Es geschah am 15. Mai 1625 … Das ist das von der „völkischen Nachwelt“ zum Vorschein gerubbelte Datum für ihre Gesinnung, für ihre gesinnungsgemäße Propaganda, zu einer Zeit, also 1925, als die „völkische Nachwelt“ noch als eine unschuldige angesehen werden konnte, als die „völkische Nachwelt“ sich noch, wenn auch mit einem ordentlichen Maß an Anstrengung, untatenlos präsentieren konnte, und doch schon nicht mehr mordlos … Am 26. März 1925 wurde von der „völkischen Nachwelt“ ein Schriftsteller, dessen Vater aus Lemberg, ermordet, der den Auftrag, das „Frankenburger Würfelspiel“ zu schreiben, zu dieser Zeit nicht angenommen hat.
Es sind zwar noch drei Jahre hin, schon bald aber beginnen, wie im vorherigen Kapitel erzählt, die Vorbereitungen für die frankenburgerische „Jubiläumssaison“ 2025, in der nicht einhundert Jahre Rubbelei gefeiert werden wird, sondern vierhundert Jahre …
Der „völkischen Nachwelt“ hat das Rubbeln es recht angetan, es muß ihr größte Entspannung in schweren Zeiten gewesen sein, nicht nur 1925, auch später, als die „völkische Nachwelt“ dieser 1925er „völkischen Nachwelt“ zu einer einzigen „völkischen Nachwelt“ ward geworden und ihr der geeinten die Zeit nicht mehr schwer, sondern die größte unter dem Firmament aller Zeiten …
Und es muß ihr, der „völkischen Nachwelt“, ein aus dem Kalender gerubbeltes Datum zu wenig gewesen sein, es mußten viele Würfel her. Wahrscheinlich war ihr, der „völkischen Nachwelt“ klar, es gibt nicht so viele Daten als Schmiermittel für ihr Gesinnungsspiel, die sich so dankbar gesinnungsgemäß mißbrauchen lassen. Aufträge wurden dafür vergeben, und freudig brachten Männer schreibend ihre Würfel ihrem Herrn, der sie gerne aufnahm, die ihm geradezu körperliche Freuden — etwa diesem Herrn, dessen Auftrag der 1925 ermordete Schriftsteller für die „XI. Olympiade Berlin 1936“ nicht bekommen hat, weil er so viele Jahre schon tot war, sondern auch dann nicht bekommen hätte, wäre er noch – wahrscheinlich nicht mehr lange – am Leben gewesen, weil er nicht „völkische Nachwelt“ …
In Berlin wurde der Würfelspieler Eberhard Wolfgang Möller gegeben – auf der Dietrich-Eckart-Bühne, die benannt nach dem Mann, dem der „völkische Nachweltler“ aus Oberdonau seinen „Kampf“ widmete, wohl dafür, genauso „auf gut deutsch“ …
In Frankenburg wurde der Würfelspieler Karl Itzinger gegeben. In Frankenburg wird der Würfelspieler Itzinger gegeben, um genau zu sein: in Frankenburg wird gegeben das blutgerichtliche Würfelspiel „nach Karl Itzinger“ — —

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