Als Organisator der patriotischen Kundgebung trat die „Aktion 451“ auf, benannt nach dem Buch „Fahrenheit 451“ von Ray Bradbury.
Schreibt am 18. Oktober 2023 die gesinnungsgemäß zensurierte Website der identitären Gesinnungsschaft über das Hintreten im österreichischen Parlament des in Deutschland als „Salonfaschisten“ bekannten Mannes, der den österreichischen kleinen Gebirgsjäger von ihren Hintritten auf ihren gesinnungsgemäßen Kongressen recht bekannt sein wird …
Oh, was für recht eifrige Tänzer auf Kongressen, auch dieser …
was wären aber Gesinnungschaftskongresse ohne die Tänzerinnen, für manche Tänzer wohl ein Glück, daß auf diesen keine Damenwahl …
Das Parlament erteilte der Universität Demokratie-Nachhilfe, brachten es FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker und der freiheitliche Wissenschaftssprecher Martin Graf am Tag nach der Veranstaltung auf den Punkt.
Schreibt am 18. Oktober 2023 die gesinnungsgemäß zensurierte Website der identitären Gesinnungsschaft und auf der Website der zur gesinnungsgemäßen Gesinnungsschaft gehörenden Partei ist zu lesen:
„Wir haben als Parlamentarier der Universität Nachhilfe in Demokratie, Meinungs- und Versammlungsfreiheit gegeben und Götz Kubitschek im Freiheitlichen Parlamentsklub im Rahmen einer Podiumsdiskussion des Freiheitlichen Bildungsinstituts begrüßen dürfen.
Das „Freiheitliche Bildungsinstitut“, zu dem einige Kapitel schon geschrieben wurden, hat die Abkürzung „FBI“, beinahe eine Eigenbitte, es solle sich eine Organisation seiner annehmen, die es mit dieser Abkürzung in Österreich nicht gibt, aber ebensolche Aufgaben zu erfüllen hat.
und mit dabei auch immer wieder einer, der ein Nationalratspräsident …

Die gesinnungsgemäß zensurierte Website aus dieser Gesinnungsschaft berichtet, die Organisatorin dieser „patriotischen Kundgebung trat die ‚Aktion 451‘ auf“, und ehe alles in einem Lachanfall untergeht, soll noch einfach wie kurz festgehalten werden, was dieses Patriotische ist, nichts anderes als eine gemeingefährliche Drohung, die Verheißung des totalen Untergangs …
„Aktion 451“, eine Website ohne Impressum, aber es muß auch nicht gewußt werden, wer die Treiber dieser Website sind, die Treiberinnnen dieser Website sind welche aus dieser Gesinnungsschaft, zu der gehören die oben erwähnte Partei und zu der die oben erwähnte gesinnungsgemäß zensurierte Website und so weiter und so fort. „Aktion 451“ trat, so die gesinnungsgemäß zensurierte Website, trat als Organisatorin auf, angemeldet wurde die Kundgebung, ist in Medienberichten zu lesen, vom „RFS“, von dem „Ring freiheitlicher Studenten“,
Ohne Spengler geht es nicht,
ohne Nietzsche geht es nicht,
ohne Raspail geht es nicht,
allerdings würde zu Raspail kaum einem Menschen eine Tageszeitung einfallen, die, ohne ein Medium dieser Gesinnungsschaft zu sein, Raspail positiv herausstellt, und doch … um bei einer Aussage von Oskar Werner eine Anleihe zu nehmen, in jedem zweiten österreichischen Medium eine Altzelle —
„Aktion 451“ schmückt sich mit dem Bild von Oskar Werner, und schon muß mit dem Lachen begonnen werden, mit Oskar Werner, dem Deserteur wirbt „Aktion 451“ für ihre Gesinnungsschaft, mit der Oskar Werner nichts verbindet, wenn das eine Verbindung genannt werden kann, ihre Ablehnung.

Und das kommt bereits in einem Artikel aus dem „Profil“ vom 29. August 2009 zum Ausdruck: „Die wahren Kriegshelden: Wie prominente Österreicher dem NS-Terror widersetzten“, den zu ziterieren vollkommen ausreicht, um die lächerliche Verwechslung von Phantasie und Wirklichkeit dieser Gesinnungsschaft, um die lächerliche Verkehrung von Wirklichkeit und Einbildung — Sogar zu der Verfilmung des Buches, auf das sich „Aktion 451“ dieser Gesinnungsschaft meint beziehen zu müssen, hat Oskar Werner etwas zu sagen, er rückt Film und Wirklichkeit zurecht.
Oskar Werner litt zeitlebens unter dem Krieg. Nach Auskunft seines Biografen Robert Dachs gründete die Lebenskrankheit des berühmten Schauspielers, der Alkoholismus, nicht zuletzt in den traumatischen Erlebnissen dieser Jahre.
Oskar Werner, der eigentlich Oskar Josef Bschließmayer hieß, wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Wien-Gumpendorf auf. Der Vater war Magazineur, die Mutter arbeitete in einer Damenhutfabrik. Die Ehe wurde früh geschieden. Dass Oskar Werner jemals ans Burgtheater kommen würde, war vorerst ein Traum, genährt von unzähligen Theaterbesuchen vom Stehplatz aus.
Er war 15 Jahre alt und schwer erschüttert, als er im November 1939, in der so genannten Kristallnacht sah, wie man siebzig Jahre alte Universitätsprofessoren mit Fußtritten zwang, mit der Zahnbürste das Trottoir zu waschen, weil sie Juden waren. Ich hab gesehen, wie die Synagogen brannten und die SA Scheiterhaufen mit Büchern von Sigmund Freud und Stefan Zweig errichtete. (Aus Robert Dachs: Ein Nachklang)
Im Oktober 1941 sprach Werner im Burgtheater vor und wurde im Alter von 18 Jahren das jüngste Ensemblemitglied, formell schon zur Wehrmacht eingezogen, für Vorstellungen jedoch beurlaubt. Der Dienst an der Front war ihm so erspart geblieben, doch wurde er tageweise zum Arbeitsdienst in ein Arbeitslager in Niederösterreich eingezogen, häufig auch zur Wache am Westbahnhof, wo er die Passagierscheine der
abrückenden Soldaten prüfte und bei Gelegenheit wegen angeblicher Überfüllung des Zugs dem einen oder anderen Jungen seines Alters einen kleinen Aufschub an die Front verschaffte.
Alles in ihm sträubte sich. In traumatischer Erinnerung blieb der Arbeitsdienst: Für mich ist die Uniform ein Sträflingsanzug, und behandelt haben s uns eh wie Sträflinge. (
) Es war ein Klein-KZ. Ich musste Scheiße wegputzen und wurde immer sondergeschliffen; ich wollte mich umbringen, erzählte er Dachs.
Um die Jahreswende 1941/42 wurde der Schauspieler zur Artillerieausbildung eingezogen und schwor sich, niemals auf einen Menschen zu schießen. Jeden Tag widerte es ihn mehr an. Ich war für sie wohl die Verkörperung des Ariers, darum benahm ich mich wie ein Idiot. Beim Morsen gab er Zettel weiter, auf denen er beliebige Punkte und Striche gezeichnet hatte, vor Pferden hatte er Angst.
Im Frühjahr 1944 heiratete er seine Schauspielkollegin Elisabeth Kallina, im August kam ihre Tochter zur Welt. In diesem Jahr wurde das Wiener Arsenal, in dem Oskar Werner sich aufhielt, heftig bombardiert. Das Feuer, die Bomben, die Toten lösten bei Oskar Werner einen Nervenschock aus. Er bekam zwei Monate Genesungsurlaub und sollte danach an die Front geschickt werden.
Am 8. Dezember 1944 entschloss er sich zu desertieren, besorgte sich Zivilkleidung und versteckte sich in Baden bei Wien.
Als Baden zu unsicher wurde, flüchtete die junge Familie, das Baby im Körbchen, zum Schrebergartenhäuschen einer Tante im Wienerwald, geriet jedoch mitten ins Artilleriefeuer und musste eineinhalb Tage, unter Beschuss zusammengekauert, vor der Hütte ausharren.
Ich hätte uns umgebracht, wenn ich eine Waffe gehabt hätte. Ich bin 24 Stunden am elektrischen Stuhl gesessen mit meiner Familie. Und hab gewartet, dass der Volltreffer kommt, erinnerte sich Oskar Werner.
Die Angst vor Gewittern hat ihn sein Leben lang gequält. Es war mir wie ein Bombenangriff, akustisch und optisch ist es dasselbe, erklärte Oskar Werner. Robert Dachs erinnert sich, dass sein Freund in solchen Situationen ein versteinertes Gesicht bekam, als sei der Krieg wieder gegenwärtig. Ein Amulett seiner Frau, das Fluchtamulett, legte der Schauspieler seit damals kaum noch ab. Er trug es selbst als sterbender Soldat in dem Film Der letzte Akt von G. W. Pabst. Als Künstler war es ihm ein Anliegen, die Schrecken des Kriegs der jungen Generation bewusst zu machen.
Mit dem französischen Regisseur François Truffaut, der ihn mit Jules et Jim berühmt machte, zerstritt er sich bei den Dreharbeiten zu Fahrenheit 451 unwiderruflich. Die Art und Weise, wie eine Bücherverbrennung in Szene gesetzt wurde, fand er zu läppisch.
Den amerikanischen Antikriegsfilm Entscheidung vor Morgengrauen, in dem Oskar Werner einen deutschen Deserteur spielte, der hingerichtet wird, bezeichnete er als sein Vermächtnis. Schwer enttäuscht war Oskar Werner über die Verdrängung der Verbrechen in den Nachkriegsjahren. Bei einer von ihm initiierten Gedenkveranstaltung im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen im August 1983 war kein einziger Politiker und kaum einer seiner Schauspielkollegen anwesend. Über seine geliebte Wachau, in der er als Kind oft gewesen war, sagte er laut Dachs: Es ist furchtbar. In jedem zweiten Weinkeller ein Hitlermuseum.
Vor vierzig Jahren hat Oskar Werner im ehemaligen Konzentrationslager eine Gedenkveranstaltung initiiert, fast vierzig Jahre später wird das ehemalige Konzentrationslager besucht, ehe es weitergeht nach Wien, um dort den die Partei der Gesinnungsschaft anführenden kleinen Gebirgsjäger zu treffen —
„Das Alte fällt, es ändert sich die Zeit
und neues Leben blüht aus den Ruinen
Und die gesinnungsgemäß zensurierte Website dieser Gesinnungsschaft gibt ihr am 13. September 2023 Recht, die „Niederlage“ des nationalsozialistischen Landes „nicht zu befeiern“.

Das Alte ist gefallen, die Zeit hat sich verändert, neues Leben erblühte aus den Ruinen, aber, wo Ruinen, sind Trümmer, die weggeräumt wurden, aber manche Trümmer blieben zurück, wurden notdürftig verbuddelt, werden wieder ausgegraben, hervorgeholt …
ein Vers in Anlehnung des auf der Mölker Bastei verewigten Dichters, der für den kleinen Gebirgsjäger ein Vorbild für seine eigene Schmiedlkunst:
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