„Ihm in die Augen sehend von den Schrecken des Krieges zu berichten“ – so haben Sie die Mission beim russischen Präsidenten beschrieben. Was haben Sie in diesen Augen gesehen?
Entschlossenheit. Die Entschlossenheit der Kriegslogik. Er war in seinen Botschaften ebenso klar, wie ich es war. Ich habe aber während unseres Gesprächs auch immer wieder Nachdenklichkeit gespürt. Putin hat sehr genau zugehört. Es war ein sehr direktes, mitunter hartes Gespräch von beiden Seiten, mit keinerlei diplomatischer Rücksichtnahme.
So nachdenklich erstattet der eine Nachdenkliche nach seiner Heimkehr Meldung über seine Zusammenkunft auf der Hochriska mit dem zweiten Nachdenklichen, der zuhörte und der in seiner Kriegslogikentschlossenheit dem nachdenklichen Meldegänger die rechte Antwort, die ihm sein genaues Zuhören logisch diktierte, gab, „dass die Gasversorgung gesichert ist, dass Russland die Quantitäten liefert, wie vertraglich zugesagt und dass in Euro weiter bezahlt werden kann.“
Der Meldegänger ist ein stets lernender Meldegänger, so lernte er weiter von dem Kriegslogiknachdenkenden, seine Nachdenklichkeit ebenfalls in seinen Augen sehen zu lassen, so deutlich, daß diese auch von weitem noch gesehen werden kann, wenngleich er den Abstand zwischen sich und dem Volke nicht so groß halten will, wie der Kriegslogiknachdenkende, nicht einen Tisch von sechs Metern will er zwischen sich und dem Volke geschoben wissen, sondern nur eine Platte von drei Metern, als weithin sichtbares Zeichen seiner Verbundenheit mit dem Volke.
Der dem Volke nachdenkende Meldegänger ist auch ein durch und durch aufmerksamer Kopf, so hat er auf der Hochriska sofort die Nachdenklichkeit des Kriegslogikherrn in seinen Augen gesehen, die Nachdenklich gespürt, und wäre er, der dem Volke nachdenkende Meldegänger, auch noch ein poetischer Kopf, so hätte er die Nachdenklichkeit des Kriegslogikherrn blumenreicher dem Volke geschmückt, und davon gesprochen, was alles mit der Nachdenklichkeit einhergeht: das Melancholische, das Einsame der Kriegsherrn, wie es von Kriegsherrn seit jeher bekannt ist, daß Nachdenklichkeit, Schwermut, Einsamkeit der bittere Preis ist, den sie zu zahlen haben, weil sie wollen, daß ihnen nichts erspart bleibt, damit anderen, so voll des Mitgefühls sind sie, alles erspart bleibt, Kriege zu führen.

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