Es gibt Begehrlichkeiten, auch Vorwürfe, sogar vom Roman selbst, es ist zu lange schon her, von einer bestimmten Figur etwas gelesen zu haben, was ist aus dieser Figur geworden, was macht sie jetzt, zum Beispiel Barbara Kappel, eine Figur, von der erwartet wurde, mehr von ihr zu erfahren, öfters etwas von ihr zu lesen …
Es wurde von ihr doch so viel erwartet, nachdem sie aufgetreten ist, als
Glückwunschbotin für die gesinnungsgemäß zensurierte Website der identitären Parlamentspartei,
als
Auf diese Vorwürfe, auf diese Begehrlichkeiten, von einer bestimmten Figur mehr erfahren zu wollen, kann stets nur gesagt werden: Es ist die Wirklichkeit, die bestimmt, wann eine Figur auftritt, ob sie je wieder auftritt, es ist die Wirklichkeit, die entscheidet, ob je noch zu erfahren sein wird, was aus einer geworden ist.
Im Fall von dieser Figur scheint es der Wirklichkeit zu gefallen, nun preiszugeben, was aus ihr geworden ist: eine Geldbotin …
Das kann den Lesenden nicht erspart bleiben, sich einen Vorwurf gefallen lassen zu müssen. Mit ein wenig Mehr an Phantasie, nein, bereits mit einem Mindestmaß an Wirklichkeitssinn hätten sie bei diesem Werdegang, bei diesem identitären Umfeld selbst auf das kommen können, daß sie nichts anderes werden konnte, als eben eine Geldbotin. Dafür hätten Sie nicht auf den Bericht der Wirklichkeit warten müssen.
Und mit ihr tritt nun gar noch eine weitere Figur auf, von der, selbst vom Roman, angenommen wurde, nie mehr etwas von ihr zu lesen, denn ihr einmaliger Auftritt war die einer einmal im Vorübergehen kurz gesehenen Figur eines Mannes, eines Zahnarztes, der seinen Stuhl auch einmal im österreichischen Parlament hatte, und nun wieder als die Figur, die von der Geldbotin das Geld übernommen haben soll, dieser Zahnarzt, der einst Empfänger eines Schreibens aus Saudi-Arabien war, und das gerade dieser Mann, der eine Frau verprügelt haben …
Der Zahnarzt habe, ist nun im Fall der Geldbotin zu erfahren, ein „ganz besonderes Vertrauensverhältnis“ zu einem Zahntechniker gehabt, einer weiteren Figur, die aber ahnt, sie werde nicht mehr vorkommen, es wird von ihr nichts mehr zu lesen sein, das will sie jedoch nicht hinnehmen, sie kämpft unverdrossen dagegen an, sie stampft auf, sie kräht …
Von so vielen Figuren gibt es in diesem Kapitel wieder etwas zu lesen, unerwartet zu erfahren, haben doch wieder ihre Auftritte, es können sich die Lesenden also im Grunde gar nicht beschweren, schelten Sie nicht die Wirklichkeit, sie ist gut zu ihnen, aber wer ist zur Wirklichkeit gut, die unter diesen Figuren leidet, sich grämt, sich andere Figuren wünscht, von denen sie erzählen könnte, freudig, gelassen, heiter, lustig, beseelt …
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