„Das Edelweiß – Alpenblume mit Symbolkraft“

Auf der Website des österreichischen Bundesheeres, dessen Eigentümer und Herausgeber das Bundesministerium für Landesverteidigung ist, wird ein Kriegsverbrecher würdigend erwähnt, freilich „der Natur des Landes entsprechend“ ohne zu erwähnen, daß er ein Kriegsverbrecher war.

Oberleutnant der Reserve Univ.-Lektor Oberforstrat Dipl.-Ing. Prof. Hermann Hinterstoisser, dessen Würdigung der „Alpenblume mit Symbolkraft“, dessen geschichtliches Hohelied auf das „Edelweiß“ bis zum heutigen Tag, 2. März 2021, auf der Website des österreichischen Bundesheeres zu lesen gepflanzt ist, wäre es wohl ein Frevel gegen das „Edelweiß“ gewesen, das „Edelweiß“ mit einem Kriegsverbrecher in Verbindung zu bringen, überhaupt das „Edelweiß“ mit Verbrechen gegen die Menschlichkeit …

In einem Hohelied auf das „Edelweiß“ ist für das Bundesheer, in einem Hohelied auf das „Edelweiß“ ist für das österreichische Verteidigungsministerium einfach wie kurz gesagt, kein rechter Platz für die Geschichte dieser Blume als „Symbolkraft“ von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

So ist es verständlich, daß in einem Hohelied auf das „Edelweiß“ alles ausgespart werden muß, das das „Edelweiß“ beschmutzen könnte. Für das Ministerium und für den Oberforstrat kann eine Erwähnung der Kriegsverbrechen und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit im geschichtlichen Zusammenhang mit dem „Edelweiß“ nur als eine Beschmutzung empfunden werden, und sie, die Lobpreiser der „Alpenblume“, wollen alles sein, nur eines nicht, Beschmutzer. Auch wenn das „Edelweiß“ nichts anderes ist als das Symbol schlechthin für das Beschmutzen der Menschlichkeit, das Symbol der Kriegsverbrechen und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Und diese „Symbolkraft“ hat das „Edelweiß“ bis zum heutigen Tag nicht verloren, auch wenn die Nachgeborenen dieser Gesinnung nicht in der Macht sind, Kriege zu führen, nicht in der Macht sind, Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu begehen, so ist doch ihr Gesinnungsfundament aus der Zeit der Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

In dieser blumigen Würdigung vom Oberforstrat und vom Ministerium wird also General Ludwig Kübler hervorgehoben, weil über seinen „Antrag mit Erlass des Oberkommandos des Heeres vom 2. Mai 1939 das Edelweiß-Abzeichen für die Gebirgstruppen erneut eingeführt [wurde]“. In einer insgesamten Würdigung der „Alpenblume“ ist dies, einfach wie kurz gesagt, auch eine Würdigung von Ludwig Kübler, der für seine Kriegsverbrechen 1947 zum Tod verurteilt und hingerichtet wurde. Er war nicht der einzige Vorgesetzte, der für seine Kriegsverbrechen vor Gericht stand, auch ein Vorgesetzter Hubert Lanz stand vor Gericht und wurde für seine Verbrechen zu zwölf Jahren verurteilt. Wann und wo hat Lanz das Verbrechen gelernt? Lange vor der nationalsozialistischen Massenmorddiktatur wird es Lanz gelernt haben, in der Zeit, als er mit dem „österreichischen Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Schwertern“ ausgezeichnet wurde. In einer Zeit, über die der Oberforstrat so blumig zu berichten weiß: „Nach dem für Österreich-Ungarn verlustreichen Ausgang des Ersten Weltkrieges verschwand mit der k.u.k. Armee auch das alte Edelweiß-Abzeichen.“

1939 also Wiedereinführung des „Edelweißes“

Erst 1933 besann man sich in Österreich der alten Tradition des k.u.k. Heeres. Mit der Neuuniformierung des Bundesheeres erschien auch das metallene (für Offiziere gestickte) Edelweiß wieder an der Kappe.

durch die Totaldiktatur, die für kurz meinte, auf das „Edelweiß“ verzichten zu können, und davor schon einmal eine Wiedereinführung des Edelweißes in Österreich durch das Bundesministerium für Heereswesen, am 3. Juli 1933, in der Diktatur der Partei, deren Erbin heute noch Regierungspartei. Und davor wurde das „Edelweiß“ ebenfalls eingeführt durch eine Diktatur … Nur in der Zeit der Ersten Republik Österreichs wurde auf das „Edelweiß“ verzichtet. Auch das ein Symbol für Österreich, wenn die Zweite Republik Österreichs nicht auf das „Edelweiß“ von drei Diktaturen verzichten kann.

Nach der Lektüre dieses oberforsträtlichen und ministeriellen Hoheliedes auf das „Edelweiß“ wird es verständlicher, weshalb ein Brigadier des österreichischen Bundesheeres in diesem ersten Coroanwinter so leicht und bedenkenlos für seinen Auftritt das „Edelweiß“ gegen einen „Neonazispruch“ tauschen konnte …