Ein weiteres Kapitel zu Franz Dinghofer – mit Lachnummern, diesmal wieder mit den bereits einschlägig bekannten Mannen Wolfgang Sobotka, Christian Hafenecker und an der Gitarre Walter Rosenkranz …
In einem ungewöhnlichen Schritt hat der frühere Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) deutliche öffentliche Kritik an seinem Nachfolger Walter Rosenkranz geübt.
Der Standard. Sobotka greift Rosenkranz wegen rechter Veranstaltung an: „Bewusste Provokation“ — Zuvor haben mehrere renommierte Historiker in einem offenen Brief die Absage des Dinghofer-Symposiums gefordert, das am 11. November stattfinden soll. Fabian Schmid. 4. November 2025
Eine „bewußte Provokation“ kann die Anfragebeantwortung von Wolfgang Sobotka, als er selbst Nationalratspräsident war, vom 14. Mai 2019 genannt werden, als er zu Franz Dinghofer befragt wurde.
Die Abgeordnete Dr. Alma Zadic hat an den Präsidenten des Nationalrates die schriftliche
Anfrage 29/JPR betreffend “ Parlaments-Veranstaltung BAUMEISTER DER REPUBLIK
FRANZ DINGHOFER“ gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
1 Ist Ihnen bekannt, dass der in einer Parlamentsveranstaltung geehrte Politiker Franz Dinghofer Zeit seines Lebens ein bekennender Antisemit war?
2 Falls Ja: Wie rechtfertigen Sie eine in Form und Inhalt unkritische Würdigung seines politischen Wirkens in den Räumen des Parlaments?
3 Ist Ihnen bekannt, dass Franz Dinghofer NSDAP-Mitglied war?
4 Falls Ja: Wie rechtfertigen Sie auch in diesem Fall eine in Form und Inhalt unkritische Würdigung seines politischen Wirkens in den Räumen des Parlaments?
5 Falls Frage 1 und 3 mit Nein beantwortet werden: Sind Sie bereit, die historischen Fakten zur Kenntnis zu nehmen und gegebenenfalls eine Tagung zu dem Thema zu organisieren?
6 Wurde die ORFIII-Dokumentation zu Franz Dinghofer von Seiten des Nationalratspräsidiums bestellt?
7 Wurde die Produktion der Dokumentation mit Mitteln des Parlaments finanziert?
8 Wie können Sie sicherstellen, dass derartige Ehrungen fragwürdiger historischer Persönlichkeiten in Zukunft nicht mehr in den Räumen des Parlaments stattfinden?
Zu den Fragen 1 bis 5 sowie 8:
Grundsätzlich ist von der rechtlichen Verantwortung für Aktivitäten die politische Verantwortung von Politikern und Politikerinnen zu unterscheiden. Die inhaltliche und politische Verantwortung für Veranstaltungen liegt, wie bereits in einigen Anfragebeantwortungen ausgeführt, bei den jeweiligen Präsidentinnen des Nationalrats und des Bundesrats. Dies gilt im Übrigen auch für Veranstaltungen der Klubs. Es ist jedoch unbestritten, dass für die Würde und das Ansehen des Nationalrats letztlich wir alle
verantwortlich sind. Dies habe ich zuletzt in einem gemeinsamen Schreiben mit der Zweiten
Präsidentin und der Dritten Präsidentin des Nationalrats an die Klubobfrau und an die
Klubobmänner zum Ausdruck gebracht.
Zu den Fragen 6 und 7:
Die Dokumentation über Franz Dinghofer ist Teil der ORF-III-Reihe „Baumeister der Republik“;
die Entscheidung über den Programmschwerpunkt zum Gedenken der Republiksgründung
obliegt den Verantwortlichen des ORF. Sie wurde nicht vom Nationalratspräsidium bestellt und
nicht vom Parlament finanziert.
Das also war die Antwort von Wolfgang Sobotka im österreichischen Parlament, mit der er nicht deutlich zu antworten wußte, was er alles nun, sechs Jahre später, über Franz Dinghofer zu wissen scheint, das er, Sobotka, aber vor einem Jahr auch noch nicht zu wissen schien, wenn er erst jetzt, etliche Jahre verspätet, „bewusste Provokation“ vorzubringen weiß …
„Bewusste Provokation“ vorzuwerfen. War es nicht auch eine „bewusste Provokation“ von Wolfgang Sobotka in seiner Funktion als Nationalratspräsident einen grazerischen Verleger in das Parlament einzuladen, für ein Produkt dieses Verlages im Parlament zu werben,
von einem Verlag mit einer reichlichen antisemitischen Produkterzeugung,
einen Verleger: „daß Deutschland jeden Tag wieder etwas deutscher wird — und Österreich genauso“.
Freilich, das, was Wolfgang Sobotka macht, ist keine „bewusste Provokation“, es ist die österreichische Mache. Etwa Leopold-Kunschak-Plaketten zu verteilen, wie es auch Wolfgang Sobotka bis vor einigen Jahren noch tat, Ehrungen mit dem „österreichischen Streicher“ vorzunehmen. Und zu Kunschak fällt sogleich Lueger mit der für Wolfgang Sobotka „sehr ambivalente[n] Haltung“ …
Und Lueger hat Kunschak viel zu verdanken, vor allem seinen Nachruhm durch das Denkmal am KL-Platz, aber nicht nur Lueger, sondern auch der nationalsozialistische Bildhauer,
der im nächsten Jahr auch gesäubert auf dem KL-Platz zu recht neuem Glanze herausgeputzt erstrahlen wird …
Wie Kunschak seinen für ihn rechten Künstler hatte,
wie Raab seinen für ihn rechten Künstler hatte,
Für diesen Künstler muß Franz Dinghofer ein wahrer schöpferischer Ansporn sein, schuf er doch nicht nur eine Mauerfallskulptur zu einem dinghoferischen Symposiumsthema, sondern auch eine Franz-Dinghofer-Medaille …
Und wer die wiesingerisch gestaltete Medaille bisher schon bekam,
wird diese wohl stolz in Ehren halten, u. v. a. m. der einstige Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann,
recht besonders wohl der Eckart, und der,
der um den sprunghaft gestiegenen Stellenwert des Militärs gerade in Zeiten wie diesen weiß, der weiß auch, in welcher Montur solch eine Medaille entgegenzunehmen ist: in
Und wer von den österreichischen Medien diese Medaille sich recht verdient, das wissen die Verleihenden recht am besten …
zu denen auch eine Website von ihnen gezählt wird, die unzensuriert gesinnungsgemäß zensuriert … und wer weiß über die ihm rechtseiende Qualität recht mehr als jener Mann,
der am 12. November 2023 die Ehre hatte im Palais Epstein, als Wolfgang Sobotka Nationalratspräsident war, die Laudatio auf sie zu halten:
Christian Hafenecker, Mediensprecher der FPÖ, hielt die Laudatio auf den Verlag „1848 Medienvielfalt Verlags GmbH“, der für ihr Webportal unzensuriert mit dem Medienpreis des Dinghofer-Syposiums ausgezeichnet wurde. Als Vorläufer aller alternativer Medien habe unzensuriert die mediale Landschaft umgekrempelt, den „Mainstream-Medien das Fürchten gelehrt“ und sei dabei hinsichtlich der Zugriffszahlen erfolgreicher gewesen als viele der etablierten Nachrichtenportale. Die kritische Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Narrativen und die Ermutigung der Leser, die Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, machen laut Hafenecker den Erfolg des Mediums aus. Stellvertretend für das gesamte Team hinter unzensuriert nahm Walter Asperl den Preis entgegen.
Eine ZZ ohne eine wiesingerische Medaille, was wäre das für ein leeres Magazin …
Und den schönen Attersee mit seinem Report nicht mit einer derart schönen Medaille auszuzeichnen, das wäre doch ein Vergehen an der ehrenreichen Gesinnung …
Bei so viel gesinnungsgemäßer Medienkunst und wiesingerischer Kunst ist es selbstverständlich, daß auch die Vortragskunst nicht zu kurz kommt, die vertreten u. a. m. durch Christian Neschwara, Michael Ley …
Auch nur die Rechtbesten der Moderationskunst werden für die Moderation der dinghoferischen Symposien erwählt, u. a. m. Walter Rosenkranz, der, kurz wie einfach gesagt, ein multikultureller Mann ist, der nicht nur in der Moderationskunst beheimatet ist, sondern auch in der Kunst der Musik, als Gitarrist, für Dinghofer an der Gitarre …
Übrigens, die Musik verbindet Wolfgang Sobotka, der auch als Dirigent und Violoncellist anhörbare Töne von sich gibt, mit Walter Rosenkranz, der nun seit dem 24. Oktober 2024 Nationalratspräsident ist, davor war es Wolfgang Sobotka, und zwar vom 20. Dezember 2017 bis zum 23. Oktober 2024 … Wie viele Jahre früher hätte, wäre Wolfgang Sobotka u. v. a. m. nicht Nationalratspräsident gewesen, hätte es auch seinen Aufschrei gegeben, als Dirigent und Violoncellist, gegen Franz Dinghofer im Parlament, gegen das Franz-Dinghofer-November-Pro im Parlament, das nun seit fünfzehn Jahren …
Klar und deutlich hat Wolfgang Sobotka die Fragen zur ORF-Dokumentation beantwortet. Oh, was für eine Dokumentation das war, beim Ansehen dieser wird freiheitlichen Herzen so recht warmheimelig …
Und ein Generaldirektor einer Fernsehanstalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Österreich, die eine so gar recht feine Dokumentation liefert, hat sich eine redliche Belohnung verdient, so durfte dieser, ist in der obigen Anfrage zu lesen, sich geehrt und belohnt fühlend mit einladen:
Am 18. Februar 2019 fand auf Einladung der dritten Nationalratspräsidentin Annelies Kitzmüller gemeinsam mit Vizekanzler Strache und dem ORF-Generaldirektor Wrabetz im Palais Epstein eine Gedenkveranstaltung an Franz Dinghofer statt.
Zu dieser Lachnummer ist nichts hinzuzufügen, höchstens, es fehlte das „Gespür“ im österreichischen Parlament, denn Walter Rosenkranz ist nicht allein von seiner Partei zum Nationalratspräsidenten gewählt worden,
sonst hätte Walter Rosenkranz nur 57 Stimmen bekommen,
“Wer nur ein Mindestmaß an Gespür hat, gedenkt der Opfer – und nicht der Täter. Dieses Gespür lässt FPÖ-Nationalratspräsident Walter Rosenkranz in erschreckender Weise vermissen, wenn er in unmittelbarer terminlicher Nähe zum Gedenken an die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wieder zum ‘Dinghofer-Symposium’ einlädt”, betont ÖVP-Verfassungssprecher Wolfgang Gerstl. Franz Dinghofer, dem die Freiheitlichen diese Veranstaltung widmen, war nicht nur ein Verfechter der großdeutschen Idee – also dem Zusammenschluss Österreichs mit dem Deutschen Reich –, sondern auch ein bekennender Antisemit und Nationalsozialist. “Und dann am 11. November – nur einen Tag nach den Feierlichkeiten anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Nationalfonds und der Erinnerung an die Reichspogromnacht – zu einer dieser schwierigen historischen Person gewidmeten Veranstaltung ins Parlament einzuladen, das ist nicht akzeptabel”, so Gerstl weiter.
Der ÖVP-Verfassungssprecher unterstützt diesbezüglich auch eine Resolution namhafter Zeithistorikerinnen bzw. Zeithistoriker, die sich entschieden für eine Absage der Veranstaltung ausgesprochen haben. Auch Rosenkranz sollte diesen Aufschrei aus der Geschichtswissenschaft ernst nehmen. “Gerade in der jüngeren Vergangenheit war das Parlament ein Ort, in dem auf Initiative des damaligen Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka viel im Kampf gegen den Antisemitismus und für das Gedenken und die Prämisse ‘niemals vergessen’ getan worden ist. Und das gerade auch in Zeiten, in denen der Antisemitismus auf der Welt wieder zu erstarken begonnen hat”, unterstreicht Gerstl. Abschließend sagt der Abgeordnete der Volkspartei: “FPÖ-Nationalratspräsident Rosenkranz ist im Sinne des Parlaments als Ort und Symbol von Freiheit und Demokratie gefordert, die notwendige Sensibilität walten zu lassen und zu handeln.”
Presseaussendung OTS0075. 4. November 2025.
Wie recht doch Wolfgang Gerstl hat, das muß doch hinzugefügt werden, die notwendige Sensibilität nicht aufzubringen, das Dinghofer-Symposium schon am 11. November, also nur einen Tag nach … Im letzten Jahr hatte diese Partei die notwendige Sensibilität, 2024 fand das Dinghofer-Symposium „ohne Aufschrei der Geschichtswissenschaft“ und Wolfgang Sobotka am 12. November 2024 statt, ganze zwei Tage später, und da war alles vorbei, das Wolfgang Gerstl „Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 “ nennt, denn am 12. November 1938 ging alles wieder, was die „Novemberpogrome 1938“ betraf, seinen ordentlichen bürokratischen Weg … So hätten sich Walter Rosenkranz und seine Partei den heurigen Aufschrei ersparen können, wenn sie das Symposium wieder zwei Tage später, also am 12. November 2025 …
Wie 2024 Wolfgang Sobotka hätte im Heurigen Walter Rosenkranz entscheiden können, der 12. November gehe dafür in Ordnung, das seien zwei Tage später … Am 12. November 1938 fand nichts Schlimmes statt, bloß u. a. m. eine Sitzung, in der es gar sachlich um Versicherungsleistungen …
Am 12. November fanden sich im Reichsluftfahrtministerium etliche Vertreter und Funktionäre, Beamte und Minister des NS-Regimes zu einer Konferenz unter der Leitung von Hermann Göring zusammen. Moniert wurde hier nicht die Gewalt gegen Jüdinnen und Juden in Deutschland, sondern die große Zerstörung von Sachwerten. Den jüdischen Gemeinden wurde eine „Sühneleistung“ in Höhe von einer Milliarde Reichsmark auferlegt, Versicherungsleistungen durften nicht in Anspruch genommen werden, die Beseitigung der Schäden mussten die Betroffenen selbst finanzieren. Diese Maßnahmen sowie zunehmende Entrechtung, Enteignungen und „Zwangsarisierungen“ sollten die Jüdinnen und Juden zur Auswanderung zwingen.
Lemo — Lebendiges Museum Online, 6. November 2025.
Aufschrei Christian Hafenecker
FPÖ – Hafenecker: „Rufmordkampagne gegen Republikgründer Dinghofer entlarvt. Fakten zeigen: Er war Opfer des NS-Regimes, kein Täter!“ Umso grotesker sei der Versuch, Dinghofer heute in die Nähe des Nationalsozialismus zu rücken. Die wissenschaftlichen Fakten sprechen eine klare Sprache: 1938 wurde Dinghofer von den Nationalsozialisten aus politischen Gründen als Präsident des Obersten Gerichtshofes abgesetzt und zwangsweise in Pension geschickt – weil er nicht im Sinne der NS-Ideologie gehandelt hatte.
Dies nur soll aus der Presseaussendung OTS0057 vom 4. November 2025 von Christian Hafenecker, bei dem von einer einzelnen Lachnummer gar nicht gesprochen werden kann, herangezogen werden, er, Dinghofer, soll zwangsweise in Pension —
„Meine restliche Dienstzeit dauert in keinem Falle so lange bis die restlose Eingliederung
des Obersten Gerichtshofes in das Reichsgericht vorgenommen werden kann. Um die Art
der Durchführung dieser so hohen und wichtigen Aufgabe in personeller Hinsicht zu er
leichtern, halte ich es für zweckmässiger, dass die Ueberleitung des Obersten Gerichtsho
fes in das Reichsgericht bereits jetzt von einer Persönlichkeit in Angriff genommen wird,
welche sie auch zu Ende führen kann.“1063
er, Dinghofer, hat also selbst, kann gelesen werden im
Bericht der Linzer Straßennamenkommission. Archiv der Stadt Linz. 2022. Auszug aus dem Gesamtbericht zu Franz Dinghofer – Dinghoferstraße,
um die Versetzung in den dauernden Ruhestand am 28. April 1938 mit ebendieser Begründung schriftlich ersucht.
Im April 1938 zeichnete sich im Obersten Gerichtshof aber auch das Karriereende von Ding
hofer selbst ab. Er suchte schriftlich am 28. April 1938 beim Justizministerium in Wien um
Versetzung in den dauernden Ruhestand an. Neben dem Hinweis auf sein Alter – er war zu
diesem Zeitpunkt bereits 65 – begründete er den Antrag folgendermaßen: [siebe oben]
In seinem Antwortschreiben akzeptierte Justizminister Dr. Franz Hueber am 2. Mai 1938
den Wunsch Dinghofers, in den Ruhestand treten zu wollen, und dankte ihm für seine „viel
jährige, dem Vaterland gewidmete Tätigkeit“: „Empfangen Sie gleichzeitig meine herzlichsten
Wünsche für Ihr weiteres Wohlergehen.“1064 Der Aktivbezug Dinghofers wurde mit Ende Mai
eingestellt.1065 Ab 1. Juni 1938 galt Dinghofer demnach als Pensionist.1066 Die Ruhestandsver
setzung erfolgte vorzeitig, hätte doch der 65-Jährige eigentlich erst mit dem 31. Dezember 1938 aus dem Aktivstand ausscheiden müssen.1067 Mehrere Zeitungen berichteten über die Pensionierung des Ersten Präsidenten des Obersten Gerichtshofes unter Hinweis auf dessen Verdienste, insbesondere wegen seines Kampfes für den Gedanken eines Großdeutschen Rei
ches.1068
Mit dem Justizminister habe er „einige unerfreuliche Auseinandersetzungen“ gehabt. Er
sei genötigt worden, die Leitung des Obersten Gerichtshofes dem Rate des OGH Dr. August Zellner zu übergeben.1070 Dinghofer erinnerte sich auch, dass ihm für den Falle der Weigerung, in Pension zu gehen, Gewalt angedroht worden sei.1071 Die Darstellung Dinghofers hat offenbar tatsächlich den wahren Sachverhalt wiedergegeben, bestätigten doch in der Nachkriegszeit mehrere Mitarbeiter des OGH, dass Justizminister Dr. Hueber Dinghofer aufgefordert hatte, sein Pensionsgesuch zu überreichen, „weil er mit Rücksicht auf seine Amtsführung beim OGH und die Rechtsprechung des OGH in Strafsachen während der Jahre 1933 bis 1938 bei der NSDAP missliebig geworden ist“.1072 Nach 1945 galt die Ruhestandsversetzung Dinghofers jedenfalls aus politischen Gründen erfolgt.1073 Den Hauptgrund seiner Entfernung sah Dinghofer freilich darin, dass der OGH durch den
Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich überflüssig geworden war und er als „Alter“
nicht in das neue System gepasst habe.1074
Am 10. Mai 1938 bekräftigte kein Geringerer als der Minister für Handel und Verkehr, Dr. Hans Fischböck, den guten Leumund Dinghofers mit der Aussage, dass „dessen Person als langjähriger Obmann der Großdeutschen Partei und Präsident des Obersten Gerichtshofes wohl vertrauenswürdig erscheint“.1077
Im Juli 1940 war die Beurteilung des Gauhauptstellenleiters F. Kamba hingegen eindeutig
positiv: „Der Obengenannte erscheint politisch zuverlässig. Seine volle Einsatzbereitschaft für
den nationalsozialistischen Staat steht ausser Zweifel.“1085
Im August 1938 stellten die Kreisleitung I sowie die Gauleitung der NSDAP Wien Dinghofer ein überaus positives Zeugnis aus: Er sei stets großdeutscher Politiker gewesen und seine politische Zuverlässigkeit sei „ganz selbstverständlich“ gegeben. Das politische Führungszeugnis gipfelte in der Feststellung: „Dr. Dinghofer steht längst in den Reihen der Kämpfer Adolf Hitlers und wird mit seinen grossen politischen Erfahrungen bestimmt der Bewegung dienen.“1079
Ach, Franz Dinghofer, stets ein „Opfer“, alles passierte ihm „zwangsweise“, und das war schon dem nationalsozialistischen Regime bekannt:
Detailreicher fiel schließlich die politische Beurteilung des Personalamtsleiters der Ortsgruppe Stubenviertel im Oktober 1938 aus: Nach Auskunft der NS-Beamtenschaft sei Dinghofer als Großdeutscher bei der Nationalratswahl 1930 und bei der Gemeinderatswahl 1931 in Gegnerschaft zur NSDAP gestanden. Dinghofers Eintritt in die Vaterländische Front des Ständestaates wurde hingegen als „erzwungen“ gewertet. Als „Verdienste in der Bewegung“ führte man „Verwendung für Nationalsozialisten“ an. Aktuell sei Dinghofer Mitglied im Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund. Nach dem Umbruch habe er sich nicht gegensätzlich zum heutigen Staat und der Partei ausgesprochen. Sein diesbezügliches Verhalten wurde als „sehr gut“ bezeichnet.1080
Das Fazit von Christian Hafenecker,
Wer ihn heute cancelt, greift die Fundamente der Republik an. Wer die Republik liebt, darf ihre Gründungsväter nicht aus der Geschichte streichen. Linke Ideologen mögen canceln wollen – wir aber erinnern, würdigen und verteidigen die Wahrheit“, so Hafenecker abschließend.
als hätte er bei Wolfgang Sobotka gelernt …
Aber es ist, glaube ich, kein Weg, daß wir einfach die Geschichte streichen. […] Ich halte nichts, von der cancel culture, das ist kein Weg, damit Geschichtsklitterung zu betreiben.
Doch, ja doch, auch das noch aus der hafeneckerischen Presseaussendung:
Eine aktive NSDAP-Mitgliedschaft ist nicht belegt, die Unterlagen sind widersprüchlich und teilweise ohne seine Unterschrift […]
Im Straßennamenbericht ist zu lesen:
Zur tatsächlichen Parteimitgliedschaft Dinghofers sind Karteikarten in der Zentralkartei der NSDAP sowie in der NSDAP-Gaukartei vorhanden. Demnach wurde die Aufnahme am 18. April 1940 beantragt. Mit 1. Juli 1940 erfolgte der Eintritt in die NSDAP mit der Mitgliedsnummer 8,450.902. Am 30. September 1941 wurde eine Mitgliedskarte für ihn ausgestellt.1088
Mehr aber von Interesse als die Frage, wie das damals mit Franz Dinghofer war, wie seine Biographie zu lesen ist, ist, was ist von ihm in der Gegenwart, und dazu fällt nicht nur die für sich fälschlicherweise in der Gegenwart lebende Person aus der SS (Schreibstaffel) der gesinnungsgemäß zensurierten Website ein, was die wohl Franz Dinghofer an Gelerntem verdankt, daß sie sich
Franz Dinghofer nennt? Wie Menschen einzuteilen sind, wie …
Die rosenkranzische Parlamentspartei trägt nicht mehr zum besonderen Anlaße im österreichischen Parlament die Kornblume, und das sogar ohne „Kornblumenerlaß“, für dessen Rücknahme einzusetzen Franz Dinghofer vor weit mehr als einhundert Jahren sich bereit erklärte …
Die Kornblume, seit weit mehr als einhundert Jahren ein Symbol antiösterreichischer Gesinnung — aber die
hafeneckerische Partei trägt nun nicht mehr Kornblume, sondern Edelweiß …









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