagen, ich arbeite ganz intensiv mit meinem Team, in der Sektion, mit dem Gesundheitsministerium. Und was die Öffnungen, die Lockerungen, die Möglichkeiten, was Aufführungen betrifft, so ist mein Plan, noch diese Woche ein Konzept vorzustellen, wie ein Stufenplan ausschauen könnte. Ich brauche noch ein paar Tage, weil es geht, wie schon erwähnt, dieses Dreieck von Schutz- und Gesundheitsregeln, Freiheit und Eigenverantwortung und Wirtschaftlichkeit. Muß so gut als möglich gewährleistet sein. Da arbeite ich daran.
Und so weiter und so fort …

Renner: Der Ärger in der Kulturszene ist riesengroß, insbesondere und gerade über Sie und die Grünen. Der Kaberettist Lukas Resetarits etwa hat Ihnen eine regelrechte Wutrede gehalten und diese in der gestrigen ZIB-2 begründet. Hören wir kurz einen Ausschnitt daraus.
Resetarits: Ich bin wütend, weil es eine Mißachtung unserer ganzen Branche ist, weil man uns so überhaupt ignoriert. Das ist eine gewisse Respektlosigkeit und das ist geradezu beleidigend. Die Verärgerung über die Grünen in der kompletten Szene, bei meinen Kolleginnen und Kollegen, rührt daher, daß …
Und so weiter und so fort.

Lunacek: Ich gebe wohl auch Fehler zu. Die Pressekonferenz damals war einfach zu früh und in dieser Form hätten wir sie so nicht stattfinden lassen sollen. Das ist keine Frage. Aber jetzt machen wir Nägel mit Köpfen.
Und so weiter und so fort.

Lunacek: Es geht hier auch um Dinge, wie Klimaschutz, der im Kulturprogramm verankert sein muss. Wir kämpfen darum jeden Tag, die Situation so zu bewältigen, dass auch die Bevölkerung sieht, dass diese grüne Handschrift da ist in dieser Regierung.
Abschließend noch eine kritische Stimme einer Künstlerin, die ihre Kritik in einem Brief an die Staatssekretärin formulierte, und nicht an den Minister für Kunst und Kultur, weil es diesen eben nicht gibt, obgleich es ihn geben sollte, aber Papier ist eben, nein, nicht geduldig, Papier saugt alles auf ….
„Allen voran ist es den Betroffenen wichtig, nicht als Bittsteller behandelt zu werden, sondern dass auf Augenhöhe mit ihnen gesprochen wird. Darüber hinaus wird ihnen in der gesamten Debatte nicht der Stellenwert gegeben, den sie als Repräsentanten und Repräsentantinnen des Kulturlandes Österreich verdienen.“

PS Ein Mann hat in Sachen Kultur und Kunst vor Jahren bereits einen endgültigen negativen Test abgegeben, zu einer Zeit also, als noch nicht die Rede davon war, der Elchtest könnte eines Tages Coronatest … An diesen hat die Parteipolitikerin aus seinen Reihen den Brief auch nicht zusätzlich geschrieben, wohl wissend, daß von ihm nichts …
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