Wie erhaben Wim Wenders in der Paulskirche seine hohen Worte auf Sebastião Salgado spricht, anprangert, daß etwa „Frieden“ zu einer „Worthülse“ verkommen ist.
Wie gut, einen Menschen zu hören, der ohne Worthülsen auskommt, der seiner Rede eine Tiefe zu vergeben mag, die zu erreichen, etwa einem Papst je nicht gegeben. Einen zu hören, der Worte wählt, die keine Worthülsen sind, etwa „Völkerwanderung“, „Fluchtbewegung“, „Heimat“.
Zuerst einmal ist alles auf der Tafel auszulöschen, auszuradieren, Platz zu schaffen, zuerst vor allem ist „Recht auf Heimat“ zu löschen. Die Tafel ist neu zu beschreiben, auf eine Weise, die den Menschen und ihren Welten gerecht wird.
Zuerst vor allem ist auf die Tafel zu schreiben:
Recht auf Welt!
Ach, wie wird, gerade in der sogenannten westlichen Welt, mit den Menschen mitgefühlt, die sich in andere Gegenden der Welt aufmachen, wie mitfühlend wird versucht zu argumentieren, die Menschen verlassen nicht freiwillig und nicht gern ihre „Heimat“, sondern sie sind gezwungen durch … Und wenn es diese zwingenden Gründe nicht geben würde, würden sie ihre „Heimat“ nicht verlassen. Sie blieben, wo sie sind. Und sie kehrten ja, wenn sie schon ihre Heimat verlassen mußten, augenblicklich in ihre Heimat zurück, wenn die zwingenden Gründe für den Fortgang nicht mehr … Sie sprechen, als sprächen sie für die Menschen. Das „Recht auf Heimat“, auf das gerade in der sogenannten westlichen Welt gepocht wird, ist in Wahrheit, in Wirklichkeit: Kein Recht auf Welt!
Gerade die Menschen, die die sogenannte Globalisierung am meisten befürworten, am meisten in Anspruch nehmen, als ihr alleiniges Recht ansehen, für sich und ihresgleichen, sind, wenn es um Menschen geht, die nicht ihresgleichen sind, für die unbedingte Deglobalisierung, für eine total entglobalisierte Welt als dienende ihres absolutes Globalisierungsregimes.
Die Menschen sollen bleiben, wo sie sind, dafür wird ihnen sogar ein Recht gewährt, barmherzig eingeräumt, das „Recht auf Heimat“, dieses Recht also wird der in die vierte Klasse gestellten Weltbevölkerung überlassen, während die in die erste Klasse gesetzte Weltbevölkerung für sich einzig das Recht auf Welt ausgerufen hat, für ihre Reisen mit Komfort immer und überallhin auf der Welt, für ihr Niederlassen auf der Welt, wo immer sie will, ohne Gründe und vor allem ohne zwingende Gründe.
Als ein konkretes Beispiel muß hierfür nicht etwa nach Afrika gesehen werden, es kann in Europa geblieben werden, auch in den Ländern der Europäischen Union. In diesen gibt es das Recht des sogenannten freien Personenverkehrs, aber nicht für alle Menschen, für gewisse Menschen gibt es nur das sogenannte Recht auf Heimat, nicht aber das Recht, sich in den Staaten der Europäischen Union frei zu bewegen, diese Menschen sollen in ihren sogenannten Heimaten bleiben, und wenn sie nicht dort bleiben, sind sie dorthin zurückzubringen. Es wird nicht mehr gesagt: Deportation. Es wird für sie gefordert: Recht auf Heimat.
In einer tatsächlich globalisierten Welt gibt es keine „Fluchtbewegung“, gibt es keine Menschen, die flüchten, gibt es keine „Völkerwanderung“, sondern nur Menschen, die sich frei in der Welt bewegen, mit oder ohne Gründe, weil eben alle Menschen ein Recht auf Welt zu haben haben. Und wer das Recht auf Welt hat, wird, sollte es danach je ein Bedürfnis noch geben, eine Gegend, irgendeine Gegend, in die ein Mensch nicht hineingeboren wurde, sondern diese irgendwann in seinem Leben als Lebensgegend gewählt und in diese gezogen ist, als Heimat empfinden, dann soll er, warum nicht, es als seine Heimat bezeichnen.
Das Recht auf Welt! Ein Recht, das nicht mit Kreide auf eine Tafel zu schreiben ist, sondern zum ersten Paragraphen
Artikel 1
Das Recht auf Welt ist das unveräußerliche und uneingeschränkte Recht von allen Menschen.
Die Pflicht jedes einzelnen Menschen ist es, zu garantieren, daß kein Mensch an seiner freien Wahl seines Lebensortes, wo immer auf dieser Welt, gehindert wird, daß kein Mensch dazu gezwungen wird, seinen Geburtsort, wo immer auf dieser Welt, nicht zu verlassen, wenn es nicht sein freier Wille ist.
der Menschenrechte zu werden hat.
Wenn dies schon ein Problem ist, ist den Menschen zu wünschen, daß sie niemals ein Problem bekommen, oder, wenn dies schon ein Problem ist, wird verstanden, warum Menschen keines ihrer Probleme, die tatsächlichen und wirklich zwingenden, die sich selbst aufgezwungenen je …
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