Muß für eine Fußball-Weltmeisterschaft derart gehorsam weggesehen werden – Sogar schon auf Österreich 1, Adi Niederkorn?

Ein Tiefpunkt der Berichterstattung wurde heute, am 23. Juni 2014, erreicht, zu diesem wurde ausgerechnet im Morgenjournal des Radiosenders Österreich 1 hinabgestiegen … Von einem absoluten Tiefpunkt kann nicht gesprochen werden, es ist zu befürchten, es kann noch tiefer gehen, auch in diesem Sender …

Fußball-WM Brasilien - Adi Niederkorn zählt LeuteAuf die Frage von Christian Williwald, ob denn die Proteste gegen die Fußball-Weltweltmeisterschaft in Brasilien „total eingeschlafen“ seien, sagt heute, am 23. Juni 2014, um etwa 7.25 Uhr, Adi Niederkorn:

„Ich glaube, es war eher die Brutalität der brasilianischen Polizei. Die WM-Gegner haben vorerst einmal aufgegeben. Es waren aber immer Minderheiten. Die Demonstrationen, die ich gesehen haben, da haben nie mehr als 20, 25 Leute dran teilgenommen. Eine solche Begeisterung […]“

Das Kleine EInmaleins des Adi Niederkorn

Das Kleine Einmaleins des Adi Niederkorn: Wenn zwanzig, fünfundzwanzig Leute demonstrieren, können leicht vierzig Leute festgenommen werden.

Es waren nie mehr, so Adi Niederkorn, als „zwanzig, fünfundzwanzig Leute“ … Da bleibt die Spucke weg. Nachdem Adi Niederkorn dafür von oben bis unten angespuckt wurde, denn eine andere Reaktion kann es darauf nicht gegeben. Für den berühmten Ruf „Hinaus mit dem Schuft!“ ist Adi Niederkorn nicht wichtig, nicht gewichtig genug. In einer Diktatur gehörten er und das Morgenjournalteam zu jenen, die in einer Massenveranstaltung Orden für brave, regimetreue Berichterstattung massenabgefertigt erhielten, von einem – nein, ein Spiel mit dem Vornamen will verkniffen werden — und der Generaldirektor des Österreichischen Rundfunks selbst wohl einen ganz großen Orden dafür, eine derart mitläuferische Mannschaft …

Aber es sollte auch niemand niveaumäßig sich so weit entblößen, und es wäre eine tatsächliche Entblößung, Adi Niederkorn dafür von oben bis unten zu bespucken; er hat sich damit selbst vollkommen aus- und angespuckt …

Fußball-WM - Ö1 Morgenjournal 23-06-2014Erschreckend aber tatsächlich ist an dieser Sache, daß auch schon der Sender Österreich 1 mit seinem Morgenjournal es wagt, derart frech und ungeniert Weggesehenes zu senden …

Wer etwas über die niederkornschen zwanzig oder fünfundzwanzig Leute erfahren möchte, wird beispielsweise fündig werden unter:

„Fußball-WM: Die Bilder aus Brasilien, die die Welt nicht sehen soll“ 

Nicht Asyl für Edward Snowden, sondern gleich die Staatsbürgerschaft

Im Morgenjournal war Johanna Mikl-Leitner, christschwarze Sicherheitsministerin, zu hören …

Und was war heute zu hören … Technokratisches … Amtsstubengestammel einer Erfüllungsgehülfin mit abgewetzten Paragraphenschonern …

Mag es widersprüchlich klingen, zu hören war die absolute Einfallslosigkeit, Politlosigkeit …

Edward Snowden - Passeport européenWie einfach wäre es und was für ein deutliches politisches Zeichen wäre es, Edward Snowden unkompliziert und schnell die Staatsbürgerschaft zu verleihen, um ihn vor dem zu bewahren, was ihm in den Vereinigten Staaten noch alles drohen könnte, ihm dem zu entziehen, was ihm bereits … Jeder konservativen Sängerin mit einer nicht ganz alltäglichen Stimme wird die Staatsbürgerschaft ohne Not nachgeschmissen, als wäre es ein nasser Fetzen, und wofür? Damit sie das Staatsbühnenheer verstärkt, die seit Jahrzehnten das Ewiggleiche vortragen … Aber das Schmettern ginge auch ohne -, nun könnte die Staatsbürgerschaft einen Handlungswert erhalten … Jeder Sportschwimmer, der sich ein bißchen mehr über Wasser halten kann als eine in Österreich geborene Schwimmerin, bekommt leicht die Staatsbürgerschaft, all die Fußballer, die dennoch nicht dazu beitragen können, den österreichischen Fußball zur Weltspitze zu führen, werden rasch mit der Staatsbürgerschaft auf das Feld geschickt … Nun könnte eine Staatsbürgerschaft damit belohnt werden, einen realen Schutzwert auszuüben …

Aber was kann von einer Sicherheitsministerin erwartet werden, die einer Regierung angehört, die in diesem konkreten Skandal der absoluten Menschenverdächtigung durch obsessive weltweite Bespitzelung einen Fragekatalog an den Täter schickt, vom Täter, also von den Vereinigten Staaten, Aufklärung erbittet …

Aber was kann von einer Sicherheitsministerin erwartet werden, die einer Regierung angehört, die selbst Gesetze verabschiedet zum Ausspionieren von allen Menschen in Österreich …

Diese politische Einfallslosigkeit ist jedoch nicht auf Österreich beschränkt, auch im übrigen Europa fehlt ein klares und deutliches Zeichen, die eigenen aber mehr und mehr bloß noch zum Ausgehen angesteckten Orden der Werte der Grundrechte endlich als Auftrag zum Handeln …