„Was hat uns das zu sagen?“

Beim gestrigen Hören des Morgenjournals, am 26. Juni 2025, zur Eröffnung der deutschsprachigen Literatur 2025 in Klagenfurt wurde gedacht, der öffentlich-rechtliche Rundfunk Österreichs wird Klaus Kastberger nicht vollständig zitiert haben, vom Rundfunk der Name des Verlages, von dem Klaus Kastberger sprach, nicht mit zitiert worden sein.

Zur Kultur jetzt. Zu den deutschsprachigen Tagen der Literatur, deren 49. Ausgabe gestern abend in Klagenfurt eröffnet worden ist. Wem der Name dieser Veranstaltung eher weniger geläufig ist, in ihrem Rahmen wird alljährlich der Bachmann-Preis vergeben, in einem Literaturwettbewerb, despektierlich auch Wettlesen genannt. Die Eröffnungsrede hielt gestern abend Nava Ebrahimi, sie hat den Bachmannpreis vor vier Jahren gewonnen. Davor zug der Jury-Vorsitzende Klaus Kastberger in einer kurzen Rede heftig gegen die blauschwarze Kulturpoltiik in der Steiermark vom Leder. Aus Klagenfurt Wolfgang Popp. Daß der Juryvorsitzende einen kurzen Willkommensgruß ans Publikum richtet, ist schöner und harmloser Brauch in Klagenfurt. Klaus Kastberger nützte diese Möglichkeit gestern allerdings für eine Brandrede. „Aus Kostengründen“ lautete der polemische Titel und Klaus Kasterberger seit 2015 Leiter des Literaturhauses Graz kritisierte darin scharf die blauschwarze Kulturpolitik in der Steiermark. Seit einigen Monaten nämlich sitzt in der Steiermark der Marketingchef eines Verlages im obersten Kultur-Vergabe-Gremium, von dem man (diesem Verlag eben) laut einem Gerichtsurteil sagen kann, dass er Bücher vertreibt, die man als „rassistisch“, „antisemitisch“ und „rechtsextrem“ bezeichnen darf. Eines dieser Bücher trägt beispielsweise den Titel: „Hitler in Hell. Was er noch zu sagen hätte.“ Was, hat uns das zu sagen? Die anschließende Eröffnungsrede kam von Nava Ebrahimi, die vor vier Jahren mit dem Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde.

Es wurde vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk Österreichs nicht der Name des Verlages herausgeschnitten. Das Einzige, das aus der „Brandrede“ von Klaus Kastberger im Morgenjournal nicht zitiert wurde, war ein „meine sehr geehrten Damen und Herren“, wie im Vergleich mit der veröffentlichten kastbergerischen „Brandrede“ auf der Website bachmannpreis.orf.at am 27. Juni 2025 festgestellt werden durfte. Klaus Kastberger wurde also bis auf diese Anrede in seinem letzten Satz „Was, meine sehr geehrten Damen und Herren, hat uns das zu sagen?“ im Morgenjournal vollständig zitiert. Klaus Kastberger nannte nicht den Namen des Verlages. Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk Österreichs sah offensichtlich keine Notwendigkeit zu einer Ergänzung um den Namen des Verlages, in der Art vielleicht: Bei dem von Klaus Kastberger erwähnten Verlag handelt es sich um den Leopold-Stocker-Verlag, dessen „Marketingchef“ Ing. Franz Koiner im „obersten Kultur-Vergabe-Gremium“

Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk Österreichs ist als Information an sein Publikum wichtig, erfahren zu lassen, daß dieser Wettbewerb „despektierlich Wettlesen“ genannt werde, und für Klaus Kastberger, der sich sicher weiß vor einem wissenden und insiderischen Publikum, das den Namen also des Verlages ohnehin gewiß kennt, konnte wohl mit seinem gebildeten Publikum seine „Brandrede“ feiern“, für diesen seinen Mut wären stehende Ovationen keine unangebrachte Belohnung gewesen. Mutig nannte er einen Titel, er trat vor alle hin und sagte „Hitler“ ohne Scheu mit fester Stimme: „Hitler in Hell. Was er noch zu sagen hätte.“ Und nur einer seines Formats ist in der Lage, daran die alles entscheidende, die herausfordendste Frage, die gedacht werden kann, zu stellen: „Was, meine sehr geehrten Damen und Herren, hat uns das zu sagen?“

Martin van Creveld, der Autor von „Hitler in hell“ — wobei bei diesem Titel nicht gesagt werden kann, ob damit „Hitler in der Hölle“ oder „Hitler in der Helligkeit“ zum Ausdruck gebracht werden will — würde Klaus Kastberger vielleicht antworten, lese er doch auch dieses, ebenfalls von diesem nicht genannten Verlag verlegt

„Wir Weicheier“ … „Was hat uns das zu sagen?“ Ungefragt hat beispielsweise hat das österreichische Bundesheer darauf geantwortet: Es sei zu empfehlen.

Ungefragt hat auch ein Präsident des österreichischen Parlaments darauf geantwortet, es sei ein Verlag, der präsidiale Reklame sich reichlich verdient habe …

Ungefragt hat auch ein Vizekanzler des österreichischen Staates darauf geantwortet, daß nur sei der recht würdige Verlag für seine Biographie …

Ungefragt hat auch ein Präsident III des österreichischen Parlaments in einem ganzen Buch dieses Verlag die Antwort gegeben: „Aufstehen für Österreich“ …

Vor bald vier Jahren konnte schon einmal von einer „Brandrede“ gelesen werden, die einer hielt, im österreichischen Parlament,

Anlaß für diese war nicht eine literarische Veranstaltung, wenngleich der Inhalt seiner „Brandrede“ zur Verteidigung des Identitären zum Reich der Dichtung —

ungefragt, ungefragt hielt er seine „Brandrede“, der sich vier Jahre später selbst nicht mehr als „Volkskanzler“ für geeignet …

Ungefragt haben der Verleger Mag. Dvorak-Stocker und seine Assistenz der Geschäftsführung Maximilian Dvorak-Stocker, MA geantwortet, wohin sie gehören, wenn es auf die Straße geht, bei wem sie sich gesinnungsgemäß einzureihen haben, diese aus der Verlagsfamilie der ungebrochenen Identität seit mehr als einem Jahrhundert, es gibt in diesem Land Österreich wohl keine zweite Familie, von der gesagt werden kann, sie sei, einfach wie kurz gesagt, die identitäre Paradefamilie Österreichs besthin, der dafür die höchsten Auszeichnungen, die dieses Land zu vergeben hat, schon zuteil wurden,

das Urteil, das Klaus Kastberger erwähnte, nun, ein Urteil eben, den Stützen der österreichischen Gesellschaft, zu der auch diese Familie gehört, wird das wohl nur eines sagen, es seien halt die Neidenden, die Hassenden, die Klagenden, die Hetzenden, aber Klaus Kastberger muß nicht neidisch sein, muß nicht hassen, muß nicht hetzen, muß nicht klagen, ist er doch selbst ein Ausgezeichneter (2023: Österreichischer Staatspreis für Literaturkritik,2024: Ehrenzeichen des Landes Steiermark für Wissenschaft, Forschung und Kunst) …

„Was hat uns das zu sagen?“

Ein derart ausgezeichnet beurteilter Verlag kann und muß in Österreich auch ein Schulbuchverlag sein —

Ob das Buch „Merkels Werk Unser Untergang“ rechtzeitig zum nächsten Schulbeginn im August 2025 zu erscheinen geplant,

nicht im zum stockerischen Unternehmen gehörenden Ares, sondern gleich

direkt im Leopold-Stocker-Verlag, um es auch als Schulbuch unterzubringen, vermag nicht beantwortet zu werden,

aber, das kann gesagt werden, es wird sie diesmal wieder geben, die dieses Buch auch „als Fundgrube für jeden Lehrer“ … wie jene Festschrift für Rolf Kosiek aus dem Hohenrain-Verlag empfohlen ward, der mit Ilse Dvorak-Stocker auch das teilt, beurteilt mit Auszeichnung, Tragende der Ulrich-Hutten-Medaille

Oh, es gibt nicht nur die „Brandrede“, es gibt auch den „Brandbrief“. Beim „Brandbrief“ kommt es darauf an, wo dieser geschrieben wird, zum Beispiel in Deutschland oder in Österreich —

Einen „Brandbrief“ aus Österreich nach Deutschland schrieb vor etlichen Jahren, ungefragt auch dieser, ein „Mentor“, ein „ganz wichtiger väterlicher Freund“ des Präsidenten III des österreichischen Parlaments: Dr. Norbert —

Für einen aus Graz Stammenden ist es gesinnungsgemäß weit zu wenig, einen

bloßen „Brandbrief an Merkel“ zu schreiben, unter einem Brandbuch, wobei es verwundert, daß dieses sein Werk noch nicht als Brandbuch von seiner gesinnungsgemäßen Gemeinschaft reklamiert und rezensiert worden ist, macht es ein solcher nicht,

und ein in seiner Heimat der Mark eingesessener Verlag steht nicht an, dieses sein Brandwerk

NS Der Brandwerker hält auch Reden, die wohl nicht wenige als „Brandreden“ bezeichnen würden, und die hält er, einfach wie kurz gesagt, vorwiegend wöchentlich in Anstalten des nicht öffentlich-rechtlichen Rundfunks

NNS Was ein rechter Brandwerker ist, der ist auch ein Stifter, und was kann ein solcher stiften? Gesinnungsgemäß eine „Medaille“. Mit einer Münze allein ist es nicht getan, ein Buch gehört gesinnungsgemäß dazu, eines, das von nirgendwem sonst verlegt werden kann, also von des Brandwerkers Heimatunternehmen: „Jörg Haider Visionär und politischer Rebell: Spuren eines Systembrechers“

Und wer eine vom Brandwerker gestiftete Medaille tragen darf, der ist, wie eben zu erfahren war, für Höheres, für das Höchste berufen — in Österreich.