Im Ballhausstüberl

Schallenberg – Keine Solidarität für gefährdete Afghanen und Afghaninnen. Das ist unsere Außenpolitik.

Hans Rauscher ist gegen Alexander Schallenberg doch ungerecht.

Alexander Schallenberg zeigt nicht nur Solidarität, Alexander Schallenberg ist durch und durch Solidarität und Unterstützung.

Hans Rauscher, und das macht es nicht gerecht, zitiert dazu aus „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus, was ein österreichischer General über …

Mit dem Rückgriff auf Karl Kraus erklärt Hans Rauscher bereits selbst, warum nicht er, sondern Alexander Schallenberg Außenminister ist; es fehlt ihm, Hans Rauscher, einfach wie kurz: die Expertise, die Alexander Schallenberg so überreich … Hans Rauscher holt keine Expertise ein, er sitzt wohl behaglich und sicher in einem wienerischen Kaffeehaus und – wie anders hingegen Alexander Schallenberg.

Alexander Schallenberg ist in der Welt unterwegs, mutig wie eine Kriegsberichterstatterin reist er über alle Grenzen, und er weiß daher aus eigener Erfahrung, wo die Kriege tatsächlich sind, als außenministerischer Kriegsberichterstatter, der jedwede Gefahr verspottet, bekundet er, Schallenberg, einem jeden Frontstaat seine Solidarität und seine Unterstützung

Afghanistan aber ist kein Frontstaat, kein Kriegsland. Nur eine, einfach wie kurz gesagt, die nicht stets behaglich und sicher im Ballhausstüberl ihre Expertise bei einem kleinen Braunen einholt, kann das wissen, wie es eben Alexander Schallenberg weiß, und nur einer wie Schallenberg kann das wissen, daß in Afghanistan ja nur eines zu tun ist, die Taliban aufzufordern, an den „Verhandlungstisch zurückzukehren“. Alexander Schallenberg wird mit seiner überreichlichen Expertise auch das genau wissen, wohin die Taliban gingen, als sie vom „Verhandlungstisch“ aufstanden, was sie dann taten, als sie vom „Verhandlungstisch“ aufstanden. Darüber kann nur spekuliert werden. Alexander Schallenberg wird das beantworten können. Vielleicht gingen sie aus verhandlungstaktischen Gründen bloß ins Islamabad auf einen Tee, und warteten rücksichtslos im Islamabad bloß darauf, wieder an den „Verhandlungstisch“ gerufen zu werden …

Bundesminister Schallenberg hat die Taliban zur Rückkehr an den Verhandlungstisch und zu einer Abkehr von ihrem „rücksichtslosen Vorgehen“ aufgefordert.

In einer parlamentarischen Anfrage vom 17. August 2021 wird Alexander Schallenberg u. v. a. m. gefragt:

Welche Kanäle hat er für diese Aufforderung benutzt? Hat er eine Antwort erhalten? Wenn ja, welche?

Diese Oppositionspartei wird wohl auch mit Hans Rauscher behaglich und sicher in einem wienerischen Kaffeehaus sitzen, aber offensichtlich nicht im Ballhausstüberl. Denn dort würde sie wohl recht leicht erfahren haben können, daß Alexander Schallenberg für „seine Aufforderung“ gar keine „Kanäle“ benutzen müßte, dafür nicht einmal nach Afghanistan reisen müßte, ja nicht einmal Österreich verlassen müßte, sondern bloß beispielsweise nach Wels und Leoben reisen muß, um Vertreter der Taliban zu einem direkten Gespräch zu treffen, sie persönlich einladen zu können, an den „Verhandlungstisch“ zurückzukehren. Die Orte in Wels und in Leoben sind wohl nicht so behaglich wie das Ballhausstüberl, aber sicher sind sie allemal …