Wenn wer eine Reise tut, kann was erzählt werden. Auch dann, wenn es bloß eine Reise in Worten zur Zukunft ist, so wie die von Karl Nehammer am letzten Freitag im März ’23, in der weit, gar weit gekommen wird — bis ’30 …
Wenn einer von seiner Reise erzählt, kann was berichtet werden. Wie von der etwa, die Karl Nehammer erzählt, von seiner Siebenlangenreise. Sein Ziel Zur Zukunft
Und was kann das für eine Zukunft sein, deren Erzählung ’30 zu Ende ist?
Es ist kein schlechter Rat, zuerst auf jene zu blicken, die mit sind mit Zukunftsreiseerzählenden, denn diese offenbaren jenseits der Worte oft mehr, sagen alles, was nicht gesagt wird.
Zukunftserzählungen werden groß inszeniert, das Kommende, das zu hören sein wird, wird mit Pathos vorgestellt, die Erzählenden werden mit Pathos vorgestellt, die mit Erzählenden Reisenden werden mit größter Ehrerbietung begrüßt, so auch an diesem letzten Freitag …
[…] Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung im Dienst und außer Dienst […]
Ob „Mitglieder[n] der Bundesregierung“ ohne Blick auf ihre Einsatzpläne es leicht fällt, in der Sekunde sagen zu können, ob sie „im Dienst“ oder „außer Dienst“, und welche „Mitglieder der Bundesregierung wohl gekommen sind, am letzten Freitag, ihre siebenkurze Reiseroute zu empfangen?
[…] sehr geehrter Herr Präsident des Nationalrates […]
Und was kann mit ihnen das für eine Zukunft sein, deren „Handlauf“, wie Moderatorin Ina Sabitzer die gleich zuhörende Reiseerzählung nennt, nur bis ’30 reicht, an einem „Handlauf“ in die „Zukunft“ … an einem „Handlauf“, der erst bei der Stufe 23 beginnt, an einem „Handlauf“ für nur sieben Stufen, und ab der Stufe 30 wieder ohne „Handlauf“ … welche Baubehörde würde beispielsweise wohl eine Kellerstiege mit einem Handlauf erst von Stufe 23 über bloß sieben Stufen und also nur bis zur Stufe 30, wenn die Kellerstiege weit, weit mehr als 30 Stufen insgesamt hat, genehmigen?
Und was kann das für eine Zukunft sein, wenn in der ersten Reihe die Mitgenommenwichtigsten der Reise am Handlauf sitzen, und die Wichtigsten sind stets auf den Plätzen in der ersten Reihe, in der ersten Reihe sitzt ein Mann, und es hat den Anschein, wie gesehen werden kann, als wäre sein Stuhl ein wenig noch vor die ersten Reihe gestellt, das bekanntermaßen üblich ist, wie für einen Präsidenten …

Neben ihm, und was kann das auch mit ihr für eine Zukunft sein, eine Frau, die eben auf dem kurzen Weg zur Koalition mit einer landbauerischen Partei …
Zwischen ihnen ein, und was kann das auch mit ihm für eine Zukunft sein, ein Mann, der selbst, auch er, Auskunft gibt, was das für eine Zukunft sein kann

Mit diesem Blick in die ersten Reihe hätte dieser Raum auch schon wieder verlassen werden können, ohne die Reiseerzählung Am Handlauf die Zukunft gehört zu haben, aber Handlauf wurde dann doch gehört, und je länger zugehört wurde, desto mehr drängte sich die Frage auf, weshalb wurde die Erzählung nicht schon einen Monat früher gegeben. Wovon noch zu erzählen sein wird.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.