Bisher wurde von vielen gesagt, Politik denke nicht mehr groß, bisher wurde von vielen gesagt, Medien denken nicht mehr groß, und nun, muß vermutet werden, wird von vielen ergänzt werden, auch Literatur denke nicht mehr groß, wird daran gedacht, womit sich Elfriede Jelinek beschäftigt, worüber Elfriede Jelinek nachdenkt, wozu sich Elfriede Jelinek äußert, wobei noch gehofft wird, daß es bei einer Vermutung bleibt, denn etwas Sicheres kann darüber nicht gesagt werden, schweigt doch in diesem Land die Literatur, und freundlich will gedacht sein, die Literatur denkt noch still groß …
Allgemeines aber zu sagen will hier nicht versucht werden, eine Verallgemeinerung gibt möglicherweise als Einleitung etwas her, das ist es dann aber auch schon …
Interessant aber ist, das Konkrete wahrzunehmen. Elfriede Jelinek beschäftigt sich nun mit dem Kleinkleinstem, innerhalb weniger Tage äußert sich Elfriede Jelinek zum Kleinkleinsten, zuerst mit einem wuchtigen Text mit unpassenden zeitgeschichtlichen Ausgrabungen zu einem Arbeitsuchenden, mißt diesem Arbeitsuchenden eine Bedeutung zu, gibt eine Einschätzung zu diesem Arbeitsplatzwechsler ab, die fern jeder Realität ist, daß gesagt werden kann, Alexander Wrabetz habe diesen Bewerber realistischer eingeschätzt, als er sagte, die Qualifikation des Bewerbers sei nicht ausschlaggebend … Elfriede Jelinek schreibt also einen jungen Menschen mit seinen Karriereträumen, mit seinen Wünschen und Hoffnungen auf einen guten und warmen Platz in der Gesellschaft, schreibt ihn hoch zu einem, der bereits eine hohe oder gar höchste Position …
Das zweite Kleinkleinste, nur wenige Tage später, ist die Liste des immateriellen Kulturerbes … Elfriede Jelinek verlangt gar den Rücktritt der Kommission, die den Wkr-Ball auf die Liste setzte … Es will hier gar nicht das Wort Unesco dazugeschrieben werden, klingt dieses doch nach Welt, während die Kommission eine absolut innerösterreichische Kommission ist, die von innerösterreichischen Antragstellerinnen eingebrachte Bräuche in eine Liste schreiben, die nur innerösterreichischen Ortschaften und innerösterreichischen Antragstellern schmeicheln … Mit dieser Liste sind keine Verpflichtungen verbunden, keine Rechte auf Förderungen, mit dieser Liste kann ein Bürgermeister durch Bad Ischl jauchzend laufen, unser Lichtbratlmontag ist Kulturerbe … Dann zufrieden ein Glas Bier auf den Listenlichtbratlmontag trinken, das ihm, vielleicht, eine listenverliebte Ischlerin ausgibt.
Allerdings stellt sich die Frage, wie wach und ernsthaft gehen die Mitglieder dieser Kommission, die sich nun zerknirscht gibt, in ihren eigentlichen Berufen vor, wenn von ihr, wie nun die Kommission sagt, der Wkr-Ball übersehen worden sei … Die Mitglieder dieser Kommission leben nicht außerhalb von Österreich, die Mitglieder dieser Kommission sind keine Hilfskräfte ohne abgeschlossene Schulausbildung, die Mitglieder dieser Kommission sind, darf ihnen unterstellt werden, Konsumenten und Konsumentinnen von nicht nur einer Zeitung der Marke Umsonst … Es wird von der Kommission namenlos gesprochen und geschrieben, als müßte verschämt verborgen werden, wer dieser Kommission angehört, um die Chimäre von der mit Bildung durchdrungenen Elite dieses Landes zu retten. Die Namen gibt es in einer Liste auf der Website „Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe“ …
Hier also einmal die Namen mit den Arbeitsplätzen, damit es anschaulicher wird, von welch profunder Kommission eigentlich die Rede ist. Im Grunde ist es aber auch unerheblich, wer in dieser Kommission sitzt, die Mitglieder dieser Kommission werden ihre sonstigen beruflichen Aufgaben äußerst gewissenhaft erfüllen, daran kann kein Zweifel bestehen, und daß keinem Mitglied dieser Kommission die Bedeutung des Wkr-Balles in der Hofburg auffiel, damit hat die Kommission, auch dieses Gremium, einmal mehr deutlich gemacht, wer in Österreich mit Nachsicht, mit Ehrungen und Auszeichnungen, mit Empathie nach wie vor gesegnet ist …
Es wurde mit einer Verallgemeinerung begonnen, es soll mit einer Verallgemeinerung enden … Es werde in diesem Land nicht groß gedacht, aber es wird in diesem Land nach wie vor von Größe geträumt, denn es kann nicht nur Schlampigkeit sein, es kann nicht nur Recherchefaulheit sein, die veranlassen, das immaterielle Kulturerbe unbedingt als Weltkulturerbe auszugeben, auch von sogenannten Qualitätszeitungen in diesem Land … Aber die Bratlmontagsliste ist eine Bratlmontagsliste und nichts weiter …
PS Nachdem der Wkr-Ball ab 2013 nicht mehr in der Hofburg sein wird, sondern irgendwo, vielleicht in Bad Ischl, beim Kirchenwirten, soll jetzt schon mit dieser Kommission auch der Wkr-Ball, der ab 2013 auf seine Bedeutung reduziert möglicherweise von vielen nur noch Schaftengschnas genannt werden wird, vergessen werden.
PPS Ach ja, die Namen der Mitglieder dieser Kommission, wie oben versprochen, nun gut, hier die Namen … Vorab, einem Mitglied, Roland Girtler, Corps Symposium, wird es aber unmöglich aufgefallen sein können, beim Erstellen der Bratlliste, was die drei Buchstaben WKR … Möglicherweise war Roland Girtler bei dieser Erstellung gar nicht dabei, weil intensiv beschäftigt mit einem Artikel, vielleicht wieder einmal für die Aula …
Bewerbung um Aufnahme einer Tradition in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich
ExpertInnen zu den Bereichen des immateriellen Kulturerbes in alphabetischer Reihenfolge
Univ.-Prof. Mag. Dr. Regine Allgayer-Kaufmann
Universitätsprofessorin für Vergleichende Musikwissenschaft, Institut für Musikwissenschaften, Universität Wien
Institutsvorständin und Mitglied der Fakultätskonferenz
Univ.-Prof. Dr. Reinhard Bachleitner
Politikwissenschaft und Soziologie, Abteilung Soziologie und Kulturwissenschaft
Universität Salzburg
Dir. Stv. Mag. Matthias Beitl
Österreichisches Museum für Volkskunde
Forschungsinteressen: Zentraleuropäische Gesellschaften, Transformationsprozesse, Lebensstile
Mag. Karl C. Berger
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Tiroler Volkskunstmuseum (Tiroler Landesmuseum)
Vorstandsmitglied / Schriftführer des Österreichischen Fachverbands für Volkskunde
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Vereins für Volkskunde, Wien
Univ.-Prof. Dr. Dieter A. Binder
Institut für Geschichte, Karl-Franzens-Universität Graz
Univ.-Prof. i.R. Dr. Olaf Bockhorn
Institut für Europäische Ethnologie, Universität Wien
Forschungsschwerpunkte: Volkskunde Österreichs, Fachgeschichte, Arbeit und Wirtschaft, Ausstellungs- und Museumswesen, Ethnizität und Minderheiten
Mag. Dagmar Butterweck
Kustodin der Metall- und Schmucksammlung des Österreichischen Museums für Volkskunde
Forschungsinteressen: Gender, Lebensstile, Fachkultur
Dr. Christina Fennesz-Juhasz
Phonogrammarchiv, Österreichische Akademie der Wissenschaften
Aufgabenbereich: Ethnomusikologie, Romistik
Mag. Waltraud Froihofer
Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz
Univ.-Ass. Dr. Bernhard Fuchs
Institut für Volkskunde, Institut für Europäische Ethnologie Wien
Dr. Bernhard Gamsjäger
Vorstandsmitglied des Österreichischen Volksliedwerkes
Vorstandsmitglied der Volkskultur Niederösterreich (Regionalforschung)
Dr. Ingeborg Geyer
Direktorin des Instituts für Österreichische Dialekt- und Namenslexika
Zentrum Sprachwissenschaften, Bild- und Tondokumentation; Österreichische Akademie der Wissenschaften
ao. Univ.-Prof. Dr. Roland Girtler
Institut für Soziologie, Universität Wien
Forschungsschwerpunkte: Randkulturen, Bauern in Österreich und Siebenbürgen, Kultursoziologie
Dr. Elisabeth Großegger
Stellvertreterin des Direktors des Instituts für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Forschungsschwerpunkte: Wiener Theatergeschichte und Festkultur des 18. bis 20. Jahrhunderts, Burgtheater und Publikum
Univ.-Prof. Dr. Gerd Grupe
Institutsvorstand des Instituts 13 Ethnomusikologie
Universität für Musik und darstellende Kunst Graz
Vizestudiendekan
Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Michael Grabner
Universität für Bodenkultur Wien
Schwerpunkt: „Historische Holzverwendung“
Univ.-Prof. Dr. Gerlinde Haid
Leiterin des Instituts für Volksmusikforschung u. Ethnomusikologie an der Universität für Musik u. Darstellende Kunst Wien
Hauptsächliches Forschungsgebiet: Volksmusik der Alpen
Univ.-Prof. Dr. Hilde Haider
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien
Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Österreichische Theatergeschichte, Theater der griechischen Antike, französische Klassik, Theater und Drama im Zeitalter der bürgerlichen Aufklärung, Exilforschung, Gegenwartstheater und -dramatik, Hörspiel- und Radioforschung
Univ.-Ass. Prof. Nicole Haitzinger
Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft, Universität Salzburg
Forschungsschwerpunkte: Re/Konstruktion von Tanzgeschichte(n), Tanztheater im 19. Jahrhundert, Inszenierungs- und Wirkungskonzepte (in verschiedenen historischen Formationen), zeitgenössische performative Künste
Ass.-Prof. Mag. Dr. Dieter Halwachs
Wissenschaftlicher Leiter des Forschungsbereichs Plurilingualismus am treffpunkt sprachen der Universität Graz
Forschungsschwerpunkte: Soziolinguistik, Sprachenpolitik, Plurilingualismus, Minderheiten, Roma und Romani
Dipl.-Ing. Dr. Anna Hartl
Institut für Ökologischen Landbau, Department für nachhaltige Agrarsysteme
Universität für Bodenkultur Wien
Arbeitsgruppe Wissenssysteme und Innovationen
Schwerpunkt: Naturfarben und traditionelle Färbetechniken
em. Univ.-Prof. Dr. Peter Heintel
Institut für Interventionsforschung und Kulturelle Nachhaltigkeit (IKN)
Alpen-Adria Universität Klagenfurt
ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Hochradner
Leiter des Instituts für Musikalische Rezeptions- und Interpretationsgeschichte
Universität für Musik und Darstellende Kunst Mozarteum Salzburg
ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Ludwig Karnicar
Institut für Slawistik, Geisteswissenschaftliche Fakultät
Karl-Franzens-Universität Graz
Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Regina Knaller
Institut für Konservierung und Restaurierung
Universität für angewandte Kunst Wien
Univ.-Prof. Dr. Lothar Kolmer
Fachbereich Geschichte, Zentrum für Gastrosophie: Ernährung – Kultur – Gesellschaft
Universität Salzburg
Univ.-Prof. Dr. Jürgen König
Department für Ernährungswissenschaften, Emerging Focus Nutrigenomics
Fakultät für Lebenswissenschaften, Universität Wien
em. o. Univ.-Prof. Dr. Konrad Köstlin
Institut für Europäische Ethnologie
Universität Wien
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Kubelka
Department für Pharmakognosie
Pharmaziezentrum der Universität Wien
Univ.-Prof. Dr. Peter Maria Krakauer
Vorstand Abteilung Musikwissenschaft / Fachbereich II
Universität Mozarteum Salzburg
Univ.-Prof. Dr. Gabriela Krist
Institut für Konservierung und Restaurierung
Universität für angewandte Kunst Wien
Univ.-Prof. Dr. Kurt Luger
Leiter der Abteilung Transkulturelle Kommunikation, Universität Salzburg
Forschungsschwerpunkte: Kulturindustrie und kulturelle Identität, Tourismus und kultureller Wandel, internationale und interkulturelle Kommunikation: Nord-Süd-Diskurs und entwicklungspolitische Öffentlichkeitsarbeit
ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Nußbaumer
Abteilung für Musikwissenschaft, Universität Mozarteum Salzburg
Forschungs- und Publikationsschwerpunkte: Musik und Brauch, Fasnacht, Volksmusik und Nationalsozialismus, Volksmusiküberlieferung im Alpenraum, insbesondere in Westösterreich und Südtirol
Obmann des Instituts für Volkskultur und Kulturentwicklung
o. Univ.-Prof. Dr. Hans Paarhammer
Katholisch-Theologische Fakultät, Fachbereich Praktische Theologie
Paris-Lodron-Universität Salzburg
Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Patocka
Institut für Germanistik, Universität Wien
Forschungsschwerpunkte: Dialektologie, Dialektsyntax, Fachsprachen, historische Sprachwissenschaft, Grammatik der Gegenwartssprache
em. Univ.-Prof. Dr. Leander Petzoldt
Institut für Geschichtswissenschaften und Ethnologie
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Mag. Adelheid Pichler
Institut für Kultur- und Sozialanthropologie
Universität Wien
Forschungsschwerpunkte: Urban Anthropology, Cultural Heritage Studies, Memory and Ritual
Ass.-Prof. Dr. Burkhard Pöttler
Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie
Karl-Franzens-Universität Graz
em. o. Univ.-Prof. Dr. Josef Riedmann
Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Univ.-Prof. Mag. DDr. Bernd Rieken
Institut für Europäische Ethnologie
Universität Wien
Forschungsschwerpunkte: Erzählforschung, Biographieforschung, Mentalitätsgeschichte, Katastrophenforschung, Friesische Kulturgeschichte, Volksglaube, Individualpsychologie, Psychoanalyse, Ethnopsychoanalyse
Univ.-Prof. DDr. Michael Rössner
Direktor des Instituts für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Forschungsschwerpunkte: Renaissance- und Barockliteratur, Literatur der Avantgarde und des frühen 20. Jahrhunderts
ao. Univ.-Prof. Dr. Johannes Saukel
Department für Pharmakognosie
Universität Wien
Vizestudienprogrammleiter Pharmazie
HR Dr. Margot Schindler
Direktorin des Österreichischen Museums für Volkskunde
Gegenwärtige Forschungsinteressen: Methodische und sachbezogene Museumsthemen, Sachkulturforschung, Lebensstile, Transformationsprozesse in Europa
Mag. Dr. August Schmidhofer
Institut für Musikwissenschaft
Universität Wien
Univ.-Prof. Dr. Dr. Dipl.-Ing. Gerhard Sperl
Institut für Historische Werkstoffe, Montanuniversität Leoben
Präsident des Montanhistorischen Vereins Österreich
Univ.-Prof. Dr. Christian Staudacher
Professor am Institut für Angewandte Regional- und Wirtschaftsgeographie
Wirtschaftsuniversität Wien
Präsident der Österreichischen Geographischen Gesellschaft
Ass.-Prof. Dr. Armin Stolz
Leiter des Kompetenzzentrums für Kunst- und Kulturrecht
Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Graz
Univ.-Prof. Dr. Gerhard Strohmeier
Abteilungsleiter Stadt- und Regionalsoziologie, Alpen-Adria Universität Klagenfurt
Arbeitsschwerpunkte: Regionalentwicklung, Evaluierung, Kulturlandschaftsforschung, Raumwahrnehmung
Univ.-Prof. Dr. Verena Winiwarter
Zentrum für Umweltgeschichte, Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung
Alpen-Adria Universität Klagenfurt
em. o.Univ.-Prof. Dr. Klaus Zapotoczky
Institut für Soziologie, Abteilung für Politik- und Entwicklungsforschung
Johann Kepler Universität Linz
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