Wer sonst als Männer aus Österreich hätten für Atatürk Denkmäler errichten können, für einen Diktator.
Unumstritten der Personenkult um Atatürk bis herauf in die Gegenwart, die um 9.05 Uhr angehaltene Uhr in seinem Sterbezimmer, sein Mausoleum, sein Portrait auf Geldscheinen …

Hanak, Thorak und Holzmeister sind nicht die ersten aus Österreich, die einem Diktator mit einem Denkmal huldigen. Davor bereits Heinrich Krippel. Unzählige Denkmäler für Atatürk von Heinrich Krippel. Wer sonst als einer aus Österreich kann je auf die Idee kommen, einen autoritären Führer, verantwortlich u. a. auch für Massenmorde an kurdischen Menschen, einen blutigen Kriegsmann als harmlosen und friedlichen Zivilisten in der Pose eines demokratisch anmutenden Staatsmannes darzustellen?
1938 kehrte Krippel nach Wien zurück. Für das Heeresgeschichtliche Museum schuf er Büsten von August von Mackensens und Paul von Hindenburgs, die am 10. Jänner 1944 enthüllt wurden.

Von wem sonst sollte er, „der berühmteste Bildhauer Ober St. Veits“, Büsten schaffen, als von einem Totenkopfanhänger Hitlers und von Hindenburg — in gar so einer friedlichen Zeit von 1944 wenigstens eine Abwechslung durch Büstenenthüllungen, als Kriege im Museum waren, woran das Heeresgeschichtliche Museum in der Gegenwart traurig erinnern muß: „Kriege gehören ins Museum“ …
Die Frage, ob Anton Hanak für Margarete Hanusch und Josef Thorak ein schlechter Lehrer war, wurde bereits gestellt, und kann beantwortet werden, er war ihnen ein recht guter Lehrer. Hätte sonst Josef Thorak sein begonnenes Denkmal für Atatürk fertigstellen können, seine Linie fortsetzen können? Und hat Margarete Hanusch mit ihrer „Knienden“ nicht bestätigt, wie gut er ihr als Lehrer war? Ihre Kniende sollte nicht in der Neulinggasse aufgestellt werden, sondern direkt neben der „Knienden“ von Anton Hanak in der Radetzkystraße, als sichtbares Zeichen der Verbundenheit zwischen Lehrer und Schülerin …
Der Bus Linie Österreich sollte auch an den zwei Knienden halten. Eine Haltestelle der Linie Österreich wäre unbedingt in Wiener Neustadt einzuplanen, am Domplatz, direkt vor dem Dom mit dem Ritter in Eisen von Heinrich Krippel, über dessen Kopf kein Kernstock-Vers, sondern „Allzeit getreu“ prangt, von wo aus der Bus Linie Österreich weiterfährt zu seiner Endstelle im Gülhane-Park —
Linie Österreich – Allzeit getreu …

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