„Nachdenken müssen, neue Möglichkeiten zu finden, unser“ Gewissen „zu exportieren.“

Klima ist global und nicht national. Das führt mich dazu, daß wir in dieser Strategie genauso darüber nachdenken müssen, wie wir neue Möglichkeiten finden, unser Wissen zu exportieren. Wenn Sie auf den afrikanischen Kontinent, wenn Sie nach Asien schauen, werden Sie viele Länder finden, die mit mittlerweile einem wichtigen, nämlich in Österreich wieder dazu gewordenen Rohstoff, nämlich dem recycelten Kunststoff, achtlos umgehen, wie viel davon in der Natur liegt, wie viel davon in den Weltmeeren schwimmt, all das, dem kann man aber begegnen, durch eine Bewußtseinsänderung in der Bevölkerung, aber vor allem auch durch Recyclingindustrie, die man in diesen Staaten aufbauen kann und muß, und daß auch dort neue Zukunftsperspektiven für die Menschen gibt. Und genauso gedacht geht es darum, wenn es um Hochwasserschutz geht, Naturkatastrophen vorzubeugen.

Das spricht der zurzeitige Bundeskanzler in Österreich nicht an diesem recht besonderen Hochhaltungstag „unsere[r] Werte“ im Februar in Osterhofen oder in Ried vor Alternativen, sondern einen Monat verspätet in und vor …

Und es wird ihm, als spräche er im Februar in Ried oder in Osterhofen, dafür ebenso heftig applaudiert. Stehend wird sein Einzug in die Halle, in den Saal, die in seinem Fall ein dicht gefülltes Obergeschoß sind, von den Ersten im Lande eingeklatscht, in rechter Vorfreude darauf, was sie gleich zu hören bekommen werden, als wären sie in Osterhofen, in Ried …

Aber sie sind nicht im Februar in Ried, sie sind nicht im Februar in Osterhofen, sie sind im März in Österreich, in der Bundeshauptstadt, wo das ganze Jahr über dieser Hochhaltungstag „unsere[r] Werte“ Tag für Tag begangen wird, und was sie von ihrem zurzeitigen Bundeskanzler an seinem Hochhaltungstag „unsere[r] Werte“ zu hören bekommen, ist nichts Neues. Sie haben das schon einmal gehört, nur mit anderen Worten ausgedrückt, an einem Hochhaltungstag von einer Frau, die Bundespräsidentin werden wollte

Ihr zurzeitiger Bundeskanzler will „Möglichkeiten finden, unser Wissen zu exportieren“ — nach Afrika. Ihr zurzeitiger Bundeskanzler will dem achtlosen Umgang mit recycelten österreichischen Kunststoff begegnen, durch eine Bewußtseinsänderung der Bevölkerung – auf dem afrikanischen Kontinent

Auf riederische, auf osterhoferische Februarreden in … sollte gar nicht reagiert werden, gar mit Argumenten, gar mit Berichtigungen, das sollte die Regel sein, nachdem aber die Februarrede im März gehalten ist, darf von dieser Regel eine Ausnahme gemacht werden.

Das kleine zentralafrikanische Land ist auf dem Kontinent führend hinsichtlich Abfallvermeidung und Recycling. Seit 2008 gilt dort ein Totalverbot für Polyethylen-Plastiktüten. Und 2016 war Ruanda federführend, gemeinsam mit Südafrika und Nigeria, die Afrikanische Allianz zur Kreislaufwirtschaft (ACEA) zu gründen.

Im August 2017 verabschiedete Kenia ein Gesetz, das den Gebrauch, die Herstellung und den Import von Einweg-Plastiktragetüten rigoros verbietet. Obwohl dies nicht das erste Verbot ist – ähnliche Versuche wurden schon 2007 und 2013 unternommen – ist es mit Bußgeldern von bis zu 40.000 $ doch das bei weitem am strengsten durchgesetzte.

Sie hätten ihn nicht heftig beklatscht, hätte er dies oben Zitierte gesagt. Sie hätten aber ihm heftig applaudiert und er selbst, der zurzeitige österreichische Bundeskanzler hätte wohl eifrig mitapplaudiert und sich selbst beklatscht, hätte er das unten Zitierte gesagt, daß schon ab 2020

Im Ministerrat wurde das Verbot von Plastiksackerl in Österreich ab 2020 beschlossen. Insgesamt fallen jährlich zwischen 5.000 bis 7.000 Tonnen Kunststofftragetaschen unterschiedlicher Dicke in Österreich an. Diese landen oft in Flüssen, sind Teil der Verschmutzung von Flächen und Räumen (Littering) und stellen besonders Städte und Gemeinden sowie die Landwirtschaft und Umwelt vor immer größere Herausforderungen. Alleine in Österreich werden pro Tag über 100 Kilogramm Plastik über die Donau abtransportiert. Die Bundesregierung sagt dem umweltschädlichen und verschwenderischen Plastikverbrauch nun den Kampf an und leitet einen vollkommenen Systemwechsel in Österreich ein. Geplant ist ein Maßnahmenpaket, das unter anderem das Verbot von nicht-abbaubaren Plastiksackerln enthält. Das Verbot trat mit 1. Jänner 2020 in Kraft.

Österreich, Afrika – was für ein Unterschied, was für ein importiertes Wissen, von wo, was für ein exportiertes Wissen, wohin —

Ihr zurzeitiger Bundeskanzler Österreichs meinte vielleicht gar nicht — sagt er doch selbst gar recht oft, er werde immer wieder mißverstanden — „Wissen“, sondern Gewissen darüber nachdenken müssen, wie wir neue Möglichkeiten finden, unser Gewissen zu exportieren. Das ergäbe dann doch noch so etwas wie einen Sinn. Jedoch, dann wäre es nicht mehr eine Februarrede im riederischen, im osterhoferischen Obergeschoß, sondern eine Bundeskanzlerrede in der Hauptstadt, von der es aber, von der Stadt, ihrem Zurzeitigen schon zu viel — „gibt es Stadt und Land gleichberechtigt, oder nur mehr Stadt“ …