„ORF III Kultur und Information“

Das Motto der aktuellen Stunde der Turbo für die Kinderbetreuung. No ja, ein Turbo mag das ja sein, aber wohin führt der? Der führt genau durthin, wo wir es eigentlich nit hob wolln, letztendlich in die Zerstörung unsarer traditionellen Familie. Jo jo, Kinderbetreuungsgeld. Jetzt frog i sie, Frau Minister, wo is denn die Finanzierung für diese Betreuungseirnichtung, die sich Mutta nennt? Das sind die Tatsachen. Ihr sogts gonz umgekehrt, wir sogn euch, wos ihr mit den Kindan zu tun habt und wie ihr sie zu betreun habt. Ihr sogt unsaran Menschn, wos sie zu tun hobn. Was i schon die gonze Zeit sog, daß die beste Betreuungseinrichtung die Mutta is. Des is also die neue Normalität.

Das sind Sätze, die Wolfgang Zanger am 20. September ’23 vorträgt, im österreichischen Parlament. Diese zangerischen Aussagen im österreichischen Parlament fallen genau in die Zeit, in der der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Österreich etliche „Volksschwänke“ der „Löwingerbühne“ sendet, an mehreren Tagen jeder Woche wieder ausstrahlt, wie einst vor allem in den frühen siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts, Volksschwänke, die bereits vor über einem halben Jahrhundert ein veraltetes Programm waren, eines, von dem in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts schon zu sagen war, es ist eines aus einer Zeit, als es noch kein Fernsehen gab. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk Österreichs strahlt mehrmals die Woche im Jahr 2023 Volksschwänke aus, für ein Publikum vor über einhundert Jahren …

Auf Wolfgang Zanger muß aber dieses Bildungsfernsehen auf „ORF III – Kultur und Information“ eine enorme Ausstrahlung haben, wenn er von der „Mutter“ als die „beste Betreuungseinrichtung“ spricht, von „unseren Menschen“, denen gesagt werde, „was sie zu tun haben“, von der „Zerstörung unserer traditionellen Familie“ — Es will damit in keiner Weise gesagt sein, daß er, Wolfgang Zanger, nicht wisse, wo er auftritt, in einem sogenannten Volksschwank der Löwingerbühne oder im österreichischen Parlament, es will damit auch nicht gesagt sein, er, Wolfgang Zanger mache aus dem österreichischen Parlament die Löwingerbühne, und es will damit auch nicht gesagt sein, daß das österreichische Parlament gar …

Denn das wäre nicht nur, sondern ist eine ungerechtfertigte Abwertung des österreichischen Parlaments, auf dem Niveau einer für kurz gewesenen Landwirtschaftsministerin,

die einen Ausschuß im Parlament „Löwingerbühne“ nennt, auf der Ebene eines für kurz gewesenen Bundeskanzlers,

der das Parlament zwar nicht „Löwingerbühne“ nennt,

aber sagt: „Das Parlament hat bestimmt. Das Volk wird entscheiden.“

Freilich, es braucht Wolfgang Zanger den ORF nicht als seine Bildungsstub’n, um Derartiges von sich zu geben, wie von ihm seit langem bekannt ist,

aber er und sein auch ihn führender Gebirgsjäger reden gar recht so, als wären sie in einem löwingerischen Volksschwank,

und ihnen jeder ihrer Sprüche auch ein Schenkelklopfer … „Kinder statt Inder – eine Geburtenoffensive für Österreich“ —

Aber, was kann aus einem Land nur werden, mit einem derartigen öffentlich-rechtlichen Bildungsfernsehen, ein Land nur bleiben, was es ist, und nur eines werden, ein Land, in dem wieder noch mehr Zangerische im Parlament ihre Stühle —