Wie in Eibiswald, so in Köflach – Wissen, was ist

Was in Eibiswald, im Geburtsort von Hans Kloepfer, an „Wissen was war“ zu erfahren ist, wurde in „Oft vergessen“ erzählt. Nun soll noch erzählt werden, was in Köflach, im Sterbeort von Hans Kloepfer, zu erfahren ist, gemäß dem offensichtlichen Leitspruch des Museums Köflach: „Wissen war war“ …

Wie in Eibiswald, so in Köflach.

Damit ist zusammengefaßt, was im Geburtsort und im Sterbeort an „Wissen was war“ zu erfahren ist – eine besenrein gemachte Heimat der Vergangenheit.

Von Interesse aber an „Wissen war war“ ist das Wissen, was ist. Und wer die Website der Gemeinde Köflach durchsucht, am 18. Februar 2023, erfährt einiges darüber, was ist, oder sollte gesagt werden, was nicht ist …

Auf der Website der Gemeinde Köflach werden „keine Ergebnisse gefunden“ zum „Nationalsozialismus“, zu „Kloepfer“ werden Ergebnisse angezeigt, aber alle haben nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun, genauso, wie Hans Kloepfer …

Es gibt auf der Website der Gemeinde Köflach eine Seite der „Geschichte der Gemeinde Köflach“, die einen Einblick gibt, wie das „Wissen was war“ ist —

1936 Gründung des Arbeiter Sportklubs Köflach. 1939 Stadterhebung 1944 Am 27. Juni 1944 stirbt der Dichterarzt Hans Kloepfer. 1945 Bombenangriffe durch amerikanische Flugzeuge fordern insgesamt neun Todesopfer. 1946 Beginn der Instandsetzung der stark beschädigten Straßen. Gründung der Sing- und Spielgruppe durch Karl Romich. 1947 Gründung der „Gemeinnützigen Siedlungsgenossenschaft der Arbeiter und Angestellten“. Rege Wohnbautätigkeit. 1949 Als erstes Industrieunternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Gradenberger Formen- und Maschinenfabrik gegründet.

Das muß für die Gemeinde Köflach bitter gewesen sein, die

Stadterhebungsfeier konnte jedoch nicht stattfinden, weil am 1. September 1939 der Krieg mit Polen und damit der Zweite Weltkrieg ausbrach.

Es brach der Krieg mit Polen aus. Damals wie heute, ein Krieg bricht einfach aus, zwei Staaten beschließen einvernehmlich, gegeneinander Krieg zu führen, damals der einvernehmliche Krieg zwischen einem Österreicher, der sich Deutschland nannte, und Polen, heute der einvernehmliche Krieg zwischen Putin, der sich Rußland nennt, und der Ukraine, einfach die in gemeinsamer Verhandlung getroffene Entscheidung von zwei Staaten für einen Krieg, und nicht die einsame Entscheidung eines Staates, einen anderen Staat, der keinen Krieg will, zu überfallen, überrennen, erobern, vernichten zu wollen …

Ebenso bitter für die Gemeinde Köflach muß es 1944 gewesen, ihren Dichterarzt zu verlieren. Was für ein armes Begräbnis mußte das gewesen sein, der Österreicher konnte nicht selbst kommen, nur einen Kranz schicken. Und so bitter ging es für die Gemeinde Köflach weiter, 1945 mit den Bombenangriffen durch amerikanische Flugzeuge, neun Todesopfer

Frohen Mutes aber ging es in der Gemeinde Köflach schon 1946 daran, die stark beschädigten Straßen instandzusetzen, es wird die Arbeit leicht von der Hand gegangen sein, unter Begleitung der Sing- und Spielgruppe, gegründet von Karl Romich

Karl Romich wurde am 26. Juni 1911 in Köflach geboren. Er besuchte die Volksschule und die Bürgerschule. Danach absolvierte er eine Lehrerbildungsanstalt. Im Anschluss daran, arbeitete er als Lehrer. Sein Beitritt zum NSLB erfolgte im Oktober 1936. Am 1. Mai 1938 wurde Romich mit der Mitgliedsnummer 6.109.357 in die NSDAP-Ortsgruppe Köflach aufgenommen. In der Kreisleitung war er Leiter des Kulturamtes, welches Teil des Kreispropagandaamtes war. 1941 beantragte Romich die Ausstellung einer anderen Mitgliedsnummer, da er laut eigener Angabe schon 1933 der NSDAP beigetreten war. Da es für diese Behauptung keine Belege gab, wurde der Antrag abgewiesen.