In den letzten Wochen gab es nicht wenige Jubelberichte über Maria Theresia in österreichischen Medien, in einer sogenannten Qualitätszeitung für den Tag wurde gar eine Feministin bemüht, Maria Theresia zu einem heutigen Rollenvorbild für … eine mediale Andienerei und Lobhudeley, als wäre Maria Theresia am Leben und regierte als – die sie nie war – Kaiserin von Österreich … der Anlaß dafür Austellungen über Ausstellungen zu ihrem Geburtstag oder einem Jubiläumsjahr ihrer Regentschaft …
Wer Jubeleien in den Zeitungen von der österreichischen Provinz bis zur österreichischen Provinz, also von der Bundeshauptstadt, in den März-Wochen des Jahres 2017 überflog, konnte eine Vorstellung davon bekommen, wie eine gleichgeschaltete Presse funktioniert, ohne die Presse monarchisch gleichschalten zu müssen. Hervortat sich die oben erwähnte Qualitätszeitung für den Tag noch mit einem weiteren … der Herr Journalist, so berichtet er, steht mit „leiser Wehmut vor den Prunkkutschen“ seiner Kaiserin – „die junge, lebenslustige, dabei kunstsinnige und allgemein als gutherzig beschriebene Habsburgerin“. Pflichtschuldig erwähnt er wohl, daß sie gegen Juden … ihr Vorgehen gegen Roma und Sinti aber, nun, das scheint überhaupt ein Merkmal der heutigen Presse zu sein, das Vorgehen und das Schreiben gegen Roma und Sinti einer sogenannten historischen Persönlichkeit nicht anzulasten, darüber zu schweigen, und es kann, so scheint es, den sogenannten historischen Persönlichkeiten kein Vorwurf deshalb gemacht zu werden, es sei von diesen wohl kein Unrecht gewesen, dermaßen gegen …
Und was hat sie denn getan?
Es war von ihr doch nur „gutherzig“ gemeinet, ihre Erlässe gegen die „Zigeuner“:
- Besitz von Pferden und Kutschen untersagen
- ihre Häuser und Dörfer nur gegen Erlaubnis
und genauer Zielangabe verlassen dürfen - Verbot von Ehen zwischen Roma
- ihnen alle Kinder über fünf Jahre wegnehmen und an Bauernfamilien zur christlichen Erziehung übergeben
- Verpflichtung zur Übernahme von Kleidung und Sprache der Dorfbevölkerung
- Strafen für Verwendung der „Zigeunersprache“: 24 Stockschläge
Beteiligt daran ist auch ihr Sohn Josef … Mutter und Sohn, die in Österreich als Reformerin und als Reformer gefeiert, gewürdigt, geehrt, verehrt … eine sonderliche Vorstellung in diesem Land, auch noch im 21. Jahrhundert, von Reformen … auch von Aufklärung, wie eine Aufgeklärte in der oben erwähnten Zeitung für den Tag im vorigen Jahr mit verklärten Augen dem Sohne Marias …
Es war von ihnen doch nur „gutherzig“ gemeinet … „Integrationsmaßnahmen“ halt …
Wen erinnert das nicht an das Fremdenrecht dieser Tage – Mutter Maria und Sohn Josef: Ahnherrin und Ahnherr österreichischer Integretationsmaßnahmen … Es werden die sogenannten Fremden darüber nur jubeln und aus lauter Dank ebenfalls einen Rosenkranz sich um den Hals binden müssen. Denn schließlich. Für sie wird nur das Beste aus Jahrhunderten genommen, alles, was sich gar so durch die Jahrhunderte bewährte, wie „Zigeuner“, denen sie nun traditionsreich gleichgestellt sind, ihnen bestätigen können.
Ach, wie gutherzig doch alles gemeinet, auch für das Strafrecht eine bessre Ahnherrin kann nit gfund’n ….
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