„Thomas Mießgang portraitiert […] die mehr als 20 Meter hohe Gedenkstätte, gekrönt von der Lueger-Statue des Bildhauers Johann Müllner […]
So beginnt am 31. Jänner 2022 die erste Sendung von vier Sendungen des Portraits des Karl Lueger von Thomas Mießgang, von denen bereits erzählt wurde, unter dem Titel: „Die Trivialität der Klüngels“.
Und bereits zu Beginn seines Portraits im Bildungsradio von Österreich in einem Satz zwei falsche Angaben.
Der Bildhauer hieß nicht „Johann“, sondern „Josef“.
Das steht sogar richtig auf der dem Denkmal beigestellten Zusatztafel von dem Historiker, der in diesen Mießgang-Sendungen öfters und wie immer gar gewichtig zu Wort kommt, der mit Vornamen nicht Karl heißt, aber ein Vorname wäre, den er sich …
Die zweite falsche Angabe in diesem Satz betrifft die Höhe der Gedenkstätte: „mehr als 20 Meter“. Es ist nicht Mießgang allein, der dies verbreitet. Das schreiben viele. Er redet halt nach, was er irgendwo gelesen, irgendwo gehört hat, daß das Denkmal eine Höhe von 20 Meter habe, aber er, Mießgang, möchte es noch größer haben, wünscht sich Karl Lueger noch größer: „mehr als 20 Meter“ …
Dabei. Es genügt. Einmal vor dem Denkmal zu stehen, um zu sehen, es hat keine Höhe von „mehr als 20 Metern“, es hat keine Höhe von „20 Metern“. Es hat keine Höhe von „18 Metern“. Es ist niedriger. Es ist viel niedriger. Es ist sehr viel niedriger. Vielleicht reden alle nur einer Überlegung von Otto Wagner nach, der zur Errichtung eines Lueger-Denkmals meinte, als es noch darum ging, vielleicht irgendwann, wenn überhaupt, ein Lueger-Denkmal auf dem Rathausplatz, der einmal Dr.-Karl-Lueger-Platz, für madige sieben Jahre Adolf-Hitler-Platz hieß, hinzustellen:
Was nun die Platzwahl betreffe, so meinte er, wenn man ein Lueger-Denkmal auf dem Platz vor dem Rathaus hinstelle, so bedeute ein solches Vorhaben einen Schuss weit über das Ziel hinaus. Ein Denkmal an dieser Stelle müsste eine Höhe von mindestens 18 bis 20 Metern haben, um mit der Größe des Platzes und der Höhe der umliegenden Bauwerke im Einklang zu stehen.
Es ging also Otto Wagner nicht um eine Darstellung der Größe des Karl Lueger, sondern um den Einklang mit den umliegenden Bauwerken. 112 Jahre später ist eine Überlegung des Otto Wagner für viele ihre Wirklichkeit geworden, was dem Otto Wagner noch seine Meinung war, ist 112 Jahre später vielen Wirklichkeit, daß das Lueger-Denkmal eine Höhe von 20 Metern … nicht aber wegen des Einklangs mit den umliegenden Bauwerken, sondern in ergebener Sehnsucht, Karl Lueger selbst derart groß dargestellt haben zu wollen.
Wird aber die tatsächliche Höhe des Denkmals am KL-Platz zum Maß der Größe von Karl Lueger genommen, ergibt das die tatsächliche Größe des Karl Lueger als Bürgermeister, und die ist um die Hälfte kleiner.
Die Größe des Karl Luegers ist die Hälfte von der ihm untertänig zugeschriebenen Größe. Die ihm heute hochgeschriebene Größe. Vor 99 Jahren wurde aber dies genau gewußt, daß das kunschaksch-müllnerische Denkmal nur zu einem Zweck errichtet zu werden hat, Karl Lueger zu einer Größe für die eigene Propaganda und Wahl hochzuziehen, die er nicht …

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