Kurz ist es her, daß es im österreichischen Parlament wegen eines neuen Preises hoch herging, vor allem deshalb, weil die FPÖ diesen „Bruno-Kreisky-Preis“ genannt haben wollte, dabei hätte die FPÖ auch „Franz-Olah-Preis“ vorschlagen können.
Beiden Männern hat die FPÖ schließlich viel zu verdanken. Sie mußte sich entscheiden. Sie entschied sich für Bruno Kreisky, ihm durch einen Namenspreis zu danken. Und das kann verstanden werden. Sie hat Bruno Kreisky mehr als Franz Olah zu verdanken. Durch die Wahlrechtsreform erhielt die FPÖ nicht nur augenblicklich bei gleichbleibendem niedrigen Wahlergebnis sofort vier Mandate im Parlament mehr, als ein Jahr zuvor, damit verbunden auch mehr Geld.
Wie schnell hingegen ist eine Million Schilling wohl verbraucht gewesen, die die FPÖ Jahre zuvor von Franz Olah heimlich erhielt. In beiden Fällen war das Gegenüber von Bruno Kreisky und Franz Olah ein Mann, an den vor kurzem im Parlament erinnert wurde, aber nicht im positiven Sinne: Friedrich Peter.
Zu der Zeit von Franz Olah wurde Geld noch nicht flott in Sporttaschen übergeben. Es war eine biedere Zeit, es wurden noch Sparbücher angelegt, die dann heimlich übergeben wurden. So legte Franz Olah zwei Sparbücher an, mit je fünfhundert Tausend Schilling, und er übergab diese heimlich Friedrich Peter mit dem Ersuchen, diese Million für die Demokratie in Österreich zu verwenden. Denn. Friedrich Peter ersuchte Franz Olah um finanzielle Unterstützung, weil es für eine Demokratie notwendig sei, daß es im Parlament eine Opposition zu den Regierungsparteien geben müsse, und die FPÖ, einfach wie kurz gesagt, am Sand … Zwischen dem Ersuchen von Friedrich Peter an Franz Olah und der Übergabe der Sparbücher durch Franz Olah an Friedrich Peter lag nur eine Woche. So schnell entschied Franz Olah, die FPÖ mit dem Geld von anderen zu unterstützen.
Es waren zwei anonyme Sparbücher mit je 500 Tausend Schilling. Ein Sparbuch auf „Edelweiß“, das zweite auf „Enzian“.
Weshalb wählte Franz Olah gerade „Enzian“ und „Edelweiß“ als Losungswörter aus?
Dachte Franz Olah vielleicht, „Enzian“ und Edelweiß“ verkörpere Österreich wie keine andere Losung?
„Edelweiß“ und „Enzian“ werde sein Ersuchen an Friedrich Peter, sich für die Demokratie in Österreich einzusetzen, besonders bekräftigen, und Friedrich Peter mit seiner Partei werden nicht anders können, „Edelweiß“ und „Enzian“ vor Augen, als sich für die Demokratie in Österreich stark zu machen?
Sind doch gerade „Edelweiß“ und „Enzian“ mit einer dritten Blume im Strauß die Leitblumen freiheitlicher Gesinnung, einfach wie kurz gesagt, bis herauf zu diesen Tagen, in denen die FPÖ im österreichischen Parlament Dank an Bruno Kreisky rapportiert. Der freiheitlichen Gesinnung ist unzweifelhaft die Demokratie eingeschrieben. Aber hierbei kommt es auf die Übersetzung des Wortes Demokratie an, mit einem deutschen Wort ist ihr Verständnis schlicht wie kurz kenntlich gemacht: Volksgemein…
Vielleicht aber war Franz Olah ebenso wenig „Illusionist“ wie der Präsident, der dies vor kurzem einbekannte, und er wählte die Codes „Enzian“ und „Edelweiß“, weil er zu genau wußte, wen er mit einer Million unterstützt, was dieser Partei „Edelweiß“ und „Enzian“ gesinnungsgemäß bedeuten. Vielleicht hatte er, Franz Olah, die Hoffnung, diese Partei werde sich daran erinnern, daß „Edelweiß“ und „Enzian“ einfach nur Blumen sind, und nicht das, was aus ihnen die Täterinnen aus dem Portschyland machten …
Aber von altersher ist es schon bitter bekannt, die Hoffnung, die Hoffnung enttäuscht zuerst …
Das wäre wohl nicht so hingenommen worden, und es wären wohl andere Parteien zusätzlich in das Parlament gewählt worden, es wären vielleicht sofort neue Parteien gegründet worden, die in das Parlament gewählt worden wären … Was hätten sich die Menschen in Österreich in all diesen Jahrzehnten seit damals ohne FPÖ, kurz gesagt, alles erspart?

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