Herr K macht einen Spaziergang. Und kommt dabei vom Weg ab. Er klopft an eine Tür, um nach dem Weg zurück zu fragen.
Frau A bitten ihn sogleich herein in die gar gute Stube.
In kurzen Sprechpausen sind Satzfetzen, einzelne Wörter
Schöne … Furchtbar … Wunderbare … Fruchtbar … Der Natur so nah … Menschlich … Rot im Kalender … Das Allerschönste … Nur recht und billig … Das Schönste aber unter so viel Schönem … Gar ganz wie eine Firma … Unternehmerin auf Augenhöhe
aus dem Radio deutlicher zu hören. In manchen Pausen auch nur ein paar Takte „Aus der schönen neuen Welt“. Es klingt nach einem Hörspiel.
Frau A: Ich arbeite regelmäßig in der Ernte. Eine harte Arbeit.
Herr K: Es muß attraktiv sein, arbeiten zu gehen —
Frau A: Ich erlebe Überraschungen.
Herr K: Ja, weil wir im internationalen Vergleich teilweise ein höheres Arbeitslosengeld haben als viele andere Staaten.
Frau A: Überraschungen. Wir schlafen zu zehnt in einem völlig desolaten Haus. Für mich ist es einfach, einfach —
Herr K: Wir haben ja auch in der Arbeitslosigkeit viele Menschen —
Frau A: Es gibt Schimmel, Kakerlaken.
Frau A geht auf Herrn K zu.
Frau A: Das Fenster läßt sich nicht richtig schließen.
Herr K tritt ausweichend zurück.
Frau A: Wir haben kaum Pausen. Wie Sklaven werden wir behandelt. Das Verhalten der Auftraggeberin ist einfach unmenschlich.
Herr K: Wo es wichtig ist einfach, daß es nach wie vor.
Frau A: Seit dem April keinen Tag frei. Und die mit 14 Arbeitsstunden.
Herr K: Attraktiv ist, auch arbeiten zu gehen. Gerade auch, Sie wissen, es gibt viele Bereiche, wo es trotz hoher Arbeitslosigkeit schwierig ist, Arbeitskräfte zu finden, von den Erntehelfern bis —
Frau A: Und der Lohn – weniger als ausgemacht. Für das Quartier das Doppelte zu zahlen, als ein Kollektivvertrag es erlaubt.
Herr K tritt über die Schwelle.
Frau A: Eine nicht näher definierte Pönale zahlen.
Wieder auf dem Pfad zwischen den Feldern fällt Herrn K nicht ein, nach dem Weg gefragt zu haben.

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