Franz Dinghofer, eine Dokumentation im endlich ganz nach der Gesinnung der FPÖ entpolitisierten ORF

Nun ist sie gelaufen, die Dokumentation über Franz Dinghofer im österreichischen Rundfunk, und es ist gesinnungsgemäß recht gut gelaufen, also für die identitäre Regierungspartei.

In dieser Winternacht im Februar 19 kann bereits während des Ansehens der Dokumentation über Franz Dinghofer erahnt werden, was die zurzeitige identitäre Regierungspartei stets propagandiert, sie wolle einen entpolitisierten ORF …

Willfährig hat der ORF der identitären Regierungspartei diesen Wunsch nach einem entpolitisierten ORF erfüllt, ihr eine gesinnungsreiche Fernsehnacht geschenkt, mit dieser Dinghofer-Leistungsschau. Zum vollkommenen Fernsehgesinnungsgenuß der identitären Regierungspartei fehlte vielleicht nur noch ein tragend gesprochener Einleitungssatz: Die Führung der FPÖ gibt bekannt …

Ein paar Tage zuvor gab es im Palais Epstein eine Präsentation dieser Dinghofer-Leistungsschau und Alexander Wrabetz sagte brav auf, was ein Mit-etwas-davor-Kanzler von ihm …

Was aus dem ORF werden wird, wenn es weitergeht, wie es bereits los geht, das bekommt durch diese Dinghofer-Leistungsschau ein konkretes Bild: ein Staatsfunk, ein Parteifunk, ein Gesinnungsfunk, bis irgendwann nicht mehr unterschieden werden wird können, ist es ein Staatsfunk, ist es ein Parteifunk, weil die Partei sich als Staat versteht, der Staat ihr ihre Partei ist, und dann wird wohl jedwede Sendung mit tragender Signalmusik unterlegt mit dem pathetischen Satz eingeleitet werden: Die Führung der …

Eine Macherin war wieder dabei, die schon gute Vorarbeit leistete, auch diesmal dabei sein zu dürfen. Das Personal für die Dinghofer-Leistungsschau wurde ganz Gesinnungsfunk ausgesucht. Eine Gudula Walterskirchen, fehlen durfte nicht jener Mann, der die Rolle des Herunterspielers übernahm, fehlen durfte auch nicht der Mann, dem das Kommando zum Erstellen eines Weisenberichts über die identitäre Regierungspartei anvertraut ist, fehlen durfte gesinnungsgemäß schon gar nicht, der Chef …

Und ein Wort durfte in solch einer Dinghofer-Leistungsschau schon gar nicht fehlen: Patriot … Wie oft dieses Wort platziert wurde, es hätte gezählt werden soll … derart aufdringlich wurde product placement noch nie … in diesem Fall richtiger: sentiment placement

Eine so recht liebe Dokumentation und keine Blumen auf dem Tisch, nicht einmal der Chef hat sich eine Blume angesteckt, zu Ehr‘ und Treu‘ des Franz Dinghofer. Dabei. Es gibt eine Blume, die auch mit Dinghofer untrennbar verbunden …

Wer der identitären Regierungspartei eine Patriotin ist, nun, der, wie es heißt, möchte nicht in der Nacht begegnet werden …

Es fehlte eigentlich nur noch Wiesinger, Dinghofer-Künstler, der erzählen hätte können, was er sich beim Gestalten der Dinghofer-Medaille so dachte …

Jetzt, da es so viel Unzufriedenheit gibt, mit einer Feiertagsregelung … Vielleicht bekommt Österreich einen ganz neuen Karfreitag: einen Staatsfeiertag zum Gedenken an Franz Dinghofer. Propagandiert wird ja bereits einer, auf der Website der identitären Regierungspartei …

Dann wäre dann wohl Gesinnungsseligkeit. Einen Gesinnungsdinghoferstaatsfeiertag, dazu einen Gesinnungsstaatsparteifunk — aber wer bekommt und bekommt, will, heißt es, mehr, noch mehr, immer mehr, bis nichts mehr da ist, nur noch der Untergang bleibt, aber dieser dann für alle anderen …

NS Es ist wohl gut, dass diese Dokumentation nur in Österreich gesehen werden darf … so bleibt es wenigstens den Menschen in anderen Ländern erspart, darüber nachzudenken, an was für eine Geschichte wird denn zur Zeit wieder in Österreich gebastelt.

3 Gedanken zu „Franz Dinghofer, eine Dokumentation im endlich ganz nach der Gesinnung der FPÖ entpolitisierten ORF

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