Prophet der „Kollektivpsychose …“

„Aufgrund der vielerorts beobachteten Verharmlosung von NS-Gedankengut (Schilder der Teilnehmer zeigten etwa Bilder des Konzentrationslagers Ausschwitz mit der Aufschrift ‚Impfen macht frei‘) waren auch antifaschistische Gruppierungen vor Ort, um ihren Unmut auszudrücken. Diese wurden kurzerhand von Polizeibeamten umstellt und schließlich nach der Abreise in der U-Bahn-Station Karlsplatz gezielt kontrolliert.“

Das Coronavirus trägt nicht dazu bei, daß zu anderen Bildern, zu anderen Sprüchen, zu etwas Neuem also, gegriffen wird. Wie gedacht werden könnte. Daß auf etwas Neues, wie es doch von dem Coronavirus behauptet wird, etwas Neues zu sein, mit etwas Neuem also reagiert wird.

Es wird aus dem modrigen Keller geholt, was im nässenden Keller seit einer Ewigkeit modert, und ein bißchen überkritzelt, zur Zeit halt beispielsweise mit „Impfen macht frei“.

Auch das Coronavirus bringt also nichts Neues hervor.

Einer aber muß sich nun wohl wie der Prophet von Corona vorkommen, der vor Jahren schon weissagte, daß „Austria is morphing in a syndicalistic dictatorshop“ und nun am letzten Montag des Oktobers ’20 vor der Kirche zum heiligen Engelbert der Schwärze … wie muß er sich dort gefühlt haben, für sich gewahr, daß seine Worte mehr waren als nur Worte — eine Prophezeiung … also das Nichts.

Und nicht unweit von seiner Veranstaltung vor der Kirche zum heiligen Engelbert der Schwärze marschieren desselben Tages Menschen, auf die herabgesehen wird, denen jedwede Bildung abgesprochen wird, während er, der Mann weder des Neuen noch des Alten, sondern des Nichts, aber ein Mann der recht besonderen Gebetsliga, allenthalben von Medien zu Diskussionen eingeladen wird, der Mann des „Akademikerbundes“, zu dem sich beispielsweise auch ein Armin Thurnher zu einer gar kultivierten, so gar akademischen Diskussion schon mal setzt …

Österreich, in dem dieser Mann als „Experte“ gilt …

Diesen Experten Österreichs kennzeichnet das aus, was eine Prophetin ausmacht, einen zum Propheten macht, an jedem Tag der Woche, des Monats, des Jahres, an jedem Tag eines Lebens am Morgen als Experte für je ein anderes Fachgebiet zu erwachen, so beispielsweise am 24. Mai 2020 zu erwachen zum Experten für „Kollektivpsychose in der Corona-Diktatur“ und gleich auch, das muß ihm ein recht fruchtbarer Tag gewesen sein, für, einfach wie kurz gesagt: alles“:

„Viele Menschen hätten ihr Geld verloren, wenn sie gewettet hätten, dass es unmöglich wäre, ein Land wie Österreich innerhalb von wenigen Wochen in eine autokratische Kommando-Gesellschaft zu transformieren. Nicht, dass es um die Grundrechte und um den Rechtsstaat in Österreich und in Europa in den letzten Jahren allzu gut bestellt gewesen wäre – die verbreitete Beseitigung der Meinungsfreiheit (Stichwort: Migrationskritik) sowie die in Schlüsselbereichen vorangetriebene Umsetzung einer politisierten Justiz (Stichwort: Auseinandersetzung mit dem Islam) seien beispielhaft in Erinnerung gerufen. Doch blieb zumindest der Schein einer demokratischen Ordnung gewahrt und wurde von den politischen Eliten eifrig gepflegt. Diese Pflege erfolgte zuletzt besonders penetrant mit der ritualisierten 8.-Mai-Folklore zum ‚Sieg über den Nationalsozialismus‘, während gleichzeitig für das Heute, Hier und Jetzt selbst der bloße Schein von Freiheit und Bürgerrechten mehr oder weniger achselzuckend aufgegeben wurde und dem Diktat des Absolutheitsanspruchs der angeblichen Rettung von Menschenleben weichen mußte.“

An einem anderen Tag etwa wiederum, der ihm wohl nicht so fruchtbar, erwacht er bloß zum Experten für „Kultursozialismus“ …

„Die Kurz-Reaktion hat in leidgeplagten konservativen Kreisen und Foren Freudenstimmung, ja geradezu Euphorie aufkommen lassen. Viele warten darauf, dass der Schmerz über die wertepolitischen Fehlleistungen der ehemaligen großen christdemokratischen Partei nachlassen möge.“

Und auch das kennzeichnet einen Propheten, selbst Jünger einer Prophetin zu sein, die ihn kommen läßt, mit Freudenstimmung, Euphoriezu dem nur ein gesegneter Prophet in der Lage …