Es habe, wird nun berichtet, keine weiteren Termine gegeben. So ist es nicht unwahrscheinlich, daß sie doch wer noch aufklärte, in dieser Hinsicht aufklärte, es im Angesichte des Gottespaktes nicht so leicht ist, der Kirche Steuerprivilegien zu streichen, Förderungen zu kürzen, wesentliche Beiträge zu deckeln, sie also aufgeklärt wurden, daß dies wohl nur möglich ist, wenn der Kirche der Gottespakt gekündigt …
Die zwei Buben saßen nicht im Grünen, während dieser ihrer Unterhaltung. Modern wie sie sind, unterhielten sie sich über ihre Handys. Nun wurde ihre Unterhaltung bekannt und so veröffentlicht, wie diese im folgenden zitiert wird.
– Heute ist die Kirche bei uns Schipka kommt um 16.00 Wir werden Ihnen ordentliches Package mitgeben Im Rahmen eines steuerprivilegien Checks aller Gruppen in der Republik wird für das BMF auch die Kirche massiv hinterfragt Alles sind gleich Dann gehen wir unsere Liste durch. LG Thomas
– Ja super. Bitte Vollgas geben.
– Yea! Das taugt mir voll. Also Schipka war fertig! Steuerprivilegien müssen gestrichen werden Förderungen gekürzt Und bei Kultus und Denkmalpflege wesentliche Beiträge Heimopfergesetz werden wir deckeln Er war zunächst rot und dann blass dann zittrig Er bot mir Schnaps an den ich in der Fastenzeit ablehnte weil Fastenzeit Waren aber freundlich und sachlich
– Super danke vielmals!!!! Du Aufsichtsratssammler
– Das ist dort mein Hauptberuf – bitte mach mich nicht zu einem Vorstand ohne Mandate Das wäre ja wie Wiener Stadtrat ohne Portfolio
– kriegst eh alles was du willst
– Ich liebe meinen Kanzler Ich muss übrigens Didi gerade aufpäppeln weil ihm Schipka so leid getan hat
Die Orthographie ist genauso wiedergegeben, wie die zwei Buben ihre Unterhaltung schrieben, wie Buben eben schreiben, in einem Alter, in dem alles wichtiger ist als Grammatik, Rechtschreibung … Weggelassen lediglich ihre Emojis, also ihre dazu gemalten Gesichtchen … nicht zuletzt deshalb, weil gerade die bei gewissen Aussagen dazu gemalten Gesichtchen etwas Anstößiges ausdrücken könnten, da, das muß eingestanden werden, die Bedeutung dieser Gesichtchen nicht gekannt wird.
Es ist also März. Wieder einmal Frühlingserwachen. Buben werden hinausgeschickt, zum Spielen auf die Wiese. Sie tollen umher, irgendwann, wohl auch ein wenig müde geworden, die Phase des forcierten Wachstums ist die anstrengendste Lebenszeit für Menschen, ganz besonders für Buben, lassen sie sich im Gras nieder, und sie erzählen einander abenteuerliche Geschichten, der eine geht ganz in seiner Geschichte auf, der andere hört fasziniert zu, und er befeuert ihn, er möchte einfach noch mehr hören von der Komödie seines phantasiemutigen Kerls …
Es muß bei der oben zitierten Unterhaltung einfach vergessen werden, daß diese mittels Telefon geführt wurde, vergessen werden, daß der eine das und der andere dies ist, ihr Alter bloß über ihren Bubenstatus hinwegtäuscht. Es muß diese Unterhaltung in den richtigen Rahmen gestellt werden, um sich vorstellen zu können, um was für eine Unterhaltung es sich dabei tatsächlich handelt. Es sind Träumereien von Buben, die sich schon groß und stark wähnen, hinausgeschickt zum Spielen, nebeneinander im Gras …
Frühlingserwachen. Es muß aber um die Buben nicht gebangt werden, eine Kindertragödie, wie, um eine Zahl zu nennen, vor 115 Jahren werden sie nicht erleiden müssen, zumindest die zwei Buben …
Jedoch, so heißt es, die Tragödie, von der die einen verschont bleiben, trifft die anderen mit voller Wucht als Tragödie, auch dann, wenn es eine Komödie …
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