Das Drama der Schutzbefohlenen ist die Passion der Männer

Das Drama der Passion besteht darin, dass sich alle abwenden. Nicht nur die Feinde, auch die Freunde. Alle gegen einen – einer für alle!

So beginnt Jan-Heiner Tück seine karfreitagliche Passionssendung, deren zutreffende Überschrift …

Der Sog des Fabulierens.

Und wer nicht im Sog des Fabulieren, begänne den ersten Satz dann vielleicht mit diesem:

Das Drama der Minderjährigen ist die Passion der Männer des Organisierten Glaubens.

Das Drama der Schutzbefohlenen besteht darin, daß die organisierten Glaubensmänner sich nicht von ihrer Passion abwenden. Es sind nicht nur die Untäter, die von ihrer Passion sich nicht abwenden, es sind auch jene, die sich vom Drama der Schutzbefohlenen abwenden. Alle gegen die Minderjährigen – alle für die Glaubensmänner!

Und wie die Geschichte von dem Mann, der nach damaligen Recht zum Tod verurteilt wurde, nun seit weit über einem Jahrtausend – zwei Jahrtausende sind es aber noch lange nicht – zum unschuldigen Leiden fabuliert wird, aus einem wegen Volksverhetzung Verurteilten ein Opfer gemacht wird, aus einem Täter ein Opfer gemacht wird, werden aus Opfern Schuldige gemacht, werden die Opfer bezichtigt, auf raffinierte oder, was dasselbe ist, auf jesuitische Weise, wie von dem Mann aus der Soldateska Gottes exemplarisch nach dem Schlacht- oder, was dasselbe ist, Gebetsruf: Alle für alle Männer!