Zurzeitiger Innenminister schiebt Zigeuner, also EU-Bürgerinnen, ab

Wenn hier von Zigeunern geschrieben wird, müßte Zigeuner unter Anführungszeichen gesetzt werden, weil es immer und ausschließlich als Zitat verwendet wird, nachdem aber Zigeuner nach wie vor weit verbreitet ist, jedoch nicht in Anführungszeichen gesetzt, wären Anführungszeichen eine Verharmlosung, wären Anführungszeichen gegen die Wirklichkeit der Menschen, in der sie als Zigeunerinnen vorgeführt werden.

Sie werden vorgeführt und — abgeschoben

Am 21. März ’24 verkündet der zurzeitige Innenminister mit texingtalerischem Stolz ’23 als „das Jahr der Abschiebungen“ und Medien folgen ihm brav mit Aufmachern, sie schreiben zwar, „12.900 Personen mussten das Land verlassen, der Großteil betraf Bürger und Bürgerinnen aus europäischen Staaten.“ Sie schreiben zwar die Staaten auf, in die sie abgeschoben wurden, nach Ungarn, in die Slowakei, nach Rumänien, aber sie fragen nicht, wie hoch der Prozentsatz der Zigeuner ist, die allein ’23 abgeschoben wurden. Sie schreiben nach, „Bürger und Bürgerinnen“, ach, wie einfach kann vergessen werden auf Geschichte, Verantwortung, und Lebensgegenwart der Menschen, die für so viele noch einfach Zigeuner sind, wie vor achtzig und vor weit mehr als achtzig Jahren …

Und auch der zurzeitige Innenminister nennt nicht ihren Namen, bringt nicht einmal ihren sogenannten politisch korrekten Namen über seine Lippen, er gibt keine Zahl an, keinen Prozentsatz an, wie viele Zigeuner unter den Abgeschobenen nach Ungarn, nach Rumänien, in die Slowakei, nach Tschechien, nach Bulgarien … einfach wie kurz gesagt, wie viele Zigeunerinnen unter den Angehörigen europäischer Staaten sind, die allein ’23 in europäische Staaten abgeschoben wurden. Stattdessen verbrämt es der zurzeitige Innenminister darüber hinaus noch mit „Flüchtlingen“, mit „Asylpolitik“, mit „Schleppern“, geradeso, als ob er hier etwas zustande gebracht hätte … Er, der zurzeitige Innenminister, läßt nicht die Namen der Länder auf der Website seines Ministeriums im Bericht über seine Pressekonferenz zu den Abschiebungen nennen – und das ist verständlich, allein die Namen der europäischen Staaten, in die er abschieben läßt, zu nennen, offenbart seine, wie es nennen, vielleicht in Anlehnung an Gewinnwarnung, die Gewinnverlust prognostiziert, offenbart seine Leistungswarnung …

Menschgemäß kann der zurzeitige Innenminister nicht verlautbaren, er und seine Bundesregierung schiebe massenweise Zigeuner ab, denn das widerspräche dem, was einen Tag später, am 22. März ’24, der zurzeitige Bundeskanzler im Morgenjournal um sieben wieder einmal aufsagt …

[…] verwendet die Menschen, die Kinder, die Frauen […] als Schutzschilde, um ihr grausames Geschäft tatsächlich weiter betreiben zu können. Und ich seh schon in österreichischer Verantwortung auch darauf hinzuweisen, wer ist der Verursacher […] dieser menschlichen Tragödie […] Wir haben eine historische Verantwortung […] Vor achtzig Jahren haben Österreicherinnen und Österreicher […] ermordet, drangsaliert, gefoltert, geschändet und es ist unsere historische Verantwortung, aus der Geschichte heraus, daß dieses „Niemals wieder“, von dem wir so oft sprechen, auch tatsächlich umgesetzt und gelebt wird.

Es wird, wenn historisch, eine historische Erbverantwortung, die etwas gänzlich anderes ist als die vom Zurzeitigen aufgesagte „historische Verantwortung“, in Österreich „umgesetzt und gelebt“, das sich nach wie vor einen anderen Staatsnamen geben könnte, und es dennoch sofort als Österreich

Der Zurzeitige bezieht sich mit seinem sonntagsbraven Aufgesagten nicht auf die Zigeuner, sondern auf Menschen, die er sehr wohl zu benennen weiß, jedoch

es geht ihm mehr um seinen und seiner Regierung Beistand für einen Gesinnungsfreund …