Leopold-Kunschak-Preise 2014 – Die Grenzen des Michael Spindelegger

Es müßten täglich oder – in Anbetracht der Erledigungsfülle – stündlich von Menschen aus Österreich Liedl-Wettbewerbe von Fernsehanstalten  gewonnen werden, damit politisch etwas vorangeht, es zumindest schnelle politische Ankündigungen für rasche politische Erledigungen gibt, besonders durch Michael Spindelegger, daß besonders Michael Spindelegger täglich stündlich erkennt, für politische Gestaltung gibt es keine Grenzen …

Leopold Kunschak Preise - Schwarzchristliche Grenzen

Viktor Hermann: „Jetzt sind wir endgültig in der Als-ob-Republik gelandet. Der Eurovisions-Songcontest hat nicht nur einen Sieger gekürt, sondern auch ein ganzes Land entlarvt: Österreich.“

Eine Grenze bleibt auch in diesem Jahr. Die kann Michael Spindelegger und Johanna Mikl-Leitner und mit diesen beiden die ihre christschwarze Partei nicht überschreiten, nicht hinter sich lassen.

Auch im Jahr 2014 wieder Leopold-Kunschak-Preise. Auch in diesem Jahr kein Preisträger, der auf diesen Preis zum ehrenden Gedenken eines Antisemiten verzichtet … Ein Satz, der auch für die nächsten Jahre gelten wird und zu wiederholen sein wird: Auch im Jahr … wieder „Streicher-von-Österreich“-Preise. Auch in diesem Jahr keine Preisträgerin, die …

Es kann also 2014 nichts anderes geschrieben und somit, müde darüber zu aktualisieren, nur wiederholt werden, was hierzu bereits wieder und wieder geschrieben wurde, wie beispielsweise 2013 und 2012 und …

Fritz Neugebauer – Christschwarzer Revisionismus

Nach den Geschichtsauslassungen von Maria Fekter als Finanzministerin entdeckt Fritz Neugebauer als Zweiter Nationalratspräsident die im Sterben liegende und nach Zuwendung vergehende Seele des in seinem Verrecken alleingelassenen Engelbert Dollfuß und verkündet, Engelbert Dollfuß als Mensch also und nicht Engelbert Dollfuß als Kanzler sei das erste Opfer der Nationalsozialisten gewesen …

Möglicherweise ist das Kreuz dafür hauptverantwortlich, daß Christen obsessiv mit selbstaufgesetzter Dornenkrone ewiglich in die erste Reihe drängen, um zu bekennen, hier, sehet wahr, die ersten Opfer der ersten Opfer… Die Geschichte allerdings berichtet nicht vorwiegend von dieser Art des christlichen Seins der Erduldung, und die in der Gegenwart angelegten Akten in diesem Land kennen diese Art des passiven Ertragens zugefügter somatischer und psychischer Schmerzen gar nicht …

Es mag schon wahr sein, für das Familienmitglied Fritz Neugebauer, daß Engelbert Dollfuß das erste Opfer aus der christschwarzen Familie war, und es ist eine Familie, die ihren Ahnen verpflichtet ist, denn von diesen ehrenhaften Familienmitgliedern hängen Bilder in den schönen Räumen …

Außerhalb der christschwarzen Familie freilich sieht es anders aus. Da wird schon lange nicht mehr davon gesprochen, daß der christschwarze Familienmann Engelbert Dollfuß das erste Opfer der Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen war, sondern viele Jahre früher, um nicht bei dieser unappetitlichen Reihung bleiben zu müssen, war beispielsweise bereits Hugo Bettauer ermordet worden, und sein Mörder wurde bevorzugt behandelt, allerdings nicht in der Zeit des nationalsozialistischen Verbrechensregimes, sondern des „Interimskanzlers von Seipels Gnaden“¹ …

„Eine geschichtliche Interpretation“, wird Fritz Neugebauer im Standard zitiert, „wird die Politik nicht vornehmen – wenn sie klug ist. ‘Das sei Sache der Historiker.’“ Nun, möglicherweise hat Fritz Neugebauer christschwarze Politiker und Historiker verwechselt, die Historiker haben ihre Aufgaben wohl längst schon gut erledigt … Es sieht beinahe danach aus, als ob christschwarze Politiker einerseits bereits ahnen, es werde für sie mit der Politik kein Lachs mehr zu verdienen sein, und sie sich deshalb schon auf neuen Gebieten ausprobieren, zum Beispiel eben als Geschichtsinterpreten und -interpretinnen … Andererseits möglicherweise eine stille Sehnsucht nach der Zeit der …, im Büro von Justizministerin Beatrix Karl hängt ein Bild von einem gar lieb anzuschauenden Großvater

Es kann menschgemäß andere Gründe dafür auch geben. Möglicherweise sind sie bloß verwirrt, verwirrt durch ihre Organisierte Mutterkirche, vielleicht wissen sie einfach nicht, ob es denn überhaupt eine I. Republik gegeben hat, rätseln darüber, immer wieder die auf dem Stephansdom angeschlagene Tafel lesend, ehe sie zum Hochamt schreiten … Mit dieser Tafel im Kopf, auf der geschrieben steht, etwas zeitlich schwammigbewußt vom letzten Kaiser und von den Bundespräsidenten der II. Republik, aber zwischen den Herrschern und den Bundespräsidenten der II. Republik gibt es die I. Republik nicht. Wer war Karl Seit? Bravster und von Krampfadern erlöster Diener des Monats des Kaisers? Die christschwarzen Kirchgänger und -gängerinnen werden schon gehört haben, daß die Historiker und Historikerinnen von einem Bundespräsidenten Karl Seitz berichten, aber die Organisierte Mutter der Wahrheit kennt keinen Karl Seitz, keine I. Republik …

PS Wie ein Wunder muß es der Organisierten Mutter selbst erschienen, die Niederschrift auf dieser Tafel: „2. Republik“.  Aber die demokratische Republik muß in einer hinteren Reihe verbleiben, untergeordnet der Höllenhimmelordnung … Angeschlagenes Zeichen auf dem Hause des Fabels dafür ist die Verweigerung der römischen Ziffer, die römischen Ziffern bleiben vorbehalten den vom Fabel eingesetzten ersten … Möglicherweise will mit der arabischen Zahlendarstellung einfach zum Ausdruck gebracht werden, die II. Republik ist ebenfalls nicht …

¹Es ist die Gegenwart doch recht unerfreulich für Christschwarze geworden, nicht mehr zum Bundeskanzler geworden zu sein und werden zu können durch eines Parteiprälaten Gnade, sondern von Freiheitlichen …

Werner Fasslabend vollbringt ein Wunder: ein Antisemit wird gewandelt in ein Kind mit Vorurteilen

Wem gestern vom Bildschirm „Hohes Haus“ flimmerte, erlebte ein Wunder: Werner Fasslabend wandelt einen antisemitischen Mann in ein Kind mit Vorurteilen.

Gütig und milde sprach Wener Fasslabend in diesem Bericht aus Anlaß der Verleihung der diesjährigen Leopold-Kunschak-Preise im Parlament und hat wohl damit die Sendungsmacher und Sendungsmacherinnen beschämt, die Leopold Kunschak als einem vehementen Antisemiten vorstellten, auch noch nach dem Holocaust

Ein Kind seiner Zeit sei Leopold Kunschak also gewesen, sprach der Herr mit Verständnis für Leopold Kunschak, ein Kind seiner Zeit, weil, Werner Fasslabend vom Herrn zum Vertreter von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern übergehend, die Arbeitermasse ausgenutzt … Leopold Figl sprach noch von einem ökomischen Antisemiten, um Leopold Kunschak vom rassistischen Antisemitismus zu reinigen, erst Werner Fasslabend aber gelingt das Wunder, aus einem antisemitischen Mann ein Kind zu machen, seiner Zeit im Jahre 2011 …

Was für eine Unabhängigkeitserklärung Österreich 1945 wohl bekommen hätte, wenn an dieser nicht nur Leopold Kunschak, sondern auch Werner Fasslabend in der Blaimscheinvilla mitgearbeitet hätte? Möglicherweise eine mit einer Präambel von der Art: Alle waren nur Kinder ihrer Zeit, bloße Kinder mit Lust und Freude am Spielen mit Konzentrationslagern?

Mit denen Leopold Kunschak schon 1920 spielen wollte.

Es gibt Kinder ihrer Zeit, und es gibt auch immer andere Kinder in der gleichen Zeit, solche Kinder, die beispielsweise Menschen vor der Vernichtung durch die anderen Kinder in der gleichen Zeit retten.

Die Verleihungen der Leopold-Kunschak-Preise sind für Wener Fasslabend immer wieder eine gute Gelegenheit, Wunder zu vollbringen. Sein größtes Wunder möglicherweise war jenes von 2001, als er verkündete, höret, Leopold Kunschak habe die Welt schöner, erfolgreicher, sozialer …

Es war nicht nur eine Sendung eines fasslabendsches Wunders, sondern auch eine der Besonnenheit, denn Karl-Heinz Kopf sprach so vernünftig davon, das Soziale nicht überzubetonen, nicht übersozialisieren, sondern es, lehrt Karl-Heinz Kopf, in eine Balance nach der katholischen Soziall…

Ein passender Abschluß könnte diesmal gemäß den vielen christlichen Wandlungen, die heute noch nachgespielt werden, eine abgeänderte Anrufung sein: Gegrüßet seist du Österreich, du bist gebendeit unter den Ländern, und gebendeit sind deine schwarzen Minister und Ministerinnen …

Ein Gruß, der nicht nur stimmte, als Werner Fasslabend auch noch Minister war …