Ronald Pohl veröffentlicht eine Buchbesprechung zu dem Buch, dessen Titel in der deutschsprachigen Übersetzung eine Bedeutungsverschiebung und eine Verniedlichung erfährt. Der deutschsprachige Titel stellt an die erste Stelle der Bedeutung: „Identitäten“. Und verniedlicht durch „Fiktionen“. Hingegen der Originaltitel: „Die Lügen“ …
Der deutschsprachige Titel eine Einladung zur Urlaubslektüre ohne Aufforderung zur Veränderung des Denkens und vor allem des Handelns.
Hingegen der Originaltitel: „The Lies That Bind: Rethinking Identity“ … Wie könnte eine deutschsprachige Übersetzung dieses Titels sein, die dem mehr entspricht?
Vielleicht:
Die Lügen, die Fesseln.
Besinnung, Überdenken,
Umdenken, Neudenken
Identität
Wie im vorherigen Kapitel bereits ausgeführt, hat Pohl keine Buchbesprechung als Anreiz zum Kauf dieses Buches geschrieben. Dabei hätte er, Pohl, dieses Buch den Menschen in Österreich, gerade in Österreich, so leicht als ein sehr lesenswertes Buch vorstellen können, kommt darin doch auch Österreich, sogar Österreich vor. Statt den knappen Platz seiner Buchbesprechung für das Ausbreiten der Geschichte mit den Taxifahrten zu vergeuden, hätte er wohl das Interesse an diesem Buch durch seinen Österreich-Bezug steigern, nein, mehr, tatsächlich wecken können.
Warum tat er, Pohl, das nicht?
Ist er dermaßen von der Lüge der Identität, in diesem Fall, von der österreichischen Lüge der österreichischen Identität gefesselt, die es ihm verunmöglichen, davon zu schreiben, was in diesem Buch zu Österreich gelesen werden kann, nur weil es einer aus dem sogenannten Ausland und noch dazu ein N… geschrieben hat?
Das macht „Die Lügen, die Fesseln“ noch einmal bemerkenswerter, noch einmal lesenswerter, im Abgleich, wie auf dieses Buch reagiert wird, beispielsweise in Österreich, gerade in Österreich.
In der Zusammenschau von „Die Lügen, die Fesseln“ mit der pohlschen Buchbesprechung ist es doch notwendig, ein Zitat aus diesem Buch zu bringen, um es verständlicher zu machen, worum es hierbei geht, in der Besprechung der Buchbesprechung, bei nochmaliger gleichzeitiger Betonung, das gesamte Buch ist zu lesen, und es geht dabei bereits weit über Pohl hinaus.
Woran es wohl liegen mag, daß einem Philosophen aus dem sogenannten Ausland es kein Problem bereitet, im Zusammenhang mit „Rassenvorstellungen“ im Kapitel „Die Farbe der Politik“ zu schreiben,
„Und bei den Nazis war dieses Denken von zentraler Bedeutung bei der Organisation des systematischen Völkermords an Millionen von Menschen, Juden und Roma, die als minderwertige Rassen eingestuft wurden.“
während es in Österreich bis in die Gegenwart herauf sowohl vom sogenannten offiziellen und vom sogenannten inoffiziellen Österreich in breitester und in deutlichster Form nicht geschafft wird, von einem „Völkermord an Millionen von Menschen, Juden und Roma,“ zu sprechen, „Juden und Roma“ in einem Satz zu nennen, wenn von diesem „Völkermord“ gesprochen, obgleich seit Jahrzehnten Jahr für Jahr Gedenkveranstaltungen zu diesem „Völkermord“ abgehalten werden, in Österreich, von der Staatsspitze abwärts, obgleich der Täter der „Denkschrift zur Zigeunerfrage“ wie sein oberster massenmordbefehlsgebender Führerverbrecher aus Österreich …
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.