Guido Zernatto, Tobias Portschy, zwei Schriften – „Wer die Zigeuner ihrem Charakter nach kennt, wird sie unbedingt den Juden in jeder Beziehung zu mindest gleichstellen müssen; Zigeuner […] Bannerträger der Marxisten“

Besonders zahlreich sind in diesem Lande die Zigeuner, die etwa 6.000 bis 7.000 Köpfe zählen und sich ungemein stark vermehren. In der letzten Zeit bildete die Zigeunerfrage im Burgenland ein ernstes Problem, denn es war so weit, dass dieses sonderbare, jeder beständigen Arbeit abgeneigte Volk in einzelnen Gemeinden an die Majorität kam und den Bauern durch die Armenlasten, Diebstähle und nicht zuletzt durch die Gebärfreudigkeit ihrer Mädchen und Frauen und die daraus entstehenden Alimentationslasten ernste Existenzsorgen bereiteten.

Die von Guido Zernatto in seiner „Wahrheit über Österreich“ von 1938 in aller Kürze vorgebrachte Charakterisierung der „Zigeuner“, die von ihm als „ein ernstes Problem“ hingeschriebene „Zigeunerfrage“ … Guido Zernatto hätte wohl, gar recht geschmeichelt vielleicht, zugestimmt, wenn diese seine „Wahrheit über Österreich“ als „Denkschrift“ bezeichnet worden wäre.

Ausführlicher charakterisiert 1938 der Landeshauptmann des Burgenlandes die „Zigeuner“ in seiner von ihm selbst als „Denkschrift“ bezeichneten „Die Zigeunerfrage“

Aus einer solchen „Denkschrift“ zu zitieren, birgt stets die unheilvolle Nebenerscheinung, das Übelste, das Schändlichste gegen den eigenen Willen mit weiter zu verbreiten, Menschen es anders als beabsichtigt zu verwenden, also auch damit weiter über Menschen das Übelste, das Schändlichste, mit einem Wort, das Rassistischste, das je gedacht werden kann, wie es in dieser „Denkschrift“ des burgenländischen Landeshauptmannes niedergeschrieben ist, zu verbreiten, auch damit zu hetzen. Darum wird auch nicht das Übelste, das Schändlichste, das Rassistischste aus dieser landeshauptmännischen „Denkschrift“ hier zitiert.

Eine Vorstellung davon, was in dieser landeshauptmännischen „Denkschrift“ an Üblem, an Schändlichem, an Rassistischem steht, ist schon zu bekommen, allein durch das oben angeführte Zitat der kurzen Charakterisierung aus der „Wahrheit über Österreich“ von Guido Zernatto, der als „Kärntner Bauerndichter“

kein Parteigänger dieses Landeshauptmannes, kein Funktionär, kein Amtsträger der Partei dieses Landeshauptmannes war,

sondern ein Staatssekretär, ein Minister, ein Generalsekretär der Partei der „Vaterländischen Front“ …

Einiges aus dieser „Denkschrift“ ist dennoch zu zitieren, da dies zu sehr an die Gegenwart erinnert, in der wieder und weiter, als wären seit der Niederschrift der „Zigeunerfrage“ keine 85 Jahre vergangen, mit Begriffen hantiert wird, die auch in dieser „Denkschrift“ vorkommen, in der wie in dieser „Denkschrift“ wieder mit der Demographie

Schon gibt es viele Dörfer, in denen die Zigeuner bereits die absolute Mehrheit der Einwohner bilden oder in allernächster Zukunft bilden werden.
Wenn man also bedenkt, daß unsere Väter, die in ihrer Kindheit angesiedelten Zigeuner an den Fingern abzählen konnten, die deutsche Bevölkerung aber infolge des Landmangels und der Verschuldung ihrer Kleinbauernwirtschaften ab- und auswandern mußte, andererseits die seit dem Weltkriege auch auf dem flachen Lande bedrohlich in Erscheinung getretene Senkung der Geburtenziffer noch dauernd anhält, demgegenüber aber bei den Zigeunern Familien mit über 16 bis 20 Kindern vorzufinden sind, dann erkennt man erst so recht, in welcher großen Gefahr das Deutschtum im Burgenlande schwebt, Es ist erwiesen, daß sich die Zigeuner innerhalb von 10 Jahren fast verdoppeln, daß also die gegenwärtig im Burgenland befindlichen 8.000 Zigeuner in etwa 50 Jahren zu einer Zahl von mindestens 60 000 angewachsen sein werden. Bei der weiteren Duldung der Zigeuner würde aber dann in den meisten Gemeinden, in denen sie siedeln bei dauernder Anwendung der gegenwärtig geltenden Gesätze keine deutsche Seele mehr vorfindbar sein, weil der deutsche Bauer längst wegen Überschuldung infolge riesig anwachsenden Verpflegskosten für die nur mit dem Hang […] den von seinen Ahnen ererbten deutschen Hof. verlassen mußten. Es ist daher kein Wunder, wenn die Gemeindeumlagen oft eine gigantische Höhe erreichen, die nicht zu irgendwelchen Investitionen, sondern nahezu für die Zigeuner aufgebracht werden müssen. Diese Zahlen sprechen mehr als deutlich. Wer wollte noch die Gefahr für das deutsche Grenzvolk im Burgenland in Bezug auf die Reinerhaltung des Blutes wie überhaupt hinsichtlich seines Bestandes bezweifeln. Diese ungeheure Vermehrung der Zigeuner ist in ihrer Sinnenlust begründet. Wie bereits früher erwähnt, werden die Kinder durch die eigentümlichen Wohnverhältnisse schon frühzeitig zum Geschlechtsverkehr angeregt. Es ist die Regel, daß die Mädchen mit 14, 15 und 16 Jahren schon Mütter sind. Die Vermehrung schreitet daher in geometrischer Progession vor. Familien mit 12 bis 20 Köpfen sind gar keine Seltenheit. Während also die deutsche Bevölkerung durch die unglücklichen Bodenverhältnisse im Burgenland – die Bodenreform ist hier ein Problem, das  ebenso dringlich wie grundsätzlich einer Lösung bedarf – immer mehr zurückging, haben sich die Zigeuner innerhalb eines Zeitraumes von 48 Jahren versiebenfacht. Heute kann diese Frage noch gelöst werden. Wie stellt man aber sich die Lösung vor, wenn in weiteren 50 Jahren 60 000 Zigeuner dieses Land bevölkern werden ?

Alarm geschlagen wird, in der wie in dieser „Denkschrift“ Vorwürfe des parteipolitischen Agierens gegen die Gerichtsbarkeit erhoben werden, in der wie in dieser „Denkschrift“ Namen von Menschen,

Es gibt im Burgenland nur einige Stämme von Zigeunern. In den einzelnen Kolonien tritt uns nur ein Zuname entgegen. Rund 3000 nennen sich H[…], rund 800 heißen S[…], 600 K[…], 566 D[…], 400 P[…], 300 B[…], 286 M[…], 260 Pf[…], dann gibt es noch U[…], H[…], G[…], St[…], R[…], B[…], Bu[…], K[…], Ko[…], Kok[…], H[…], M[…], und Kol[…].

und das sogar im Burgenland im November 2023, genannt werden, um —

Während der Systemzeit wurden gegen die Zigeuner keinerlei Maßnahmen getroffen. Man sprach über diese Frage in den demokratischen Körperschaften zwar sehr viel. Insbesonders beschäftigte sich der burgenländische Landtag ungeheuer oft mit dem Zigeunerproblem. Den Mut jedoch, der Zigeunerplage wirklich an den Leib zu rücken, hatte niemand. Am allerwenigsten brachten ihn die Sozialdemokraten und die Christlichsozialen auf. Die ersteren aus dem Grunde, weil sie ja immer gerade für den Untermenschen viel übrig haben. Waren sie doch die geeignetsten Bannerträger der Zersetzung deutscher Gesittung, Es ist daher selbstverständlich, daß die Zigeuner während der Vorherrschaft der Roten unmittelbar nach der Revolte von 1918 bzw. nach der Landnahme des Burgenlandes durch Österreich die Lieblingskinder der Marxisten vor allem aus dem Grunde waren, weil sie diese als Massen- und Stimmvieh gegen den gesunden Bauerninstinkt brauchten. Seit 1933 hätten die Christlichsozialen, die unser Land bis zum Umbruch 1938 vollkommen beherrschten, die Macht besessen, die Zigeunerfrage zu lösen. Waren jedoch die Zigeuner vorher die Bannerträger der Marxisten, so wurden sie in der Systemzeit eines Dollfuß und Schuschnigg im Dienste der Vaterländischen Front und ihrer Prügelhorden gestellt. Insbesonders waren sie diesen Politikern als Spitzel gegen die Nationalsozialisten unersetzbar, Waren sie ja alle römisch katholisch und da sie vielfach am Rande protestantischer Bauerndörfer, die durchwegs als Hochburgen nationalsozialistischen Geistes bekannt waren, fand man keinen Grund, gegen die Zigeuner einzuschreiten. Im Gegenteil. Sie sahen in ihnen ein willfähriges Werkzeug im Kampfe gegen das sich seiner Art bewußten Volkes. Auch auf dem Gebiet der Strafrechtspflege versagte das System im Hinblick auf die Zigeuner vollkommen. Marxistische Richter sprachen sie fast immer frei.

Wenn der burgenländische Landeshauptmann in seiner „Denkschrift“ schreibt …

Wer die Zigeuner ihrem Charakter nach kennt, wird sie unbedingt den Juden in jeder Beziehung zu mindest gleichstellen müssen.

dann beweist er damit nicht nur, daß er ein gesinnungsgemäß gelehriger Schüler von Globke war, dem nun nach dem Beschluß im österreichischen Parlament im Oktober 2023,

gegen den die FPÖ stimmte,

das „Große Goldene Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich“ aberkannt werden kann, im nächsten Jahr, 2024, wenn diese ohne die Stimmen der FPÖ beschlossene Gesetzesänderung in Kraft tritt, ihm frühestens eine der höchsten Auszeichnungen des Staates Österreich aberkannt werden kann: 68 Jahre nach der Verleihung an ihn.

Wenn der burgenländische Landeshauptmann, der er zur Zeit der Veröffentlichung seiner „Denkschrift“ war, „Zigeuner“ und „Juden“ gleichstellt, kann es auch sein, daß er gar kein so gelehriger Schüler war, sondern bloß ein recht gläubig Erzogener mit den Predigten eines „bedeutenden Augustiners“, der vor

weit mehr als 300 Jahren seinem Volke in Christo erklärte und es einzig bildete:

„Zigeuner seynd des Judä Iscarioths nahe Brüder und Anverwandte“

Im Stift Klosterneuburg der augustinischen Chorherren wird wohl, darf angenommen werden, so mancher Prachtband seiner Predigten …

Wie sehnsuchtsreich muß dieser Landeshauptmann aus seinem Eisenstadt auf andere Bundesländer Österreichs geblickt haben, die das waren, was er für sein Burgenland erkämpfen wollte: in „Reinheit des Blutes“ — nach der Schrift von Guido Zernatto:

Das Land Salzburg, erst seit dem XIX. Jahrhundert zu Oesterreich gehörig, besitzt eine rein deutsche Bevölkerung. Die heutige Steiermark ist indessen rein deutsch, wenn auch die bodenständige Bevölkerung einen nicht geringen Anteil assimilierter Slovenen, ebenso wie Kärnten aufweist.

Zu Wien wird er, der Landeshauptmann, wohl das gemeint haben, was sein österreichischer Führer zu Wien sagte, so Zernatto in seiner Schrift

In Oberösterreich und Niederösterreich, die rein deutsch besiedelt sind, machte sich in den
vergangenen Jahrzehnten eine geringe tschechische Siedlungstätigkeit bemerkbar. Im Burgenland,
der Heimat Haydn’s und Liszt’s, erst durch den Friedensvertrag von St. Germain von Ungarn an
Oesterreich abgetreten, leben bunte Völkerschaften nebeneinander. Der Hauptanteil der
Bevölkerung wird von deutschen Heidebauern, den sogenannten Heinzen, gestellt. Neben ihnen
lebt, Zeugen der jahrhundertelangen ungarischen Herrschaft, eine geringe Zahl von Magyaren, etwa
20.000 Kroaten und etwa 6.000 bodenständige Juden. In Eisenstadt, der Hauptstadt des
Burgenlandes, bestand noch ein Ghetto, das an Samstagen von den Juden mit einer Kette gegen die
Stadt abgesperrt wurde. Besonders zahlreich sind in diesem Lande die Zigeuner, die etwa 6.000 bis
7.000 Köpfe zählen und sich ungemein stark vermehren. In der letzten Zeit bildete die
Zigeunerfrage im Burgenland ein ernstes Problem, denn es war so weit, dass dieses sonderbare,
jeder beständigen Arbeit abgeneigte Volk in einzelnen Gemeinden an die Majorität kam und den
Bauern durch die Armenlasten, Diebstähle und nicht zuletzt durch die Gebärfreudigkeit ihrer
Mädchen und Frauen und die daraus entstehenden Alimentationslasten ernste Existenzsorgen
bereiteten. Hitler hat Wien einmal das »Rassenbabel« genannt. Tatsächlich ist diese Stadt das Hauptzentrum der Rassenmischung in Mitteleuropa gewesen. Wien hat etwa 1.900.000 Einwohner. Mit der geringen Ausnahme von etwa 20.000 Tschechen bekennen sich alle Wiener zur deutschen
Muttersprache. Der jüdische Anteil an der Wiener Gesamtbevölkerung ist schwer feststellbar, weil
nur Religionszählungen vorhanden sind. Nach verlässlicher Schätzung dürften im Frühjahr 1938
etwa 250.000 bis 300.000 Juden in Wien gelebt haben. Die jüdische Mischung war in den mittleren und oberen Gesellschaftsschichten sehr häufig. Es fehlen aber verlässliche Ziffern.

In der Zeit vor dem Krieg ergänzte und vergrösserte sich die Wiener Bevölkerung aus den Gebieten
der heutigen Tschechoslovakei und Ungarns. Die Vorfahren eines Grossteils der Wiener
Bevölkerung dürften aus dem Gebiet der heutigen Tschechoslovakei zugewandert sein. Es handelt
sich um ein kleines Kontingent von Deutschböhmen, Mähren und Schlesiern (für die man nach dem
Krieg den Namen »Sudetendeutsche« geprägt hat) und um ein grösseres Kontingent von Tschechen
und Slovaken, die sich sehr schnell germanisierten und zum nicht geringen Teil in der ersten und
zweiten Generation Anhänger der alldeutschen und grossdeutschen Ideologie wurden. Der Strom
der »böhmischen Auswanderung« ergoss sich auf dem Weg über Wien auch in die Alpenländer. Die
Deutschen Böhmens schoben insbesondere ihren Ueberschuss an Intelligenz in das Alpenland, wo
keine Ueberzahl von Intellektuellen vorhanden war, ab. Diese deutschböhmischen Beamten, Lehrer
und Akademiker sind die Agenten und Stützpunkte des Liberalismus und des alldeutschen
Gedankens in den Alpen geworden. Neben dem starken, der Herkunft nach deutschböhmischen und tschechischen Anteil der Wiener Bevölkerung spielten die Ungarn, Kroaten, die Italiener, Ruthenen und Polen eine verhältnismässig geringe Rolle. Freilich ist das Vorhandensein all dieser Völkerschaften in der deutschen Einwohnerschaft Wiens vorhanden und feststellbar. Aus dieser Mischung entstand auf dem ungeheuer stabilen und aufnahmefähigen deutschen Stammesboden der Typ des Wieners, der kein schlechterer, sondern ein universellerer Deutscher ist als der Binnendeutsche.

Nach dem Weltkrieg hörte der trennenden Staats- und Wirtschaftsgrenzen wegen der Zustrom aus
dem Nordosten, Osten und Südosten mehr oder weniger auf. Dafür strömten viele Alpenländler in
die Hauptstadt ihres kleingewordenen Vaterlandes. Das, was sich in den letzten Jahren in dieser
Hinsicht vollzog, war eine beginnende geistige Neubesiedlung der alten Metropole an der Donau.
Diese alpenländischen Kräfte weckten in der Grosstadt neues Verständnis für ihre engere Heimat
und ihr Volkstum. »Alpenländisch« wurde modern. Der neue alpenländisch gefärbte österreichische
Patriotismus
gab dem Charakter der Stadt Wien auch eine neue Nuance.
Man trug alpenländische Trachten, entdeckte die Schönheit der Volkslieder und Volkstänze wieder. Zu Beginn des Jahres 1938 standen wir erst am Anfang dieser Bewegung. Unter den neuen Verhältnissen dürften die Voraussetzungen für ihre Weiterentwicklung nicht mehr gegeben sein. Der Nationalsozialismus hat kein Ohr für die geheimen Kräfte des Volkstums. Er ist nicht »volkstümlich«, sondern »heldisch, militärisch«, er will nicht die Reife der Einzelkräfte, die sich in bunter Fülle ergänzend, das Bild der grossartigen deutschen Kultur darstellen, er will die Durchsetzung eines Zentralprogramms, er sieht nicht die Vielfalt der Blumen auf seiner grossen Flur, sondern nur das gleiche Gras.