„Freunde von mir sind Roma“

Franz Lackner, Erzbischof von Salzburg, hat mit seinem Bekenntnis, Freunde von ihm seien homosexuell – es geht dabei um den gültigen Katechismus seiner Organisation –,  gereizt, einmal nachzuforschen, ob im Internet, in dem alles gefunden werden kann, ein Satz wie „Freunde von mir sind Zigeuner“ wie oft zu finden ist.

Vielleicht auch von dieser bekannten Qualität, wie etwa beim Antisemitismus, der, wie erinnert werden kann, gerne eingeleitet wird mit „Freunde von mir sind Juden, aber …“ Diesen Satz in genau von dieser Qualität auch schon gehört über „Ausländer“, „Homosexuelle“, Menschen, die einen anderen Glauben als den christlichen haben, und so weiter und so fort wie schlecht.

Es wird dieser Satz auch dafür gebraucht, um zu kaschieren, zurückweisen zu wollen, eine Antisemitin, eine Rassistin, homophob und so weiter und so fort wie schlecht zu sein. Das zu sein, verursacht anscheinend doch ein gewisses Unbehagen, und es wird versucht, es weit von sich zu weisen, es zu leugnen, mit eben solch einem Satz „Freunde von mir sind …“

Nur wenn es um Roma und Sinti geht, scheint es absolut kein Unbehagen zu verursachen, Antiziganist und Antiromanistin geziehen zu werden, es wird nicht einmal versucht, es zurückzuweisen, zu kaschieren, schon gar nicht, es weit von sich zu weisen, eine Antiziganistin und ein Antiromanist zu sein. Es scheint wohl damit auch zusammenzuhängen, daß solche Vorwürfe nicht erhoben werden, Antiziganistisches mehr auf Zustimmung stößt, wer Antiromanistisches äußert, nicht Gefahr läuft, mit einem Makel behaftet zu werden, sondern sich anerkannt integriert fühlen darf in die Gemeinschaft der Makellosen, die Freunde sind von … Soher ist zu verstehen, daß ein Satz von dieser Qualität in bezug auf Roma und Sinti nicht in Erinnerung ist, obgleich in dieser Hinsicht seit Jahrzehnten nicht unaufmerksam … Soher ist auch zu verstehen, daß in einer der größten Suchmaschinen dieser Satz kein Ergebnis liefert, bis auf eine Ausnahme, ein Suchergebnis, ein einziges Ergebnis, und wie in der Collage gelesen werden kann, hängt das mit der Vergangenheit zusammen, mit „Stolpersteinen“, also mit dem Porajmos. Eine Frau sagt zu den „Stolpersteinen“, wie wichtig diese seien und es sollte deren Geschichte in jeder Schule erzählt werden. Eine einzige Frau von 18 Jahren schreibt dazu, einige Freunde von ihr seien Roma. Und sie muß sich, schreibt sie, gleich dafür rechtfertigen, daß einige Freunde von ihr Roma seien. Sie schreibt das zu „Stolpersteinen“ in Köln. Veröffentlicht von „Duda.news Kindernachrichten“. Und das ist mutig von ihr, vor allem, wenn berücksichtigt wird, weil ihr Name nicht darauf schließen läßt, daß ihre Familie seit acht und acht Generationen in Deutschland …

Ein zweites Ergebnis wurde von der Suchmaschine nicht geliefert. Weder aus Deutschland noch aus Österreich. Aus Österreich, gerade aus Österreich nicht ein einziges Ergebnis, nicht einmal im Zusammenhang mit „Stolpersteinen“.

Es ist in Österreich dabei doch recht wichtig, sagen zu können, „Freunde von mir sind –“ kurz gesagt, Mann und Frau, die zwar selten bis gar nicht den Nachweis erbringen können, ihre Familien seien seit acht und acht Generationen in Österreich, dafür aber vor ihren Namen politische oder auf Österreichs Wirklichkeit zutreffender parteipolitische Amtstitel haben, und das reicht in Österreich aus, auf Empathie zählen zu können, damit ist sie eigentlich auch schon erschöpft, mehr Empathie gibt es nicht …

Freunde von mir sind Zigeuner

PS Die mutige Frau wird wohl nicht in der Geschichte aufsteigen, wie jener Mann, für den sehr viel Empathie verbraucht wird, in Deutschland, von dem eine empörte Zurückweisung bekannt ist. Er wies nicht mit „Freunde von mir sind Zigeuner“ zurück, ein Antiziganist zu sein, sondern er wies empört zurück, selbst ein Rom oder Sinti zu sein.

Und was, Alexander Van der Bellen, ist mit dem Antiziganismus?

Neujahrsansprache 2018 von Alexander Van der Bellen - Was es in Österreich alles nicht gibt - Antiziganismus etwa

Wie schön er gesprochen hat, am 1. Jänner 2018, Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Inmitten von Kindern und Jugendlichen stehend, wie rührend, wie österreichisch sentimental, die Hofburg als weinseliger Heuriger, in dem es menschelt, und dabei vergessen werden kann, wie es draußen zugeht, wie gemein die Welt ist, aber hier im Heurigen Österreich, da gibt es nichts Gemeines, nichts Böses … es fehlte nur noch, daß er gesagt hätte, der Kinderpräsident, Österreich sei das erste Opfer von Nazi-Deutschland gewesen. Mit ihm lebt die Tradition des Verdrängens auf, er ist gewillt, diese erneut zum Blümeln, mehr, zur neuen Blüte zu treiben.

Es hätte dazu gepaßt, wenn er gesagt hätte, Österreich sei das erste Opfer gewesen, dazu gepaßt zu seiner Aussage:

Es jährt sich aber auch der „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland zum 80. Mal: „Erinnern wir uns, dass Österreicherinnen und Österreicher während der Nazi-Diktatur Opfer und Täter waren. Diese Erinnerung muss wach bleiben“, sagte Van der Bellen. Rassismus, Antisemitismus und zerstörerischer Nationalismus dürfen nie mehr wiederkehren, forderte der Bundespräsident.

In Österreich dürfe „Rassismus, Antisemitismus nie mehr wiederkehren“ … Oh, Österreich, glückliches Österreich, frei von Rassismus, frei von Antisemitismus, oh Österreich, glückliches Österreich, einen Bundespräsidenten zu haben, der in seiner Altjahresrede gegen die Wiederkehr von „Rassismus, Antisemitismus …“

Und was ist, Alexander Van der Bellen, mit dem Antiziganismus? Dieser braucht gar nicht erwähnt zu werden. Denn. Was es nicht gibt, muß nicht einmal angesprochen werden. So frei Österreich von Rassismus, so frei Österreich von Antisemitismus ist, so gar nicht tut es in Österreich einen Antiziganismus geben.

Und daß es in Österreich keine Wiederkehr von Rassismus und Antisemitismus geben wird können, dafür hat Alexander Van der Bellen am Vorabend des Gedenkjahres 2018 recht vorsorgliche Maßnahmen getroffen, mit seiner Montagsangelobung von, kurz gesagt, der nächsten Regierung der österreichischen Traditionsscholle. Kinderpräsident ist nicht genau getroffen. Passend mehr: Alexander Van der Bellen, President of the squirts of her time …

Oh, Österreich, ach, glückliches Österreich, einen Bundespräsidenten zu haben, der zum Erinnern das entsprechende Handeln weiß …

Ja, keine Wiederkehr des Antisemitismus, was für ein hehrer Vorsatz für das Gedenkjahr 2018, damit Österreich weiter frei von Antisemitismus bleibt, so frei von Antisemitismus wie jede Zeile von Richard Wagner antisemitismusfrei in der Lesung der freiheitlichen ZZ

Oh, Österreich, ach, glückliches Österreich, wiege Dich beschützt vor Rassismus, vor Antisemitismus und auch vor Antiziganismus, den es freilich in Österreich nach 1945 noch nie gab, soher es nie eine Wiederkehr geben kann, gegen eine Wiederkehr nicht gesprochen zu werden braucht, und darüber hinaus, glückliches Österreich, dein Bundespräsident hat dafür zukunftsreich Vorsorge getroffen gegen Rassismus, gegen Antisemitismus, mit seiner Montagsangelobung …

Im Gedenkjahr 2018 eine ÖVP-FPÖ-Regierung: Schaften, geht voran!

Schöne neue Zukunft, voran die Schaften, begleitet von Kinderchören, fröhlich und hell singend die Lieder, die einst schon des Weinhebers Gemüt gar menschlich …

Oh, Österreich, ach, glückliches Österreich, einen Bundespräsidenten zu haben, der weiß, daß es einen „zerstörerischen Nationalismus“ gibt, gegen dessen Wiederkehr er, der Bundespräsident, das gewichtigste Gegenwort der Welt ist. Und gegen einen „Nationalismus“, ach, gegen einen „Nationalismus“, gegen den kann doch kein Mensch etwas haben, ist doch, wie vom Bundespräsidenten gelernt werden darf, „Nationalismus“ kein Synonym für „Zerstörung“.

Erinnern ohne das entsprechende Handeln ist Null-Erinnern

Federal President of Republic of Austria Dr Alexander Van der Bellen - Free Raif Badawi

Alexander Van der Bellen, nun Bundespräsident in Österreich, versendet hehre Tweets und Postings, auch am heutigen Tag, 5. November 2017.

„Das Erinnern ist unsere gemeinsame Verantwortung.“ Postet Alexander Van der Bellen. Ein derartiger Leersatz von dem österreichischen Bundespräsidenten wird gerne aufgenommen, um zwei hinzuzufügen:

Handeln in der Gegenwart, Alexander Van der Bellen, ist Erinnern. 

Erinnern ohne das entsprechende Handeln in der Gegenwart, Alexander Van der Bellen, ist Null-Erinnern. 

Ein hehres Posting des Bundespräsidenten betrifft die Eröffnung der Gedenkstätte in Mattersburg. Alexander Van der Bellen ist dabei.

Es wird in Österreich bald die nächste Regierung angelobt werden. Eine Angelobung hat durchaus den Charakter einer Eröffnung. Alexander Van der Bellen wird dabei sein. Und wen wird er angeloben? Wie werden die von ihm angelobten Minister und (falls es welche geben wird) Ministerinnen, der von ihm angelobte Bundeskanzler und der von ihm angelobte Vizebundeskanzler seine Angelobungsworte verstehen? Vielleicht werden sie hören: Das Buffet ist eröffnet! Die Tische werden reichlich gedeckt sein, wer die Gaben und wer die Rechnung bekommen wird, das kann jetzt schon ausgerechnet werden.

„Das Erinnern ist unsere gemeinsame Verantwortung.“ Es darf, Alexander Van der Bellen, erinnert werden:

Hofer-Strache sagen „nicht: Ich bin der Faschismus.“ FPÖ-ZZ schreibt: „Wiederbeleben des Faschismus“

Martin Graf, schlicht also kurz: Hübner schon wieder.

Das Erinnern ist der ÖVP-Partnerin in der zu erwartenden nächsten österreichischen Regierung höchste Verantwortung, für das auch der blaue Bildungssprecher exemplarisch steht, der nun ein Untergruppenleiter in den Koalitionsverhandlungen ist:

FPÖ-ZZ „wünscht weiteste Verbreitung“ der „braunen Festschrift“ für Rolf Kosiek, einen „radikalen Antisemiten und Rassentheoretiker“

Das zweite Posting betrifft Lackenbach. Eine Kranzniederlegung. Alexander Van der Bellen ist dabei. Für die betroffenen Menschen in der Vergangenheit gibt es einen Kranz der Erinnerung, ein Handeln für die Menschen in der Gegenwart, ja, aber kein positives … ein negatives Handeln und Reden gegen sie, ja, ein Handeln, daß ihnen die Vergangenheit wie die Gegenwart vorkommen muß. Und vorne mit dabei stets welche aus der bald Regierungspartei zu nennenden …

Antiromaismus

Antiziganismus

Sinti

Bei der Kranzniederlegung in Lackenbach war auch der Landeshauptmann, der bereits mit der identitären Parlamentspartei … Hierzu fällt ein Vorgänger von ihm, der vielen heute noch ein recht ehrenreicher …

Der Landeshauptmann von Burgenland ist in der Welt berühmt

Und mit dabei sein wird die Ahnherrin in effigie, wenn der Gabentisch für die Regierung eröffnet werden wird durch den Bundespräsidenten …

Hofschreibe für M. T. Habsburg, Mutterregentin des Antiziganismus

Bei dieser Gelegenheit fällt ein altes Posting vom Bundespräsidenten ein, als er noch kein Bundespräsident war. Vom 13. Jänner 2015. Wenn Sebastian Kurz sich Bundeskanzler nennen wird dürfen, wird das drei Jahre her sein, daß Alexander Van der Bellen postete: „Free Raif Badawi“ … Frei ist Raif Badawi noch immer nicht. Freilich, ein österreichischer Bundespräsident kann wenig bis nichts in der Welt ausrichten, aber hat Alexander Van der Bellen seit er Bundespräsident wenigstens der Diktatur ausrichten lassen, seine Meinung, er spreche sich für die Freilassung aus? Aber auch, wie er generell zum Personenkultzentrum in Wien steht? Von Sebastian Kurz wird wenigstens gewußt, wie er zum Kerker von Raif Badawi und wie er zum Personenkultzentrum ganz nach seinen feudalchristlichen Werten steht …

Wishing Kurz New Nemesis …

Abschließend muß eingestanden werden, zu einem erst kürzlich gesprochenen Leersatz von Alexander Van der Bellen, daß jetzt die Weichen für die Zukunft gestellt werden, fällt kein Leersatz ein. Es kann nur wiederholt, wie paradox …

Mit Vergangenheitsweichenstellparteien will Alexander Van der Bellen als Bundespräsident in die Zukunft

President of Republic Austria Dr Alexander Van der Bellen - Free Raif Badawi.png

 

Trotz Toiletten wird auf die Unzensuriert gegangen

Trotz Toiletten wird auf die Unzensuriert gegangen.jpg

Wie in der Collage im Vergleich gelesen werden kann, hinterläßt die Copysite der identitären Parlamentspartei wieder einmal eine gesinnungsgemäß ausgedruckte Kopie.

Das muß  nicht besonders ausgeführt werden. Es kann in der Collage gelesen werden, im Vergleich zwischen der gesinnungsgemäßen herausgepreßten Kopie und dem Artikel der „Oberösterreichischen Nachrichten“, den die Copysite der identitären Parlamentspartei eindeutig und unmißverständlich als einziges Mittel eingenommen hat.

Es ist bloß, wie übelich, das gesinnungsgemäß Erwartbare.

Und trotzdem muß erneut darauf hingewiesen werden. Es sind, das muß einmal betont werden, aber keine fake news. Denn. Es ist erstens keine News. Die News schrieb die „Oberösterreichische Nachrichten“. Die Copysite der identitären Parlamentspartei kopiert die News bloß und kopiert die News bloß gesinnungsgemäß um. Daher können es auch keine fake news sein. Es ist nur eine Fäkalie. Und zwar in dem Sinne, daß ein Artikel aufgenommen, verdaut und dann gesinnungsgemäß wieder ausgepreßt wird.

Wenn die Copysite der identitären Parlamentspartei schreiben kann, „mobile Toilettenanlagen werden oft gar nicht in Anspruch“ … kann auch geschrieben werden, trotz stationärer Toiletten wird recht oft auf die Unzensuriert gegangen.

NS Was diesmal, wie übelich, die Schreibstaffel der Copysite der identitären Parlamentspartei zu dieser Fäkalie in die Unzensuriert hinzu aus ihren Trachtenbäuchen herausdrückt, will gar nicht mehr … es haben nicht alle solch einen Saumagen, um das ohne sofortiges Erbrechen …

Schließlich leben neben Martin Luther und den M. T. Habsburgs Menschen

Schließlich leben neben den Roma Menschen.“

Diese zitierte Äußerung ist keine aus der sogenannten Nazi-Zeit, ist keine von einem sogenannten bildungsfernen Menschen, ist keine von einem mit Mindestsicherung in einem Gemeindebau lebenden Menschen, es ist eine Äußerung aus dem Juni 2017, getätigt von der „frühe­ren Regierungs­spre­che­rin der Nea Dimokratia, der Jour­na­lis­tin, Heraus­gebe­rin und Par­la­ments­ab­ge­ord­ne­ten“ …

Wieder einmal, Juni 2017, „Pogromstimmung“ gegen Roma und Sinti, diesmal Griechenland, diesmal Athen …

„Schließlich leben neben den Roma Menschen“ … Das ist der Geist in Europa auch noch 2017, der Geist, der zugleich jedwede Gelegenheit nutzt zum pathetischen „Nie wieder“, wenn es um den Nationalsozialismus, um den Faschismus geht.

Was für eine ungeheuerliche Aussage das ist, kann mit einer Gegenprobe leicht untermauert werden. Es könnte irgendein Beispiel genommen werden, aber 2017 bietet sich Österreich an, in dem Maria Theresia Habsburg bejubelt wird, als lebte sie, und vor allem als regierte sie. Die Habsburg mit ihrem frommen Antiziganismus. Was gäbe es für einen Aufschrei, schriebe wer: Schließlich leben neben der Maria Theresia Habsburg Menschen.

Nicht minder wohl der Aufschrei, schriebe wer: Schließlich leben neben Martin Luther Menschen. Mit Luther kann auf Österreich als Beispiel verzichtet werden, wie überhaupt mit Luther auf ein Beispielland verzichtet werden kann.

Und in was für einem Europa Roma und Sinti nach wie vor leben müssen, im Jahr 2017, und ein Ende ist nicht abzusehen, kann mit einer weiteren Gegenprobe leicht, und es soll beim Beispiel Österreich geblieben werden, zu verdeutlichen. Niemand in Österreich käme auf die Idee, wenn etwa ein Niederösterreicher ein Kind aus Wien entführt, einen Pogrom gegen alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher …

Europa 2017 für Roma und Sinti kein Europa 2017

 

Soziale Kompetenz und Ursachenerkennung von FPÖ unzensuriert

FPÖ unzensuriert taucht im Internet stets in das Tiefste vor, um immer wieder etwas zu finden, um für „Weiße“ … etwas gegen „Zigeuner“ vorbringen zu können, also dafür findet sie immer wieder etwas, sogar seriöse Berichte kann sie hierfür einsetzen. Sie nimmt dafür weite Tastaturwege auf sich. Diesmal bis nach Redbridge, London.

Wie sich FPÖ unzensuriert diesen seriösen Bericht aus Redbridge gesinnungsgemäß zurechtschreibt, darauf will gar nicht eingegangen werden. Denn das hieße, sich mit ihr das Unwesentlichste zu konzentrieren. Wer aber diese gesinnungsgemäße Schreibe der FPÖ unzensuriert mit dem seriösen Bericht aus Redbridge unbedingt vergleichen will, kann es tun: die gesinnungsgemäße Schreibe der FPÖ unzensuriert ist in der Collage zu lesen, der seriöse Bericht aus Redbridge kann hier zum Lesen geöffnet werden.

Das Wesentliche an dieser Schreibe der Copysite der identitären Parlamentspartei ist aber, was diese aus dem serösen Bericht aus Redbridge nicht anführt, und das verrät einmal mehr sehr viel über die soziale Kompetenz. Es kann gesagt werden, wer bei Kindstod obsessiv fixiert ist, bei welchen sogenannten Ethnien komme es durch „Inzucht“ … die obsessive Sorge umtreibt, die sogenannten Weißen könnten in einem Bezirk von London …, dessen soziale Kompetenz ist nicht vorhanden, hat keine soziale Herangehensweise, kann keine soziale Politik je erwartet werden …

Und auch das bekommt nur Bedeutung vor dem Hintergrund, daß eben die Sozialdemokratie dabei ist, sich die identitäre Parlamentspartei sozial schönzurichten, wenn etwa davon gesprochen wird, eine Rot-Blaue Koalition wäre „weniger unappetitlich“, ein Hans Sallmutter überrascht sei über so manche Position der FPÖ im Sozialbereich …

Schönreden geht noch leichter mit Musik. Die fehlt noch. Vielleicht aber komponiert der Sozialdemokratie schon wer einen Schlager mit dem Refrain: „Über diese rote Brücke mußt du gehen“ …

NS Amüsiert hat doch eines. FPÖ unzensuriert verweist auf eine Aufklärungsbroschüre, die sie zum Herunterladen bereitstellt. Es gehe dabei, wie sie schreibt, „um dem Problem der Inzucht zu begegnen“. Es wird auf dieser von FPÖ unzensuriert verlinkten Site als Beispiel die Ehe mit einem Cousin angeführt. Und das ist das Amüsante daran, wird dabei an Österreich gedacht, aber gar nicht an niederösterreichische Keller, sondern lediglich an das Eherecht in Österreich, das Cousine und Cousin nicht die Ehe verbietet …

Und im Zusammenhang mit dem Eherecht in Österreich kann amüsiert festgestellt werden, es ist doch ein Land der rechten Tradition:

„Die Reichsregierung hat vorbehaltlich einer abschließenden Neuordnung des gesamten Eherechts zur Vereinheitlichung des Rechts der Eheschließung und der Ehescheidung im Lande Österreich und im übrigen Reichsgebiet das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird:“

So viele Änderungen des Eherechts gab es seit 1938, aber das mit der „Reichsregierung“ und „im übrigen Reichsgebiet“ wurde nicht geändert. Ja, es scheint sich ein weiteres Mal zu bewahrheiten: der Traum stirbt nicht aus, der Traum stirbt zuletzt … und wenn die Hoffnung auf solche Parteien wie die identitäre Parlamentspartei gesetzt wird, bewahrheitet sich stets: die Hoffnung enttäuscht zuerst. Zumeist schon mit der Wahl einer solchen Partei.

FPÖ unzensuriert - Inzucht

 

Elende Praxis des Übersehens

„Zu unterstellen, es sei meine Absicht gewesen, den Antiziganismus von Maria Theresia übersehen zu haben, ist infam. Diese elende Praxis bedarf keiner Auseinandersetzung. Sie speist sich rein aus dem Ressentiment, das ich aus Hundert Meter Entfernung riechen kann. Darauf bin ich geeicht. Wer so schreibt, kann sich trollen. Aber ohne mich.“

Es wurde ihm, Rabinovici, bereits einmal gedankt, wie gelesen werden kann. Es ist ihm noch einmal zu danken, nämlich für seine zweite Reaktion. Diese rundet das Bild noch mehr ab, bis zur Kenntlichkeit.

Wie richtig schreibt er, der Antiziganismus wird „übersehen“, nicht nur der von Maria Theresia Habsburg, sondern von viel zu vielen in Österreich, nicht nur der in der Vergangenheit, sondern auch der in der Gegenwart. Der ist tatsächlich „infam“. Diese „elende Praxis“ jedoch bedarf, wenn ein Einwand ihm vorgebracht werden darf, der „Auseinandersetzung“.

Der Antiziganismus „speist sich aus dem Ressentiment“, das seit Jahrhunderten fortgeschrieben wird. Er ist dermaßen fester Bestandteil der sogenannten österreichischen Seele geworden, daß er nicht einmal mehr von jenen wahrgenommen wird, die den Antiziganismus wahrnehmen. Es kann direkt neben ihm gestanden werden, so sehr ist er zum österreichischen Duft geworden, und er ist nicht zu „riechen“.

Das Land ist „darauf geeicht“. Die Menschen in Österreich sind durch die Jahrhunderte „geeicht“ worden, die Menschen, die vom Antiziganismus betroffen sind, zu „übersehen“. Doron Rabinovici hat damit zum richtigen Wort gefunden. Es wurde ihm nicht unterstellt, „übersehen“ zu haben; es wurde lediglich festgestellt, etwas nicht geschrieben zu haben. Er hat sich damit als guter oder, wie es in diesem Land gerne gesagt wird, „echter Österreicher“ hingestellt, geschrieben seinen Teil, und den anderen ihre Plätze zugewiesen, also wann wer wo vorkommen darf. Als wäre es ein ewiges Gesetz, das dem österreichischen Menschen zur ersten Haut gewachsen ist, und nicht aus dem seit Jahrhunderten gespeisten Ressentiment, wird es, ohne darüber je noch bewußt  entscheiden zu müssen, befolgt, etwa das in keinem Buch festgehaltene, aber auf die Seelentafel geritzte Gebot: je feierlicher, je offiziöser, je prominenter der Platz, desto mehr sind die Menschen, die vom Antiziganismus betroffen sind, desto mehr sind diese nicht nur zu „übersehen“, sondern gänzlich zu verschweigen.

Wann und wie und wo aber über die Menschen, die vom Antiziganismus betroffen sind, nicht geschwiegen wird, konnte auch in diesem Mai 2017 gelesen werden. „Wer so schreibt, kann sich trollen.“ Aber, Doron Rabinovici, wohin?

Doron Rabinovici - Antiziganismus - Ressentiment 24-05-2017Zu der einen Umsonst?

Zu der zweiten Umsonst?

Was die zwei Umsonste in Österreich heute auch verbindet, ist die Überlegung eines Ministers, der es sich wohl auch hoch anrechnen wird, stets korrekt über die Menschen, die vom Antiziganismus betroffen sind, zu sprechen, ihnen eine Presseförderung …

Es hätte gedacht werden können, ein Schriftsteller wie Doron Rabinovici weiß darum Bescheid, daß in einem Roman Figuren die Trägerinnen sind, um etwas darzulegen, mittels einer konkreten Figur eine allgemeingültige Aussage zu treffen, die Zustände in einem Land etwa durch eine Figur konkret erfahrbar werden zu lassen.

Was Lesern eines Romans nicht erklärt werden muß, weil sie es auf Anhieb verstehen, muß – das ist für die Zukunft zu notieren – dem Personal eines Romans doch genauer erläutert werden. Leserinnen verstehen es wohl deshalb auf Anhieb richtig, weil sie nicht involviert sind, sich nicht betroffen fühlen. Figuren eines Romanes hingegen, wer will es ihnen verübeln, wollen sich auch im besten Licht präsentieren, besonders wohl heutzutage, in dieser Zeit der größten Blendung; aber ihnen ist zu sagen, sie werden nicht um ihrer Selbstwillen in den Roman gezerrt, sondern um die Zustände in einem Land, in diesem und nicht nur in diesem Fall Österreich, das jedoch auch bloß stellvertretend  …

Schelten Sie die Figuren eines Romans aber nicht, lächeln Sie milde, etwa darüber wie durchsichtig sie sind. Schelten Sie den Menschen, der den Roman schreibt, keine raffiniertere Figuren … üben Sie aber Nachsicht, in einem Roman der Wirklichkeit können keine anderen …

Wo das noch immer gerochen werden kann, was Doron Rabinovici meint „aus Hundert Meter Entfernung riechen“ zu können, ist vor einem Bild eines Christschwarzen, dem mit größter Nachsicht und größter jährlich wiederkehrender Ehrerbietung begegnet wird, für den Entschuldigungen gefunden werden, wie, er sei halt ein „Kind seiner Zeit“ …

Ein Schriftsteller wie Doron Rabinovici weiß, oder er nimmt es an, wie seine Lesenden das von ihm verwendete Wort „Ressentiment“ übersetzen werden. Sie werden „Ressentiment“, vielleicht so seine Hoffnung, als „Antisemitismus“ lesen, aber Lesende dieses Romans wissen, wie unhaltbar …

Das mit den Übersetzungen ist so eine Sache, und besonders in Österreich, wo auf eine recht besondere Art übersetzt wird, etwa Cordon sanitaire

Aber, wie gleichgültig das doch ist, was haltbar ist, was unhaltbar ist, es kommt wesentlich darauf an, was aufhaltbar ist: Antisemitismus und das Halsbandmaß des Sebastian Kurz …

Was nicht gleichgültig ist, sind also Wahlen, wobei das Wichtigste ist, auf diese sich umfassend informiert vorzubereiten … den Märchen eine Absage zu erteilen, vor allem denen der identitären Parlamentspartei

„Ich weiß, ich gehöre nicht dazu.“

Heldenplatz Mai 2017 - Die Niederlage.jpg

Ach, Heldenplatzreden, wie schön der Heldenplatz redet, immer noch. Glücklich ist, wer die Scheinwerfer ausschalten kann, damit die nicht gesehen werden müssen, die weiter im Dunkeln sind.

Doron Rabinovici hat einen Text verfaßt, zum 8. Mai 2017. Er hat diesen – nach der nachträglichen Ansehung der Übertragung durch den österreichischen Rundfunk – nicht selbst auf dem Heldenplatz gesprochen. Wie muß ihm bei seinem Anlaßschreiben sein Schreibtisch zum Heldenplatz geworden sein …

Glücklich ist, wer sich nicht erinnern muß, an die, die im Dunkeln sind.

Ach, Heldenplatz, du Viktor-Adler-Markt.

Keiner und keine hat sich an die erinnert, die heute immer noch im Dunkeln sind, nicht einmal als Opfer des Nationalsozialismus erwähnt werden dürfen. Vielleicht wird gedacht, daß diese Menschen in der Vergangenheit zur Genüge schon auserwählt waren, nämlich von den Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten, und darin von ihnen als einzige den jüdischen Menschen vollkommen gleichgestellt, aufgestellt zur völligen Vernichtung. Weder der Mauthausen-Komitee-Vorsitzende noch der Bundeskanzler noch der Vizekanzler noch die Vizebürgermeisterin noch der Kulturstadtrat erwähnten diese Menschen, die wohl dafür dankbar sein müssen, daß sie nicht mehr von allen „Zigeuner“ genannt werden, sondern so viele bereits „Roma“ und „Sinti“ sagen. Das soll ihnen wohl Aufmerksamkeit genug sein.

Was für ein Triumph der Niederlage des …!

Was hätte eine Zeitzeugin, eine „Zigeunerin“ – es kann nicht so geschrieben werden, als hätte sich für diese Menschen darüber hinaus, nicht weiter in Vernichtungslagern verschleppt zu werden, mehr geändert, bloß weil sie nun von nicht wenigen „Roma“ und „Sinti“ genannt werden – sagen können, hätte sie am 8. Mai 2017 auf dem Heldenplatz etwas sagen dürfen?

Sie hätte nur sagen können: „Ich weiß, ich gehöre nicht dazu.“ Aber ein Satz in der Gegenwart wäre eine Störung der schönen Heldenplatzfeier gewesen … Glücklich ist, wer die Vergangenheit hat.

Und so konnte die auftretende jüdische Zeitzeugin sagen: „Ich wußte, ich gehöre nicht dazu.“ Und die Fanfaren ertönten und allen schwoll der Kamm der Glückseligkeit ob ihrer …

Sie sprach auch von den Rassengesetzen im Nationalsozialismus, von den „Judengesetzen“, allein von „Judengesetzen“, als wären diese nicht auch und einzig noch gegen „Zigeuner“ …

Holocaust ist gleich Shoa und Porajmos

Porajmos und der christliche Ökumene-Anhänger Adolf Hitler unter dem Einfluß von Martin Luther

Promoting Luther`s teaching by Playmobil

Wie über Zigeuner geschrieben wird – einst und jetzt

Oh, Heldenplatz. Die Welt feiert Martin Luther. Österreich feiert Maria Theresia. Glücklich ist, wer das Dunkle ausblenden kann. Und deren Dunkles

Maria Theresia, Ahnherrin der Integration in Österreich

Die empörte Zurückweisung von Martin Luther

hat viel mit Menschen zu tun, die weiter im Dunkeln zu sein haben, und dort in der Finsternis sollen sie gehörig anständig dafür danken, heute „Roma“ und „Sinti“ genannt zu werden … glücklich ist, wer ein „neues Österreich“ sieht.

Ach, Heldenplatzreden. Ach, Doron Rabinovici. Und weil er so schön schreiben kann, weil seine Schreibe so ergreifend ist, sollen seine hehren Worte auch hier wiedergegeben werden, aber für jene Menschen, für die am 8. Mai 2017, auch in diesem Jahr kein einziger Scheinwerfer eingeschaltet war, keine einzige Kamera sie …

Ein Text ist und bleibt dann lebendig, wenn mit diesem gearbeitet wird. So wird Doron Rabinovici das auch als Schriftsteller verstehen, ihm vielleicht sogar ein Anlaß zur Freude, wenn auch nicht zu einem Fest sein, oder er wird es zumindest nachsehen können, die respektvollen Eingriffe zugunsten der Menschen, die Opfer waren, Opfer sind:

Das ist das Fest der Freude, denn glücklich ist, wer nicht vergisst: Das war der Tag, an dem der Sieg dem Krieg den Garaus machte. Das ist das Fest der Freude, weil damals dem Morden ein Ende bereitet wurde. Und zwar nicht nur am Schlachtfeld und nicht nur in den Lagern, sondern überall im ganzen Land wurde Schluss gemacht mit den Massakern. Wir feiern die Befreiung von Unrecht und Vernichtung. Wir freuen uns über den Frieden und wir erfreuen uns der Freiheit.

Das ist das Fest der Freude, die wir uns durch niemanden nehmen lassen, doch schon gar nicht von denen, die früher jeden 8. Mai hier mit rotschwarzgelben Schärpen aufmarschierten, um sich ausgerechnet an diesem Datum der Trauer hinzugeben und die Niederlage des nationalsozialistischen Reiches zu beweinen. Wer der Millionen Gefallenen ehrlich gedenken will, beklagt nicht den Ausgang, sondern den Ausbruch des Krieges. Am 8. Mai 1945 wurde mit dem Nationalsozialismus auch der Faschismus bezwungen. Die Niederlage der Nazis ist unser aller Triumph. Sie war die Voraussetzung für ein neues Österreich, für ein demokratisches Deutschland, für ein freies Italien, für ein unabhängiges Frankreich.

Sie ist die Grundlage des vereinten Europa jenseits von Antiziganismus, Antiromaismus, Antisemitismus und völkischer Propaganda. Hätte die Wehrmacht den Krieg gewonnen, wäre die Vernichtung dessen, was einst unwertes Leben und Untermensch genannt wurde, noch lange nicht beendet. Die Männer hätten vor allem Soldaten zu sein und die Frauen die Gebärkanonen für neue Regimenter. Von Stacheldraht wären wir umgeben und unsere Heimat läge im Schützengraben.

Da geht eine Grenze zwischen Faschismus und Demokratie. Es ist die Grenze auf Leben und Tod. Das ist die Außengrenze, die geschützt werden muss. Und jenen, die von Zeiten träumen, da sie unseren Nachbarn zum Flüchtling machten, sagen wir, aus dem Flüchtling machen wir nun unseren Nachbarn. Und jenen, die treuherzig behaupten, sie seien die Juden wie die Zigeuner von heute, denen sage ich: “Da irrt euch mal nicht, denn wir Juden wie die Zigeuner von heute, wir ducken uns nicht, wir kuschen nicht, wir feiern gemeinsam mit den Anderen, die aufstehen gegen den Hass.”

Denn wenn sie gegen Minderheiten hetzen, dann sollen sie wissen, die Minderheiten sind wir alle und wir sind längst die Mehrheit, doch eine, die nicht mehr schweigt. Wir leben die Vielfalt. Wir feiern Europa. Wenn sie nach einem starken Mann rufen, wählen wir die Demokratie. Wenn sie die Angst schüren, zeigen wir Zivilcourage. Wir alle sind die Helden für diesen Platz.

Übrigens, zum Schluß noch. Auf der Website des österreichischen Rundfunks gibt es viele Beiträge zum 8. Mai 2017. Rathkolb etwa, der über die Umbenennung des Heldenplatzes … glücklich ist, wer die Vergangenheit teilhell machen kann. Schüssel etwa, der sich erinnert an seine Geburt … das ist jener vor langer Zeit gewesene Kanzler aus der Kunschak-Partei, der mit der identitären Parlamentspartei … das ist die Partei mit einer recht extrem ausgeprägten Leidenschaft zu einer Frau aus … Im österreichischen Rundfunk sind technisch hoch versierte Menschen am Werk, die wissen, wer das Dunkle filmt, bekommt bloß ein finsteres Bild …

Maria Theresia, Ahnherrin der Integration in Österreich

In den letzten Wochen gab es nicht wenige Jubelberichte über Maria Theresia in österreichischen Medien, in einer sogenannten Qualitätszeitung für den Tag wurde gar eine Feministin bemüht, Maria Theresia zu einem heutigen Rollenvorbild für … eine mediale Andienerei und Lobhudeley, als wäre Maria Theresia am Leben und regierte als – die sie nie war – Kaiserin von Österreich … der Anlaß dafür Austellungen über Ausstellungen zu ihrem Geburtstag oder einem Jubiläumsjahr ihrer Regentschaft …

Wer Jubeleien in den Zeitungen von der österreichischen Provinz bis zur österreichischen Provinz, also von der Bundeshauptstadt, in den März-Wochen des Jahres 2017 überflog, konnte eine Vorstellung davon bekommen, wie eine gleichgeschaltete Presse funktioniert, ohne die Presse monarchisch gleichschalten zu müssen. Hervortat sich die oben erwähnte Qualitätszeitung für den Tag noch mit einem weiteren … der Herr Journalist, so berichtet er, steht mit „leiser Wehmut vor den Prunkkutschen“ seiner Kaiserin – „die junge, lebenslustige, dabei kunstsinnige und allgemein als gutherzig beschriebene Habsburgerin“. Pflichtschuldig erwähnt er wohl, daß sie gegen Juden … ihr Vorgehen gegen Roma und Sinti aber, nun, das scheint überhaupt ein Merkmal der heutigen Presse zu sein, das Vorgehen und das Schreiben gegen Roma und Sinti einer sogenannten historischen Persönlichkeit nicht anzulasten, darüber zu schweigen, und es kann, so scheint es, den sogenannten historischen Persönlichkeiten kein Vorwurf deshalb gemacht zu werden, es sei von diesen wohl kein Unrecht gewesen, dermaßen gegen

Wer schließlich sind Roma und Sinti? Bloß Menschen, gegen die weiter geschrieben und vorgegangen wird wie ehemals – oh, glückseliges Österreich, mit deiner Maria Theresia, die endlich Kaiserin …

Und was hat sie denn getan?

Es war von ihr doch nur „gutherzig“ gemeinet, ihre Erlässe gegen die „Zigeuner“:

  • Besitz von Pferden und Kutschen untersagen
  • ihre Häuser und Dörfer nur gegen Erlaubnis
    und genauer Zielangabe verlassen dürfen
  • Verbot von Ehen zwischen Roma
  • ihnen alle Kinder über fünf Jahre wegnehmen und an Bauernfamilien zur christlichen Erziehung übergeben
  • Verpflichtung zur Übernahme von Kleidung und Sprache der Dorfbevölkerung
  • Strafen für Verwendung der „Zigeunersprache“: 24 Stockschläge

Beteiligt daran ist auch ihr Sohn Josef … Mutter und Sohn, die in Österreich als Reformerin und als Reformer gefeiert, gewürdigt, geehrt, verehrt … eine sonderliche Vorstellung in diesem Land, auch noch im 21. Jahrhundert, von Reformen … auch von Aufklärung, wie eine Aufgeklärte in der oben erwähnten Zeitung für den Tag im vorigen Jahr mit verklärten Augen dem Sohne Marias …

Es war von ihnen doch nur „gutherzig“ gemeinet … „Integrationsmaßnahmen“ halt …

Wen erinnert das nicht an das Fremdenrecht dieser Tage – Mutter Maria und Sohn Josef: Ahnherrin und Ahnherr österreichischer Integretationsmaßnahmen … Es werden die sogenannten Fremden darüber nur jubeln und aus lauter Dank ebenfalls einen Rosenkranz sich um den Hals binden müssen. Denn schließlich. Für sie wird nur das Beste aus Jahrhunderten genommen, alles, was sich gar so durch die Jahrhunderte bewährte,  wie „Zigeuner“, denen sie nun traditionsreich gleichgestellt sind, ihnen bestätigen können.

Ach, wie gutherzig doch alles gemeinet, auch für das Strafrecht eine bessre Ahnherrin kann nit gfund’n ….

Maria Theresia - Ahnherrin österreichischer Integration.jpg

Schriften von Martin Luther – 500 Jahre Weltkulturerbe Antiziganismus

Unesco Weltkulturerbe Schriften Martin Luther

Es gibt nun eine recht große Freude unter den Wiedergängern und Nachgängerinnen von Martin Luther, daß Schriften von ihm Weltkulturerbe … so passend und hilfreich zu den Propagandafeiern 500 Jahre …

Und was je zum Erbe erkoren wird. Dafür scheint es ein Leitbild zu geben, bestehend aus einem einzigen Satz: Das Weltkulturerbe ist gut.

Vollständig aber müßte es heißen: Das Weltkulturerbe ist gut, aber der Mensch, der Mensch ist nicht so. Und auch Martin Luther ist … Was er ist, was er heute allen sein sollte –  es gibt hierzu bereits einige Abschnitte, wie gelesen werden kann …

Weltkulturschönung wäre wohl die zutreffendere Bezeichnung für das Listerl Weltkulturerbe.

Oder: Weltkulturerbe, eine Albernheit. Und es ist auch albern. Eine besondere Albernheit fällt hierzu ein, die mit dem Burgerl als Versteck von Luther sogar zusammenhängt, nämlich die Albernheit

WKR-Ball, der nun Aka…

um wienerische Bälle als … albern nicht nur, wenn es um Säbeltänze geht, was für ein albernes Geschrei ist aktuell auf dem Eislaufplatz oder aus dem Resselpark