Im Jahr ’22 war der Stiftungsfondspreisträger ein Bildhauer, Ludwig Haas …
Wer wohl im Jahr ’23 die Preistragenden sein werden?
Es könnte sein — kann das angenommen werden? –, daß keine Schriftstellerin eine Ernst-und-Rosa-von-Dombrowski-Stiftungsfondspreisträgerin mehr werden will.
Mußte doch die Bewerbungsfrist um einen ganzen Monat verlängert werden.
Aber das kann nicht angenommen werden, daß kein Schriftsteller ein Ernst-und-Rosa-von-Dombrowski-Stiftungsfondspreisträger mehr werden will, kein schreibender Mensch sich mehr finden lassen will, um von dieser ehrenreichen Gesellschaft einen Preis entgegenzunehmen —

aus den Händen von Dir.-Rat Präsident Curt Schnecker, Präsident, Mag. Wolfgang Dvorak-Stocker, Graz, Vizepräsident und von den weiteren Kuratoriumsmitgliedern Prof. Kasilda Bedenk, Mag. Gerhard Fürnhammer, Univ.-Prof. MMag. Dr. Ernest Hötzl, Maria Saal, Dr. Gabriele von Liechtenstein, Univ.-Prof. Dr. Reinhold Reimann, Graz, HR Mag. Ferdinand Schönbacher …
Es wird wohl eher so sein, daß die bislang eingereichten Texte nicht den recht, recht hohen Ansprüchen dieser recht erlesenen Gesellschaft … und es ist eine recht erlesene Gesellschaft, in ihren Reihen Menschen mit höchsten staatlichen Auszeichnungen, in ihren Reihen Männer wie Ernest Hötzl, von dem ein Landeshauptmann Peter Kaiser
In seinen Gratulationsworten hob Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser die besonderen musikalischen Leistungen Hoetzls hervor. „Zumindest in der Musik hast du Unsterblichkeit erreicht. Bleibe uns lange erhalten und erfreue uns weiter mit deinen Klängen – danke im Namen des Landes Kärnten, dass du dich so unserem kulturellen Leben widmest“, erklärte der Landeshauptmann.

nur in höchsten Tönen sprechen kann, ein Vizepräsident, dessen Mutter schon ehrenreich ausgezeichnet ward, und er selbst ein recht willkommener Gast im österreichischen Parlament, dessen Präsident recht weiß, was recht und billig zu bewerben ist,
und ist nicht die Adresse dieses Stiftungsfonds allein schon rechte höchste Auszeichnung: Hofgasse 5?
Hofgasse 5 in Graz, in der Steiermark, eine Adresse, die für jede Schriftstellerin ein Ansporn sein muß, wie recht herausfordernd muß solch eine Adresse jedem Schriftsteller dünken, gleich im selben Haus der Verlag … und wie recht praktisch, eine Telefonnummer für Preis und Verlag —
Und dann, nicht zuletzt, gibt es auch Geld: Fünftausend Euro. Und nicht nur zehn Euro, wie für einen Preis in Frankreich …
Das muß doch für jeden Schriftsteller Auftrag sein, sich zu beteiligen, das muß doch für jede Schriftstellerin ein Leichtes sein, der „Maxime“ von Ernst und Rosa von Dombrowski ebenso zu folgen wie das Stiftungskuratorium:
Durch den Preis soll das Schaffen eines bildenden Künstlers, Schriftstellers oder Komponisten gewürdigt werden, der in dem allgemeinen Streben nach dem Neuen und Überraschenden in der Zeit keine entsprechende Beachtung findet, der in Ehrfurcht vor dem Vergangenen und im Glauben an die Zukunft schafft, seinem eigenen Wesen vertraut, ohne sich um die Mode des Tages zu kümmern; in dessen Werk weder die Nachahmung des Alten, noch das Streben nach dem Noch-nie-dagewesenenen bestimmend ist.

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