„Angesichts der Gedenkfeiern zum 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz in Polen stellt sich die Frage, warum andere außergewöhnliche Gräueltaten in diesem Krieg nicht ebenso beachtet werden –“
Nach dieser Einleitung der gesinnungsgemäß zensurierten Website der identitären Parlamentspartei am 31. Jänner 20 wird ein Kommentar von einem Mann – es darf angenommen werden, es ist der Kommentar eines Mannes – unter einem Pseudonym gebracht, bei dem angenommen werden darf, es ist das Pseudonym eines Höchsten aus dieser Gesinnungsschaft …
Der anonymisierte Höchste aus dieser identitären Gesinnungsschaft beginnt seine Gegenrechnung zum „Totengedenken“ sogleich mit:
„Die feige Torpedierung des ehemaligen ‚Kraft durch Freude‘-Urlaubsdampfers durch das sowjetische U-Boot S-13 gilt als die mit Abstand größte Schiffskatastrophe der Seefahrtsgeschichte mit rund 9.000 Toten, das sind sechsmal so viele wie beim Untergang der Titanic.“
Nun, kurz gesagt, „Auschwitz“ und „Wilhelm Gustloff“ in einen Vergleich zu zwängen, mag dem Höchsten durch seine Gesinnung redlich erscheinen, ist aber aus mannigfachen Gründen ein nicht haltbarer Vergleich, zuletzt auch durch die unmittelbaren Begebenheiten, die zur Versenkung des Schiffes führten, und durch die unmittelbaren Ereignisse rund um die Rettungsversuche respektive unterlassenen Rettungsversuche …
In seine Gegenrechnung nimmt der Höchste gesinnungsgemäß anschließend sofort auf:
„Warum gibt es keine Gedenkfeiern für die rund 14 Millionen vertriebenen Deutschen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten im heutigen Polen, im bis heute teilweise russisch besetzten Ostpreußen oder der Tschechei?“
Hierbei nicht die „Dekrete“ als fixe Konstante in der Gleichung zu führen, für den Höchsten eine gesinnunsgemäß undenkbar. Gesinnungsgemäß ist dem Höchsten vorgeschrieben, Tschechien als „Tschechei“ zu führen, wie es von Höchsten in dieser Gesinnungsschaft eben Brauch ist, also mit einer Bezeichnung, die ihre höchste Verbreitung fand, als …
Und in der Gegenrechnung offenbart der Höchste aus dieser Gesinnungsschaft seine Anteilnahme für Menschen aus Afrika, wie weh ist dem Höchsten zumute, wie schwer schlägt dem Höchsten sein Gegenrechnungsherz, erinnert er an das Leid besonders der Menschen im Kongo.
„Ein Stiefkind in der Totengedenk-Kultur sind nicht zuletzt die fast zwölf Millionen Afrikaner, die zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert als Sklaven von Afrika vor allem nach Amerika verkauft wurden und oft unter ähnlichen Umständen ihr Dasein fristen mussten wie die späteren Insassen der Konzentrationslager.
Als besonders grausam erwiesen sich die Belgier im Kongo, die bei der systematischen Ausplünderung ihrer Kolonie bis ins 20. Jahrhundert hinein eine extrem brutale Art der Versklavung pflegten, die etwa im Abhacken der Hände gipfelte, wenn nicht fleißig genug gearbeitet wurde. Man schätzt, dass das Schreckensregime der Belgier in nur wenigen Jahrzehnten die Hälfte der damaligen Kongo-Bevölkerung von 25 Millionen Menschen das Leben kostete. König Leopold II. (1835 bis 1909), der den Kongo als persönlichen Besitz sah und sich immens bereicherte, musste sich nie dafür verantworten.“
Leopold II. war mit einer aus der Familie Habsburg verheiratet. Aber sie wird nichts davon gewußt haben, was ihr Ehemann im vom ehelichen Herd fernen Kongo … Und sie kann auch nichts gewußt haben, denn sonst würde der zurzeitige Höchste der FPÖ nie und nimmer eine so enge Bande mit einer Familie haben, wäre diese nicht ganz und gar unschuldig …

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