„Prof. Lothar Höbelt gilt als international renommierter Historiker, der kein Hehl daraus macht, kein Linker zu sein. Heutzutage anscheinend ein Grund, ihn auszugrenzen. Parlamentsdirektion / Carina Ott“
Das schreibt als Bildunterschrift die gesinnungsgemäß zensurierte Website der identitären Parlamentspartei. Am 20. November 19. Und weiter zitiert sie Martin Graf und Norbert Hofer, um mit diesen ihren beiden Gesinnungsherren gemeinsam ihm, Höbelt, beizustehen.
„Die Forderung auf Entlassung des ao. Univ.-Prof. Dr. Lothar Höbelt schlägt dem Fass den Boden aus. Wenn eine solche Forderung an einer freien Universität ausgesprochen wird, sollten ernste Konsequenzen für diesen ‚Meinungsfaschismus‘ folgen. Die Zeit der ÖH ist abgelaufen. Mit Geldern der Studenten eine linksradikale Zelle zu finanzieren, kann nicht Sinn und Zweck einer Studentenvertretung sein. Verhältnisse, wie es sie derzeit an deutschen Universitäten an der Tagesordnung gibt, dürfen bei uns in Österreich nicht einreißen. Ich verlange daher eine sofortige Verurteilung durch die Uni-Leitung sowie Konsequenzen für die beteiligten Studenten […] Die linken Krawallmacher, die mit ihrem totalitären Gedankengut gegen die demokratische Grundordnung verstoßen, müssen in die Schranken gewiesen werden.“
Wenn das in Österreich ein „Grund“ wäre, „ausgegrenzt“ zu werden, weil „kein Linker“ zu sein, wie die gesinnungsgemäß zensurierte Website ihre Weißwaschung von Höbelt versucht, dann würde es in Österreich acht Millionen „Ausgegrenzte“ geben.
Lothar Höbelt wird nicht „ausgegrenzt“. Oh, ganz im Gegenteil. Solche Männer wie er und nicht nur er erzählen von der österreichisch geprägten erfolgreichen Integration, die solche Männer bis an die Spitze des Staates, in dieser Hinsicht ist Österreich Weltreich oder zumindest (mit dem Wort von Höbelt) Großmacht der Inklusion …
Daß Lothar Höbelt immer mal wieder für berechtigten Unmut sorgt, hängt nicht damit zusammen, was er nicht ist, sondern damit, was er ist und vor allem was er sagt, zum Beispiel, wenn er vom „sogenannten Holocaust spricht.“ Wie die Formulierung „sogenannte[r] Holocaust“ einzustufen ist, ist Ihnen überlassen, die Spannweite der Einstufung ist groß, sie reicht von Herabwürdigung über Verharmlosung bis zu Leugnung, Wiederbetätigung, Denklosigkeit …
Daß er, Höbelt, als „international renommierter Historiker“ gilt, wie recht leicht ist das vorstellbar bei diesem Historiker im Trachtenjanker, allein mit seiner Einstufung:
„Ein Tag der Niederlage war der 8. Mai 1945 auf jeden Fall. Wenn die Armee einer Großmacht kapituliert […]“
Daß es gerade Martin Graf und Norbert Hofer sind, die als Schutzteam für Höbelt auftreten, überrascht nicht – wer sonst? Und es überrascht auch nicht, daß aus dieser aus zwei Mann bestehenden Schutzeinheit gleich das Wort vom „Meinungsfaschismus“ kommt – wem sonst kann das sofort einfallen, sind es doch die international anerkannten Experten für Antifaschismus schlechthin …
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