Genauer.
Hans Rauscher ist nie aus dem Halbdunkel Österreichs herausgetreten.
Wofür er am 14. Juni 2017 wieder einmal in der Qualitätszeitung österreichischen Zuschnitts … in seinem Halbdunkel ist er wahrlich ein Experte für so vieles, wie allenthalben mit der größten … aber er muß sich mehr und mehr anstrengen, denn Alexander Föderl-Schmid rittert mit ihm um den ehrenwerten Titel Weltexpertin …
Es geht um Extremismus, um Imame, um eine Deklaration der Verurteilung von extremistischen Gewaltakten. Und Hans Rauscher meint, er sei der Lehrer vielleicht in einer Bibelschule, falls diese so modern ist, um eine schriftliche Beurteilung abzugeben.
Hierzu ist vorab grundsätzlich zu sagen, es ist eine Anmaßung, von Muslimen und Musliminnen in Österreich zu verlangen, sie müssen das, was irgendwo auf der Welt passiert, verurteilen, sich davon distanzieren, und es ist im terrorfreien Österreich nicht nur eine Anmaßung, sondern bereits eine Perversion, es von ihnen zu verlangen.
Wer verlangt je in Österreich von Christen, sie haben zu verurteilen, sie haben sich zu distanzieren, wenn irgendwo auf der Welt Mord und Terror im Namen des christlichen Gottes …
Wer verlangt je von Christinnen, sie haben sich zu verurteilen, anzuprangern, zu geißeln, sie haben sich zu distanzieren, wenn irgendwo auf der Welt der Organisierte Glauben der römisch-katholischen Kirche für Gesetze stürmt, die die Freiheit des Einzelnen beschneiden sollen, Ungleichheit rechtlich festschreiben will, Gesetze verhindern will, die zum Wohl des Einzelnen verabschiedet werden sollen …
Wer verlangt von Christen, sie haben zu verurteilen, sie haben sich zu distanzieren, wenn höchste Vertreter – und das sind nur Männer – dieser Kirche die Rücknahme von Gesetzen fordern, die ihrem Märchenbuch widersprechen …
Wer verlangt von Christinnen, sich zu distanzieren, zu verurteilen, wenn der „Führer“ der katholischen Kirche etwa Gender Mainstreaming mit Nationalsozialismus …
Wer verlangt in Österreich etwa den frommen Antiziganismus der Habsburg zu verurteilen, sich von ihnen zu distanzieren. Im Gegenteil. Gerade in diesem Jahr ist zu erleben, wie vor allem Maria Theresia Habsburg bejubelt wird.
Und nun zu Hans Rauscher, der mit seiner im Halbdunkel Österreichs nicht so leicht auszumachen ist.
Er nennt, am 14. Juni 2017, die Imame „geistliche und geistige Führer der rund 700.000 Muslime“ in Österreich. Hans Rauscher weiß sehr wohl um die Bedeutung des Wortes „Führer“ in Österreich. Umso schlimmer ist es, daß er es verwendet. Würde er je die Priester und Pfarrer als „Führer“ der rund fünf Millionen Christen und Christinnen bezeichnen? Nein. Damit denunziert er 700.000 Muslime und Musliminnen als willenlose Masse, die ihren „Führern“ gehorchen, tun, was ihre „Führer“ verlangen. Damit diffamiert er diese Menschen als stehendes Heer, das auf Befehl marschiert, das auf Befehl für Frieden ist, wenn ihre „Führer“ im „Halbdunkel“ sie dazu in Bewegung setzen … „Halbdunkel“ allein bereits ein Wort der Verdächtigung, ein Wort der Kriminalisierung, ein Wort, um Furcht und Angst zu verbreiten.
Er, Rauscher, meint, Imame würden, und das rechnet er ihnen nicht positiv an, die Botschaft implizit senden, „nicht nur Muslime“ würden „Anschläge verüben“ … Das ist sein geschultes Ohr im Halbdunkel Österreichs. Denn. Sind diese „impliziten Botschaften“ in Österreich nicht recht bekannt, wenn es um Nationalsozialismus und Rechtsextremismus geht? In Österreich, wo Verurteilung und Distanzierung von Nationalsozialismus und Rechtsextremismus stets einhergeht mit der Verurteilung und Distanzierung von jedwedem Extremismus, Verurteilung und Distanzierung von recht bestimmten Kreisen nur zu bekommen ist als Verurteilung und Distanzierung von Nationalsozialismus und Kommunismus – damit ist sofort gewußt wird, was verurteilt und was nicht verurteilt wird …
Hans Rauscher bemängelt an der Erklärung der Imame, daß von „Chancengleichheit von Mann und Frau“ und nicht von „Gleichheit“ die Rede sei … Und das rechnet ihnen Rauscher nicht positiv an. „Chancengleichheit von Männern und Frauen“ ist den „Führern“ der identitären Parlamentspartei Programm, nicht die „Gleichhheit“. Und das ist die Partei, die, nach Meinungsumfragen, so viele in Österreich in einer Regierung sehen wollen, die Partei, um die jetzt so viele werben, sie als Regierungspartnerin zu bekommen. Und bei Hans Rauscher selbst haben die Frauen nicht einmal die Chance schriftlich vorzukommen; er schreibt etwa „700.000 Muslime“ … Nur wenn er die Erklärung der Imame zitiert, kommt er nicht umhin, „Muslimin“ zu schreiben. Würde die „Muslimin“ in der Erklärung der Imame nicht vorkommen, Hans Rauscher wäre es nicht eingefallen, daß es auch Musliminnen gibt. Und noch etwas. Es gibt auch Immaninnen. Wo gibt es Pfarrerinnen, Priesterinnen? In der katholischen Kirche haben sie nicht einmal die Chance, das zu werden. Trotz des Gleichbehandlungsgesetzes in Österreich. In diesem Fall würde Hans Rauscher keine „Wortklauberei“ betreiben wollen. Er könnte auch keine Wortklauberei betreiben. Denn. Im Fall der römisch-katholischen Kirche gibt es weder Chancengleichheit noch Gleichheit für die Frau, somit die Unmöglichkeit einer Wortklauberei zwischen Chancengleichheit und Gleichheit von Mann und Frau.
Im Halbdunkel Österreichs ist das wohl positiv zu bewerten, daß Hans Rauscher in seinem Halbdunkel „Chancengleichheit“ und „Gleichheit“ wenigstens buchstabieren kann.
Um zu einem Ende zu kommen.
In diesem Halbdunkel Österreichs kann geglaubt werden, es werde ein Spaziergang am 15. Juni 2017 über den Rochusmarkt gemacht, und befindet sich unversehens in der Zeit der Habsburger – vor der Kirche eine Kapelle in der Uniform der … und dann der Eingang zum Amtshaus: versperrt durch einen Altar … vor diesem Amtshaus mit dem Brunnen zum Gedenken an den frommen Antisemiten …
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