Die schönste Aktivität, die Menschen von Organisierten Glauben je setzen können

Es gehört, auch das, gehört zum
Ewiggestrigen an und in Österreich,
einen derartigen Paragraphen nach
wie vor in seinem Gesetz zu führen.

Es werden Richter und Staatsanwalt das sich nun wohl hoch anrechnen, den Mann nicht verurteilt zu haben. Sondern ihm lediglich das Erbringen gemeinnütziger Leistungen im Ausmaß von 120 Stunden auferlegt zu haben.

Dafür darf der Mann sich weiterhin als nicht vorbestraft empfinden.

An wen wird der Mann nun wohl seine Dankgebete richten? An Österreich den Allerbarmungswürdigen? In welche Richtung wird der Mann nun wohl seine Dankgebete sprechen, kniend auf der Scholle? Gen Wien – Mekka des Ewiggestrigen?

Was hat der Mann getan, das ihm nun die Allgüte österreichischer Rechtssprechung zuteil ward?

Er schlägt auf eine heilige Schrift ein. Das Zerreißen eines Exemplars des Koran läßt ihn die ganze Nachsicht Österreichs in seiner unendlichen Weisheit und in seiner Allwürdigkeit, solche Paragraphen gemeißelt zu haben, spüren.

Der Mann zerreißt also ein einziges Exemplar eines Buches, ein einziges Exemplar einer Massenware. Wie viele Millionen sind von diesem Buch der Dutzendware seit seiner Abfassung gedruckt worden? Wie viele Millionen von diesem Buch, das nach einem dieser Sekte grundgelegten Mythos einem des Schreibens Unmächtigen diktiert wurde, dem zur Verbreitung seines Glaubens die Ehefrau tatkräftig zur Seite stand, sind in dieser Sekunde auf der Welt im Umlauf, wie viele Millionen dieser Meterware liegen in dieser Sekunde in Wohnungen, in Kellern, auf Dachböden, in Scheunen, in Verliesen herum? Aber das Zerreißen eines einzigen Exemplars von diesen Millionen von Millionen Exemplaren genügt, daß Österreich der Allhartgerechte seinen Paragraphen gleich einem Blitz gegen Dich schickt. Jedoch mit einem „Ich bereue“, kaum daß Du es gesprochen hast, wird Dir Österreich der Allhartgerechte mit seiner ganzen Güte, zu der Österreich der Allerbarmungswürdigste fähig, entgegentreten.

In den Berichten im November ’19 über das Gütige Urteil des österreichischen Staates gegen den Mann wird dieser Mann „Muslimischer Aktivist“ genannt. Was für eine schöne Aktivität, wenn „muslimische Aktivität“ keine andere ist, als diese, das Zerreißen des eigenen Exemplars. Und im Lichte der Ökumene wird es zur schönsten Aktivität, die je gedacht werden kann, die der Mensch in dieser Welt je gesetzt, wenn Aktivistinnen jedweder Sekte diesem Manne gleich die eigenen Exemplare von allen ihren heiligen Schriften zerreißen.

Jubiläum 465 Jahre – Erster Scheiterhaufen der Reformation

465 Jahre Erster Scheiterhaufen der Reformation

2017 wurden 500 Jahre Martin Luther, 300 Jahre Maria Theresia gefeiert. Auch 2018 stehen Jubiläen an.

Ein Gedenken, das es 2018 mit Bestimmtheit nicht breit und groß geben wird, ist das Gedenken an den ersten Scheiterhaufen, an den ersten Gesinnungsterrormord der Reformation, vor 465 Jahren in Genf. Der Name des Mörders: Jehan Calvin.

Was es für Gedenken 2018 geben wird, gerade in Österreich, davon kann im Kapitel

Im Gedenkjahr 2018 eine ÖVP-FPÖ-Regierung: Schaften, geht voran!

gelesen werden, von Menschen, die viel für das Verbrennen …

Vor rund 480 Jahren ging Calvin daran, in Genf „den ersten Gottesstaat auf Erden zu schaffen“. „Mit der Stunde, da dieser hagere und harte Mann im schwarz niederwallenden Priesterrock […] ein mit unzähligen Lebenszellen atmender Staat soll in einen starren Mechanismus, ein Volk mit allen seinen Gefühlen und Gedanken in ein einziges System verwandelt werden; es ist der erste Versuch einer völligen Gleichschaltung eines ganzen Volkes, der hier innerhalb Europas im Namen einer Idee unternommen wird.“

Vor rund 85 Jahren begann die Beschäftigung von Stefan Zweig mit diesem ersten Scheiterhaufenmörder und dem ersten Gottesstaat innerhalb Europas und mündete im Buch „Castellio gegen Calvin oder Ein Gewissen gegen die Gewalt“, abgeschlossen 1936.

Stefan Zweig schrieb dieses Buch also in der Zeit, als die nächste völlige Gleichschaltung diesmal in Deutschland bereits im Gange war, die zu einer der grausamsten, barbarischsten Gleichschaltung führte. In Österreich nicht minder. In Österreich, wo so viele die massenmörderischste Gleichschaltung herbeisehnten, „sakral inbrünstig“ sie erwarteten, ihren Beitrag leisteten, vorerst in Wort und Schrift.

Es kann das Buch von Stefan Zweig hier nicht in seiner Gesamtheit zitiert werden. Dabei ist es ein Buch, das in seiner Gesamtheit zitiert werden muß. Aus diesem Buch ist nicht nur die Grausamkeit zu erfahren, mit welcher Perversion dieser erste Gesinnungsmord der Reformation begangen wurde. Es sind vor allem die Mechanismus beschrieben, wie es zu einer Diktatur kommt, wie eine Diktatur sich halten kann. Wie sich solche barbarischen Menschen selbst als „Verfolgte“ darstellen, sie die „Opfer“ seien … wer wird dabei nicht an die Gegenwart denken, besonders in Österreich an jene Menschen einer Partei, die sich stets als …

Es gibt so vieles, das in diesem Buch angeführt und auf so eindrückliche Art ausgeführt ist, was hier zu erwähnen wäre. Allein, es ist zu viel. Es ist in seiner Gesamtheit zu lesen.

Es ist in seiner Gesamtheit zu lesen. Was vor rund 480 Jahren begann mit dem ersten Gottesstaat innerhalb Europas, begann, wie es seitdem stets begann. Das sind die Jubiläen, die zu begehen sind. Und dem Buch von Stefan Zweig ist ein Jubiläum zu widmen, ein Gedenkjahr. Denn. Es gibt auch die Instrumente in die Hand, wie es zu einer Zeit kommen kann, in der nicht mehr Jubiläen mit den dunkelsten Figuren der Geschichte begangen werden.

Es ist in seiner Gesamtheit zu lesen. Eines aber soll doch noch angesprochen werden. Zweig schreibt auch von der stets vorgebrachten Entschuldigung für solche Gesinnungsmörder und Gesinnungsmörderinnen, sie seien eben „Kinder ihrer Zeit“ gewesen, Calvin sei ein „Kind seiner Zeit gewesen“. Stefan Zweig hält dagegen, es hätte auch andere zu dieser Zeit gegeben, vor allem aber nicht nur Castellio.

Und immer wieder die Gegenwart. „Kind seiner Zeit.“ Damit entschuldigt etwa ein Mann aus der ÖVP den Antisemitismus eines Leopold Kunschak.

Und ist nicht gerade Stefan Zweig selbst der größte Zeuge dafür, was für ein Pimpf, für ein Wicht Leopold Kunschak war, der zur gleichen Zeit wie Zweig lebte, und so gar kein Zeitgenosse von Zweig war, höchstens einer von Calvin, Luther, Maria Theresia …

Sie waren nicht „Kinder ihrer Zeit“. Sie waren und sind, kurz gesagt: „Squirts of her time“. Sie können es mit „Wichte ihrer Zeit“ übersetzten, auch mit „Pimpfe ihrer Zeit“. 

Es ist nicht das erste Mal, um zu einem Schluß zu kommen, daß von Castellio gesprochen wurde … schlagen Sie das Kapitel

Doppelpaß Südtirol und Faschismus vor den Augen des Bundespräsidenten

auf …

Und auch von den finsteren Figuren der Geschichte wurde schon erzählt, etwa von

Maria Theresia 2017

Schließlich leben neben Martin Luther und den M. T. Habsburgs Menschen

Der halbe Luther von Michael Bünker oder „Zigeuner“ werden Opfer sein dürfen, wenn sie keine Opfer mehr sind

„Nazikirche“, Hofer und die Angst des Bischofs vor dem Tor der Geschichte

Endlich Schluß mit Anhimmelung von Mao Hitlerstalin, heißen sie Johannes Calvin oder wie auch immer sonst noch

Kurz etwas zum Religiongsgesetzesterror, ein weiteres Mal

Marsch für die Famiilie Albertinaplatz - Drag queen auf seinem TruckEin kurzer „Marsch für die Familie“ wird es werden, morgen, am 17. Juni 2017, so kurz wie im letzten Jahr … Ja, sie marschieren auch in diesem Jahr, und es ist bereits jetzt klar, es wird werden, wie es im letzten Jahr war. Es sind wieder Männer angekündigt, die auch im letzten Jahr … so kann darauf verzichtet werden, abzuwarten, was morgen dort gesagt werden wird, es kann auf das im letzten verwiesen werden, mit diesen Informationen ist ausreichend dafür gesorgt, über den Familienmarsch für immer informiert zu sein.

Was aber nicht ganz ohne Interesse sein dürfte ist, wer in diesen glaubensgetriebenen Kreisen Ansehen …

Sebastian Kurz, der Stimmung, vielleicht sogar Leidenschaft in diesen auslöst, wie Mag. Christian Zeitz am 13. Juni 2017 schreibt, auf der Seite von Andreas Unterberger:

„Die Kurz-Reaktion hat in leidgeplagten konservativen Kreisen und Foren Freudenstimmung, ja geradezu Euphorie aufkommen lassen. Viele warten darauf, dass der Schmerz über die wertepolitischen Fehlleistungen der ehemaligen großen christdemokratischen Partei nachlassen möge.“

Und sie können in ihrem Juchee verstanden werden, Sebastian Kurz kann Euphorie auslösen, allein schon durch sein schriftliches Programm, derart, das kann bestätigt werden, daß jedem Menschen dabei richtiggehend schwarzschwindelig …

Übrigens, Zeitz ist wieder eine der Angekündigten. Wenn er nicht gerade auf dem Albertinaplatz ist, kann er auch mit derselben geistigen Klarheit erlebt werden, zum Beispiel auf:

Gates of Vienna: „Concentration Camp Austria“.

Und für die Ehrengenugtuung ist, morgen wie gestern, angekündigt:

NR Dr. Marcus Franz die „satisfaktionfähige Ebene“ für den „Marsch der Familie“.

Gestern, im letzten Jahr, als Information zum kurzen „Marsch der Familie“ hätte auch das Jahr 2014 ausgereicht, wie gelesen werden kann:

Polizeibegleitschutzmarsch für die Austragung eines Folders mit „nationalsozialistischem Inhalt“ der ganzen Familie.

Dabei gesinnungsgemäß ist morgen wie gestern auch der vom Magazin der identitären Parlamentspartei, ein Mann, der allein schon eine recht gute Vorstellung gibt, wie es in der hochgehaltenen Religionstraditionsfamilie zugeht

Morgen wie gestern wird wieder eine Attraktion geboten. Denn. Auch der hoferische „Gesinnungsfreund“ ist wieder mit dabei, ein Mann, dem sein Name nach dem ersten Menschen, so steht es jedenfalls in seinem Märchenbuch geschrieben, Verpflichtung ist, die ihm treuwillig zu erfüllen eine Ehre ist.

Damit es für Sie doch einen Informationswert hat, soll über den Terror gesprochen werden. Freilich nicht von der Warte aus, wie nun seit langer Zeit schon breitest über den Terror gesprochen und geschrieben wird, in Österreich, in diesem terrorfreien Land, in diesem terrorfreien Staat, kurz wie schlecht gesagt: in diesem terrorreinen Österreich.

Es wurde, wie Ihnen bekannt sein wird, eben positiv bewertet, daß Prediger – ob die Predigerinnen auch unterschrieben haben, wurde nicht recherchiert, nach den Berichten der österreichischen Medien waren es, so der vermittelte Eindruck, nur die Prediger, nur die Männer – sich in Österreich von einem Terror distanziert haben, in Österreich einen Terror verurteilt haben, den es im Halbdunkel Österreichs, wo sich etwa Hans Rauscher sicher zu bewegen versteht, ohne das Licht einschalten zu müssen, gar nicht gibt, keine Verletzten, keine Ermordeten durch diesen zu beklagen sind.

Es soll vom Terror durch Verhinderung von Gesetzen gesprochen werden. Und hier bietet sich die Ehe an, das verhinderte Recht, das homosexuellen Menschen verweigerte Recht, ebenfalls die Ehe eingehen zu dürfen. Ob die Verhinderung auch etwas damit zu tun, daß seit 1938 das Eherecht nach wie vor verkündet ist von der „Reichsregierung im Lande Österreich und im übrigen Reichsgebiet“?

Es bietet sich deshalb an, weil morgen die „Regenbogenparade“ gefahren wird. Auf der „Regenbogenparade“ wird Sebastian Kurz keine „Euphorie“ auslösen; er hat eben erst, wie bei Christian Zeit zu lesen, der „Ehe für gleichgeschlechtliche Paare“ eine Absage erteilt, einer Verhinderung, einer Verweigerung das Wort gesprochen, er, Kurz, so Zeitz, sehe keinen „aktuellen Handlungsbedarf“.

Wie sehr verweigertes Recht Menschen als Terror empfinden müssen, das werden die Menschen beantworten können, die unter dem verweigerten Recht leiden, die um das verweigerte Recht kämpfen. Terror durch bewußte und absichtliche Handlungslosigkeit. Aber diese Handlungslosigkeit ist für die Menschen, die davon betroffen sind, nicht harmlos. Denn. Diese Handlungslosigkeit geht oft und eigentlich immer einher mit scheinbaren Argumenten, die aber nichts anderes sind als Verletzungen, Herabsetzungen, Deklassierung, Zurückstufung dieser Menschen auf die Ebene von Bürgerinnen und Bürgern dritter Klasse. Und Sebastian Kurz wird nun – ob von ihm gewollt oder nicht, das kann nur er beantworten – zur Ikone dieser Marschkreise, zur Drag queen  (manche Texte, ein plötzlicher Gedanke, müssen laut gelesen werden, damit sie sich ganz erschließen〉 …

Die Forderungen aber jener Menschen, die morgen wie gestern ihren kurzen Marsch um den Albertinaplatz abhalten werden, gehen über die kurzsche Handlungslosigkeit hinaus, wie in der Collage noch einmal festgehalten ist, sie sind religionsgetrieben, und es kann soher gesagt werden, sie marschieren für Religionsgesetzesterror, morgen wie gestern, für einen Terror also, der alle treffen soll, vor dem es für keinen einzigen Menschen die Möglichkeit gibt, sich zu schützen, für alle keine Chance gibt, diesem Religionsgesetzesterror zu entgehen, ganz im Gegensatz zu dem Extremismus und Terror, vor dem breitest nach Schutz gefleht wird, während es in Österreich … muß das noch einmal wiederholt werden? Ja, den es in Österreich nicht gibt. Was es in Österreich dagegen gibt, sind diese Marschkreise, und es gibt diesen handlungslosen Sebastian Kurz, den die Meinungsumfragen als zukünftigen Kanzler einzureden versuchen, und dann bleibt abschließend die Frage, wer wird wen beeinflussen? Die Handlungslosigkeit von Sebastian Kurz gibt im Grunde schon die Antwort, wer wen beeinflußt, es sind die Euphoriker und Euphorikerinnen. Aber das ist keine große Leistung von ihnen. Das ist leicht. Denn. Sebastian Kurz spricht selbst so oft von den sogenannten christlichen Sachen, etwa von der „christlichen Solidarität“, ihm einfach an einem funktionierenden Immunsystem …

Hans Rauscher tritt in das Halbdunkel des Geistes ein

Halbdunkel Österreich

Genauer.

Hans Rauscher ist nie aus dem Halbdunkel Österreichs herausgetreten.

Wofür er am 14. Juni 2017 wieder einmal in der Qualitätszeitung österreichischen Zuschnitts  … in seinem Halbdunkel ist er wahrlich ein Experte für so vieles, wie allenthalben mit der größten … aber er muß sich mehr und mehr anstrengen, denn Alexander Föderl-Schmid rittert mit ihm um den ehrenwerten Titel Weltexpertin

Es geht um Extremismus, um Imame, um eine Deklaration der Verurteilung von extremistischen Gewaltakten. Und Hans Rauscher meint, er sei der Lehrer vielleicht in einer Bibelschule, falls diese so modern ist, um eine schriftliche Beurteilung abzugeben.

Hierzu ist vorab grundsätzlich zu sagen, es ist eine Anmaßung, von Muslimen und Musliminnen in Österreich zu verlangen, sie müssen das, was irgendwo auf der Welt passiert, verurteilen, sich davon distanzieren, und es ist im terrorfreien Österreich nicht nur eine Anmaßung, sondern bereits eine Perversion, es von ihnen zu verlangen.

Wer verlangt je in Österreich von Christen, sie haben zu verurteilen, sie haben sich zu distanzieren, wenn irgendwo auf der Welt Mord und Terror im Namen des christlichen Gottes …

Wer verlangt je von Christinnen, sie haben sich zu verurteilen, anzuprangern, zu geißeln, sie haben sich zu distanzieren, wenn irgendwo auf der Welt der Organisierte Glauben der römisch-katholischen Kirche für Gesetze stürmt, die die Freiheit des Einzelnen beschneiden sollen, Ungleichheit rechtlich festschreiben will, Gesetze verhindern will, die zum Wohl des Einzelnen verabschiedet werden sollen …

Wer verlangt von Christen, sie haben zu verurteilen, sie haben sich zu distanzieren, wenn höchste Vertreter – und das sind nur Männer – dieser Kirche die Rücknahme von Gesetzen fordern, die ihrem Märchenbuch widersprechen …

Wer verlangt von Christinnen, sich zu distanzieren, zu verurteilen, wenn der „Führer“ der katholischen Kirche etwa Gender Mainstreaming mit Nationalsozialismus …

Kurz gesagt, wer zwingt je Gläubige in eine Glaubenssippenhaftung, wie es im Fall der Menschen ist, für die eben der Koran ihr erstes Märchenbuch ist und beispielsweise nicht die Bibel …

Wer verlangt in Österreich etwa den frommen Antiziganismus der Habsburg zu verurteilen, sich von ihnen zu distanzieren. Im Gegenteil. Gerade in diesem Jahr ist zu erleben, wie vor allem Maria Theresia Habsburg bejubelt wird.

Hans Rauscher im Halbdunkel Österreichs

Und nun zu Hans Rauscher, der mit seiner im Halbdunkel Österreichs nicht so leicht auszumachen ist.

Er nennt, am 14. Juni 2017, die Imame „geistliche und geistige Führer der rund 700.000 Muslime“ in Österreich. Hans Rauscher weiß sehr wohl um die Bedeutung des Wortes „Führer“ in Österreich. Umso schlimmer ist es, daß er es verwendet. Würde er je die Priester und Pfarrer als „Führer“ der rund fünf Millionen Christen und Christinnen bezeichnen? Nein. Damit denunziert er 700.000 Muslime und Musliminnen als willenlose Masse, die ihren „Führern“ gehorchen, tun, was ihre „Führer“ verlangen. Damit diffamiert er diese Menschen als stehendes Heer, das auf Befehl marschiert, das auf Befehl für Frieden ist, wenn ihre „Führer“ im „Halbdunkel“ sie dazu in Bewegung setzen … „Halbdunkel“ allein bereits ein Wort der Verdächtigung, ein Wort der Kriminalisierung, ein Wort, um Furcht und Angst zu verbreiten.

Er, Rauscher, meint, Imame würden, und das rechnet er ihnen nicht positiv an, die Botschaft implizit senden, „nicht nur Muslime“ würden „Anschläge verüben“ … Das ist sein geschultes Ohr im Halbdunkel  Österreichs. Denn. Sind diese „impliziten Botschaften“ in Österreich nicht recht bekannt, wenn es um Nationalsozialismus und Rechtsextremismus geht? In Österreich, wo Verurteilung und Distanzierung von Nationalsozialismus und Rechtsextremismus stets einhergeht mit der Verurteilung und Distanzierung von jedwedem Extremismus, Verurteilung und Distanzierung von recht bestimmten Kreisen nur zu bekommen ist als Verurteilung und Distanzierung von Nationalsozialismus und Kommunismus – damit ist sofort gewußt wird, was verurteilt und was nicht verurteilt wird …

Hans Rauscher bemängelt an der Erklärung der Imame, daß von „Chancengleichheit von Mann und Frau“ und nicht von „Gleichheit“ die Rede sei … Und das rechnet ihnen Rauscher nicht positiv an. „Chancengleichheit von Männern und Frauen“ ist den „Führern“ der identitären Parlamentspartei Programm, nicht die „Gleichhheit“. Und das ist die Partei, die, nach Meinungsumfragen, so viele in Österreich in einer Regierung sehen wollen, die Partei, um die jetzt so viele werben, sie als Regierungspartnerin zu bekommen. Und bei Hans Rauscher selbst haben die Frauen nicht einmal die Chance schriftlich vorzukommen; er schreibt etwa „700.000 Muslime“ … Nur wenn er die Erklärung der Imame zitiert, kommt er nicht umhin, „Muslimin“ zu schreiben. Würde die „Muslimin“ in der Erklärung der Imame nicht vorkommen, Hans Rauscher wäre es nicht eingefallen, daß es auch Musliminnen gibt. Und noch etwas. Es gibt auch Immaninnen. Wo gibt es Pfarrerinnen, Priesterinnen? In der katholischen Kirche haben sie nicht einmal die Chance, das zu werden. Trotz des Gleichbehandlungsgesetzes in Österreich. In diesem Fall würde Hans Rauscher keine „Wortklauberei“ betreiben wollen. Er könnte auch keine Wortklauberei betreiben. Denn. Im Fall der römisch-katholischen Kirche gibt es weder Chancengleichheit noch Gleichheit für die Frau, somit die Unmöglichkeit einer Wortklauberei zwischen Chancengleichheit und Gleichheit von Mann und Frau.

Im Halbdunkel Österreichs ist das wohl positiv zu bewerten, daß Hans Rauscher in seinem Halbdunkel „Chancengleichheit“ und „Gleichheit“ wenigstens buchstabieren kann.

Um zu einem Ende zu kommen.

In diesem Halbdunkel Österreichs kann geglaubt werden, es werde ein Spaziergang am 15. Juni 2017 über den Rochusmarkt gemacht, und befindet sich unversehens in der Zeit der Habsburger – vor der Kirche eine Kapelle in der Uniform der … und dann der Eingang zum Amtshaus: versperrt durch einen Altar … vor diesem Amtshaus mit dem Brunnen zum Gedenken an den frommen Antisemiten

Österreich - Halbdunkel - Rauscher.jpg

Alle Religionen sind Kunst

Jesus Christus Mischwesen

Es ist doch erheiternd zu lesen, daß die identitäre Parlamentsparteiwegen eines Kunstprojektmischwesens an Kardinal Christoph Schönborn sich schriftlich wendet, an den Vertreter einer Organisation also, somit ausgerechnet an den höchsten Vertreter einer Kunstorganisation in diesem kleinen Land, das stets Staunen hervorruft, wie in einem derart kleinen Land all das Kunstzeug der schönbornschen Organisation Platz finden kann, Werner Neubauer mit einem offenen Brief einen Kunstfabrikangestellten um Meinung anfleht, deren erste Anbetungsmarke ja ein Mischwesen ist.

Und was ist Jesus Christus anderes als ein Mischwesen: ein Teil Mensch, ein Teil Gott. Es ist eine Mischkulanz, die nur nach einer Nacht der größten Ausschweifung unter Verteilung ganzer Jahresdrogenernten gebraut werden konnte, die zu inszenieren etwa ein Hermann Nitsch mit seinem Puppenschloßorgienmysterientheater nicht einmal träumen kann. Denn. Mischwesen Jesus Christus ist zusätzlich auch noch ein Teil von Gott, der oder die oder das oder geschlechtslos ein Mischwesen aus dem Mischwesen Jesus Christus und einer Taube, die auf den Namen „Heiliger Geist“ hören soll, wobei äußerst fraglich ist, ob sie, die Taube, auf ihren Namen auch wirklich hört.

Und Jesus Christus ist nicht anders gezeugt worden, als es nun Maja Smrekar mit ihrem Mischwesen aus Hund und Mensch versucht. Mit einem Unterschied freilich, als das Mischwesen Jesus Christus gezeugt wurde, war es eine bloße schriftliche Zeugung. Denn. Damals gab es noch nicht die technischen Möglichkeiten einer unbefleckten Empfängnis, die heute Maja Smrekar zur Verfügung stehen, um eine unbefleckte Empfängnis wirklich wahrwerden zu lassen.

Es ist vielleicht nicht von ungefähr, daß es gerade eine Frau ist, die wieder ein Mischwesen gebären will, mit dem Vornamen Maja: die „Hehre“, die „Höhere“. Wird nicht so ihre Kollegin Maria angebetet, vor der zu viele Ehrfurcht haben, und sie, Maria, deshalb nicht beim Kosenamen Maja angekniet wird.

Ja, das Kunstprojekt von Maja Smrekar erinnert wieder einmal daran:

Alle Religionen sind Kunst.

Alle Religionen sind bloße Kunst. Denn. Es ist in jedweder Religion alles vorhanden, was Kunst definiert, Kunst ausmacht, kurz und schlecht gesagt, nur für die Kunstrichtung Religionen aufgezählt: es ist Phantasie dabei, es ist Märchen dabei, es ist der Luxus, der für das nackte Leben nicht gebraucht wird, dabei, es ist Ausschweifung dabei, es sind Halluzinationen dabei, es ist Wirklichkeitsfremdes dabei, es ist Wahn dabei, es ist Begierde dabei, es ist Lust dabei, es ist Krankhaftes dabei, es sind Versteigungen dabei, es sind Irrtümer dabei,  es sind psychische Mängel dabei, und so weiter und so fort.

Alle Religionen sind Kunst, wobei die Kunstsparte Religionen wohl die schwärzeste, die negativste Kunstsparte ist, aber auch die je erfolgreichste Kunstrichtung, die je einflußreichste und damit die je schrecklichste, die je tödlichste Kunst ist, die je alles vernichtende Kunst ist, die der Mensch je ersann und ausübte.

Und als Einschub, weil einer aus der FPÖ und bezeichnenderweise jener mit dem Namen Rosenkranz klagte:

„Wenn es um Mohammed und den Islam geht, trauen sich die Künstler eh nicht mehr“,

kann besonders ihm gesagt, Mohammed war ein schwacher, armer und phantasieloser Künstler, bei dem es nicht einmal dazu reichte, eine solche Mischkulanz an Mischwesen zu ersinnen, dabei hätte er nur die mit Rosenkränzen in den Händen angebetete Mischkulanz abkupfern müssen, aber die Einfalt seines Herzens, das ihm Kunstgeist war, verwehrte ihm den Aufstieg zum großen Künstler …

Und was der Kunstsparte Religionen grundsätzlich ist und diese unverwechselbar macht, ist die Heilserwartung. Maja Smrekar ist eine Vertreterin der Kunstrichtung Religionen. Denn. Auch sie erwartet sich von ihrem Mischwesen im Grunde das, was besonders das Mischwesen ihrer Kollegin seit zweitausend Jahren nicht und nicht erfüllt und auch je nicht mehr erfüllen wird, in bezug auf die Heilserwartung an ein Mischwesen hat das Mischwesen Jesus Christus nicht einmal das zusammengebracht und wird es auch nicht mehr zusammenbringen, was ein Mensch in einer halben Minute unter dem Nagel seines kleinsten Fingers an Schmutz sammeln kann.

Und das wird Maria Smrekar nicht unbekannt sein, die Heilserwartungsenttäuschung des Mischwesensprototyps. Und dennoch ist sie voller Zuversicht, ausgerechnet ihr Mischwesen werde … betet mit ihrer Kunst den Rosenkranz der Heilserfüllung:

„ARTE_mis ist das vierte Projekt der Reihe, bei dem eine Eizelle der Künstlerin eine somatische Zelle ihres Hundes in sich aufgenommen hat. Ergebnis ist eine hybride Zelle, der ein dystopisches Szenario innewohnt, die gleichzeitig aber eine neue Species schaffen könnte, deren Überlebenschancen auf dem Planeten Erde besser sind als unsere – nicht zuletzt deswegen, weil dieses Mischwesen seine Umwelt humaner behandeln würde als wir das tun.“

Alle Religionen sind Kunst. Und was bei einer Aufzählung gerade zur Kunstrichtung Religionen nicht fehlen darf, ist die Fälschung. Über die hat erst vor kurzem Kunstkritiker Schönborn geschrieben, als er eine fromme Rezension des Grabtuches von dem Mischwesen …

Prozgenta

Inri - Wir sind das Volk - Prozgenta.jpg

„Der französische Laizismus ist, glaube ich, nicht unser österreichisches Modell. Wir wollen nicht eine Gesellschaft, in der religiöse Zeichen einfach verschwinden.“

Das sagt der Kardinal, auch, im Zuge der Erregungen um Foulards, wie gelesen werden kann in

Die Angst des Kardinals vor dem „Burkaverbot“.

Ob dies die Ansage ist zur Gründung der Prozession gegen die Entkreuzung des Abendlandes (schlicht und kurz: Prozgenta)  und wann werden die ersten Märsche auf dem Stephansplatz oder anderswo im tirolerischen Österreich … mit dem Kardinal voran, der ein Kreuztransparent mit dem Slogan inri – prozgenta – wir sind das volk in die Höhe …

Memelauer und der arme Riedl-Daser

Memelauer-Orientierung - Christoph Riedl-Daser - Was ein armer Sprecher alles aufsagen muß.jpg

Und Christoph Riedl-Daser ist tatsächlich ein armer Mann. Denn er muß als Sprecher der Sendung „Orientierung“ des österreichischen Fernsehens Berichte ansagen, wie am heutigen Tage über den Bischof Michael Memelauer, bei denen zu fragen ist, wer schreibt im ORF all das Schöngefärbte, wer hat im ORF diesen Einfluß, um derart Schönfärberisches von Christoph Riedl-Daser aufsagen lassen …

Es dürfte auch die Bezahlung keine besondere sein. Denn Christoph Riedl-Daser muß, wie es scheint, allenthalben für den Lebensuntehalt zusätzliche Arbeiten übernehmen, wie etwa das Moderieren von Veranstaltungen,

ORF im Dienste von Ewald Stadler – Gehört Hochstapelei zu Österreich?

in denen dann Männer des Hochstapels auftreten – wohl auch für den ORF kein wirkliches Renommee.

Zur „mutigen Predigt“ des ehemaligen leitenden Angestellten der katholisch-römischen Filiale in Österreich zu Sylvester vor fünfundsiebzig Jahren kann nichts mehr hingezufügt werden. Denn. Es ist alles bereits festgehalten in

Kurt Scholz malt mit der memelauerischen Sylvesterpredigt 1941 schönfarbig weiter am milden katholischen Selbstbild.

Die scholzschen Zeichenminuten wurden 2015 auch vom ORF verbreitet, damals aber über seine Radiofrequenz.

Eines vielleicht. Im Fernsehbericht von diesem Sonntag wird die Frage gestellt, warum Memelauer zwar zur Euthanasie, aber sich nicht zur „zunehmenden Gewalt gegenüber Juden“ geäußert habe. Das soll wohl dem Bericht den kritischen und also mutigen Anstrich …

Aber wieder keine Erwähnung von Roma und Sinti. Wenn bedacht wird, wie diese Menschen in ganz Europa im 21. Jahrhundert weiter und immer weiter … dann sind sie zu erwähnen, nein, dann sind sie an erster Stelle zu nennen. Weshalb, das muß nicht ausgeführt werden, es kann nachgelesen werden.

Warum hat sich Memelauer nicht gegen die Verfolgung und Ermordung der Roma und Sinti gestellt? Diese Frage stellt sich auch vor dem Hintergrund der seit ein paar Tagen in Wien zu sehenden Ausstellung: „Wien nach Luther“.

Es wäre, nein, es ist hoch an der Zeit für eine gesamteuropäische Ausstellung in vielen europäischen Hauptstädten gleichzeitig: Brennen für Luther. Nicht nur als stationäre Ausstellung, sondern als Wanderausstellung, die in ganz Europa zu zeigen ist, nicht nur in den Städten, sondern auch in den Taldörfern, in den Bergdörfern … eine Wanderausstellung, die freilich nicht 1945 enden darf und auch nicht enden kann, weil die Geschichte gegen diese Menschen nicht zu Ende ist … Hierbei ist es tatsächlich angebracht, nicht nur über das Ende der Geschichte zu theoretisieren, sondern deren Ende zu fordern.

Wie wirkt das Kreuz?

In der Umsonst stellt am 17. Februar 2017 der leitende Angestellte des Organisierten Glaubens der römisch-katholischen Kirche die Frage: „Wie wirkt das Kreuz?“

Darauf gibt es eine einzige Antwort, mit der seine Frage umfassend und erschöpfend beantwortet ist:

Nicht so, wie er es versucht zu verkaufen.

Daß er es positiv versucht darzustellen, kann nachvollzogen werden. Jedes Faktotum bietet auf Märkten seine Ware schreierisch feil, und es ist ergötzlich, zuzuhören und zuzuschauen, wie das  Wiesenmarktverkaufsvolk seine Ware in den höchsten Tönen lobt, beispielsweise ihre Küchenmesser mit den nie stumpfwerdenden Klingen …

Esuren-und-psalme-ein-kreuzs ist erheiternd, wie er mit der Klinge fuchtelnd sich heißer schreit, seine Stimme überschlägt:

„Wozu steht ein Kreuz im Gerichtssaal?
Was soll das Kreuz in der Schule?
Wozu das Kreuz im Spital?“

„Dass Gott Gerechtigkeit und nicht Parteilichkeit erwartet.“
„Das Kreuz soll etwas verändern, die Welt gerechter machen.“

Vergessen hat er diesmal auf die Frage nach dem Warum des Kreuzes auf den Gipfeln … Vielleicht doch nicht vergessen, möglicherweise wollte er für sich selbst ein wenig Abwechslung. Denn. Immer die gleichen Sprüche aufsagen, ist auf die Dauer doch eintönig, macht das Stumpfe noch stumpfer …

„Wie wirkt das Kreuz?“ Das Kreuz hat gewirkt, aber nicht wie es dieser Marktfahrer mit der fuchtelnden Klinge schreierisch versucht darzustellen. Das Kreuz erinnert, daß die Welt seit über eintausendsechshundertdreißig Jahren nicht gerechter geworden ist, das Kreuz erinnert daran, daß es als Logo dieses Organisierten Glaubens, der die unumschränkte Macht für Jahrhunderte hatte, die Welt gerechter zu machen, mindestens seit der Zeit, als diese Organisation vor 1637 Jahren Staatsreligion im römischen Reich wurde, nichts dazu beigetragen hat, die Welt gerechter zu machen.

Ganz im Gegenteil.

Das Kreuz trug weltweit viel zur Zunahme der Ungerechtigkeit bei, schuf sein eigenes Regime der Ungerechtigkeiten.

Die Welt war und ist voller Kreuze, die Welt ist nach wie vor voller Ungerechtigkeiten.

Und die Ungerechtigkeiten nehmen nicht ab, sondern zu und zu und zu …

In einem aber spricht der Marktfahrer wahr, die „Diskussion“ über „religiöse Zeichen im öffentlichen Raum“, über „Kopftuch“, „Burka“ und „Kreuz“, ist tatsächlich eine „Sackgasse“, weil eine Diskussion, deren Grundlage Schnurren sind, zu nichts führt.

Schnurren können zur Erheiterung erzählt werden, aber niemals Grundlage für eine ernsthafte Diskussion sein. Es kann nur Wahnsinn genannt werden, wenn Menschen Schnurren als Kleidungsvorschrift befolgen, und es kann nur Wahnsinn genannt werden, wenn auf Kleidungsvorschriftsschnurren mit Gesetzen reagiert wird, um das Tragen von bestimmten Tüchern zu verbieten. Dabei ist es nicht einmal gewährleistet, daß in den Schnurren tatsächlich festgehalten ist, es seien von Frauen Tücher auf diese eine bestimmte Art …

Soher ist der Kapiteltitel, weil zutreffender, zu ändern:

Ein ewiges Kreuz mit den Schnurren

Was für eine Schnurre, etwa die Sure 24, 31:

„Und sprich zu den gläubigen Frauen, daß sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen und daß sie ihre Reize nicht zur Schau tragen sollen, bis auf das, was davon sichtbar sein muß, und daß sie ihre Tücher über ihre Busen ziehen sollen und ihre Reize vor niemandem enthüllen als vor ihren Gatten, oder ihren Vätern, oder den Vätern ihrer Gatten, oder ihren Söhnen, oder den Söhnen ihrer Gatten, oder ihren Brüdern, oder den Söhnen ihrer Brüder, oder den Söhnen ihrer Schwestern, oder ihren Frauen, oder denen, die ihre Rechte besitzt, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb haben, und den Kindern, die von der Blöße der Frauen nichts wissen. Und sie sollen ihre Füße nicht zusammenschlagen, so daß bekannt wird, was sie von ihrem Zierat verbergen. Und bekehret euch zu Allah insgesamt, o ihr Gläubigen, auf daß ihr erfolgreich seiet.“

Es gibt auch andere Übersetzungen, in denen deutlicher davon gesprochen wird, wer mit der Formulierung „die ihre Rechte besitzt“ gemeint ist: in einer sind es „Sklavinnen“, in einer anderen „Leibeigene“ … Ist das nicht insgesamt eine exemplarische Schnurre? Ist das nicht eine Schnurre: „von männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb haben“?

Und was wird die nächste mörderische Bande, die auf die IS-Mordbande folgen wird so sicher wie das Amen, herauslesen, allein aus dieser surigen Schnurre oder schnurrigen Sure? Die Pflicht zum Inzest? Christliche Menschen haben das ja vorgelebt, beispielsweise Johannes …

Es kann nur Wahnsinn genannt werden, die nach wie vor unentwegten Forderungen nach Exegese von Suren, von Versen aus diesen uralten Büchern, ob diese nun Koran oder Bibel oder wie auch immer genannt …

Es gibt für diese Verse, Psalmen ein Wort, mit dem die Exegese vollständig auf ewig niedergeschrieben ist: Schnurre.

Es kann nur Wahnsinn genannt werden, daß es hierbei kein Weiterkommen gibt, Diskussionen, deren Grundlage Schnurren sind, nicht endlich für immer von allen Seiten beendet werden, wie lange schon rennen alle mit Sacktüchern über den Augen gegen die Feuermauern am Ende der Gassen, sehr lange schon, länger als zehn Jahre, vor über zehn Jahren hat etwa Umberto Eco … daran ist ein weiteres Mal zu erinnern,  da leider …

Remember nothing – Sebastian Kurz and his merits

Mit der Frage vom Marktfahrer, wie das Kreuz wirke, wurde begonnen. Mit einer Frage nach der Wirkung soll das Kapitel geschlossen werden. Wie hätte es sich auf den Verlauf der Geschichte der letzten 131 Jahre ausgewirkt, wenn Richard Krafft-Ebing für die von ihm beschriebenen und die für ihn seienden sexuellen Abweichungen – Sadismus und Masochismus – als Namensgeber nicht Schriftsteller genommen hätte, sondern „Kreuz“, wenn er also für Sadismus und Masochismus einen einzigen Begriff genommen hätte, Sadismus und Masochismus nur mit „Kreuz“ kategorisiert …

Warum die Gesellschaft keinen „neuen Thomas Morus“ als Lehrer braucht

Heribert Prantl schreibt in seinem Vorwort zu „Die Fremden“:

„Es gibt eine immer giftigere flüchtlingsfeindliche Szene, die nicht nur aber sagt, sondern zu deren Kommunikationsmitteln Unverschämtheiten, Morddrohungen und Brandsätze gehören; es ist dies eine Gesellschaft, die ein neuer Thomas Morus lehren muss.“

Und Frank Günther in seinem Nachwort:

„Ein katholischer (in seinem Utopia-Roman geradezu frühkommunistischer) Humanist …“

Wer möchte heute in dieser Gesellschaft leben, die Thomas Morus in seiner „Utopia“ entworfen hat? Es gäbe vieles, das angeführt werden  könnte, was alles, von der Gegenwart aus gesehen, gegen diesen Gesellschaftsentwurf von Thomas Morus spricht.

Da es Heribert Prantl und Frank Günther um die „aktuelle Thematik“ der Flucht geht, kann mit Thomas Morus selbst darauf verwiesen werden, wie sehr die heutige Gesellschaft keinen „neuen Thomas Morus“ als Lehrer bedarf. Ganz im Gegenteil. Es scheint, es gibt noch viel zu viele vom Menschenschlag eines Thomas Morus.

„Wenn einer eigenmächtig sich außerhalb seines Bezirkes herumtreibt, und ohne den fürstlichen Erlaubnißschein ergriffen wird, so gereicht ihm das zum Schimpf, er wird wie ein Flüchtling zurückgewiesen, scharf gezüchtigt, und geräth im Wiederholungsfalle in die Sklaverei.“

„Er wird wie ein Flüchtling zurückgewiesen.“ So also soll sich die Gesellschaft von Thomas Morus verhalten. Seine Gesellschaft lebt auf einer Insel, die zuvor eine Halbinsel war … „wo das Land mit dem Festlande zusammenhing, einen Landausstich von fünfzehntausend Schritt Breite herstellen und so das Meer ringsherum fließen lassen. Die Fahrstraßen sind nur ihnen allein bekannt, daher es nicht leicht vorkommt, daß ein Ausländer in diesen Meerbusen eindringt, wenn nicht ein Utopier den Lootsen macht.“

Im Grunde wurde zu Thoma Morus und zu diesem Buch mit dem Untertitel „Für mehr Mitgefühl“ bereits in

Thomas More and William Shakespeare celebrate: Prosit, happy old year 2017!

geschrieben, was zu schreiben ist, aber vielleicht zu wenig deutlich, wie sehr ein „neuer Thomas Morus“ als Lehrer zurückzuweisen ist, und das nicht in bezug auf das in „Die Fremden“ aufgegriffene und mit Thomas Morus verfehlte Thema.

Es wurde oben gefragt, wer möchte heute in dieser Gesellschaft leben, die Thomas Morus entworfen hat? Wahrscheinlich viele Männer, aber wohl nur wenige Frauen, die ihre Gleichberechtigung erfüllt sehen durch die Berechtigung des Mannes über die Frau. Wahrscheinlich vor allem Innenministerinnen und Sicherheitsminister. Denn. Auch wenn es in der Gesellschaft von Thomas Morus nur wenige Gesetze gibt, ist es doch eine Gesellschaft der totalen Kontrolle, derer sich alle freiwillig unterwerfen, alle kontrollieren alle – ein perfektes Blockwartesystem.

Gewiß aber würden nicht jene in der von Thomas Morus entworfenen Gesellschaft leben wollen, die heute über öffentliche Angelegenheiten sich verbreiten – beispielsweise auf den Plattformen der Unternehmen Facebook oder Twitter und so weiter und so fort. Denn:

„Außer dem Senate oder den Volksversammlungen über öffentliche Handlungen Berathungen zu halten, gilt für ein todeswürdiges Verbrechen.“

wie-ein-fluchtling-zuruckgewiesen-thomas-morus-kein-lehrer-fur-gegenwart-und-zukunftWem könnte der Verkauf eines Thomas Morus in den Worten von Shakespeare gegen den historischen Thomas Morus gefallen und sehr in das Konzept passen? Der Shakespeare-More als christlicher Werbeträger? Vielleicht einem Christoph Schönborn, dem Thomas Morus eines seiner „Vorbilder“ … am 1. Jänner 2017 erzählte er Conny Bischofberger:

„Natürlich würde ich mir als Christ wünschen, dass der Nahe Osten wieder christlich wird, wie er es einmal war. Was tut ihr für die Christianisierung Europas?“

In der Utopia ist ja viel von Christus und den echten, wahren Christen … Und kann gerade die Zeitung, für die Christoph Schönborn regelmäßig auch schreibt, noch mehr zu den „christlichen Werten stehen“, als sie gerade so barmherzig am 1. Jänner 2017 wieder stand?

„… es einmal war.“ Sagt Christoph Schönborn. Es wurde mit einem Zitat aus „Die Fremden“ begonnen und es soll mit einem aus diesem enden:

„Am 22. Mai [1517] erschien der König in Westminster Hall nebst Kardinal, Adel und Hofstaat und ließ alle vierhundert gefangenen Kinder, jungen Burschen, Männer und elf Frauen hereinführen; der Kardinal tadelte den Bürgermeister für das Versagen der Stadtältesten und verkündete den Gefangenen ihr Todesurteil.“

Bernhard C. Bünker und die vierzigste Wiederkehr der Tracht

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Auf dem klagenfurterischen Bahnhof, von Italien kommend, auf den Zug, mit dem Kärnten auf dem schnellsten Wege wieder verlassen werden kann, zu warten, kann unendlich lange vorkommen, außer, im Warteraum wartet ein mitteilungsbedürftiger Mensch auf keinen Zug, sondern darauf, seine Geschichte loszuschicken.

Er wolle, beginnt der Mann und stellt sich dabei als der schnellste Lkw-Fahrer vor, den das Land je gehabt habe. Er wolle das Geld nicht umsonst. Er wolle sich das Geld stets verdienen, auch jetzt noch. Er sei kein Bettler, aber es reiche das, was er bekommt, vorne und hinten nicht. Deshalb biete er stets gegen drei Euro eine Geschichte an. Drei Euro, so schätze er, sei ein durchaus angemessener Preis für eine Landesgeschichte.

Es ist die Nacht vom ersten auf den zweiten Tag des Jahres 2017, die im kalten Warteraum auszuhalten ist, bis mit dem nächstmöglichen Zug wieder aus diesem Land … zum Siebener falle ihm unweigerlich eine Geschichte aus den 1970er Jahren ein, beginnt er seine Geschichte vom Lande, während er die drei Euros … Und wieder, muß augenblicklich gedacht werden, mit einem Rückblick konfrontiert, wie einen Tag zuvor … Seine Geschichten, sagt er, versuche er stets mit einem Bezug zur Gegenwart … deshalb erzähle er am liebsten Jubiläumsgeschichten.

In den ’70ern habe er in einer Kommune in einem der ländlichsten Viertel von Klagenfurt  gelebt, und er sei Fernfahrer – der Lauda der Balkanroute Prost allerdings hätte ihm persönlich stets besser gefallen.  Bis dann ein Unfall in den späten 1980ern … davon wolle er jedoch nicht erzählen, wie der Unfall mit vier Toten ihn aus der Bahn – für diese Geschichte müßte er einen Aufschlag …

Für drei Euros werde er ab diesem Jahr bevorzugt die Jubiläumsgeschichte von der Tracht erzählen. Von dem Skandal damals. Den aber löste nicht der Trachtenanzug aus, sondern ein Aufsatz über den Trachtenanzug … es scheine ihm, nach seiner Erinnerung, daß 2017 die vierzigste Wiederkehr dieses Skandals … er habe im Jahre 1977 einer Lesung von Bünker – in der Hildebrand habe er seinen Essay, in dem der Trachtenanzug, der Kärntner Anzug, für den kein bestimmter Stoff … die Gesinnung selber der Anzugstoff, ohne diese Gesinnung –  für diesen Ideenwitz müsse ihm jedoch nicht zusätzlich etwas bezahlt werden – hätte Kärnten die bloße Nacktheit als Tracht … eine Nacktheitstracht hätte Kärnten allerdings weltweit einzigartig gemacht – noch eine versäumte Chance …

Dem Mann kann, da wieder zum Einsteigen ist, nicht mehr ganz genau zugehört werden, da es vordringlicher ist, den Zug nicht zu versäumen, er humpelt aber hinterher und erzählt weiter, wie das ganze Land über den Heimatdichter hergefallen, wie das ganze Land durch diesen bärtigen Langhaarigen im Parkalumpen sich beschmutzt … er wolle aber einen Euro zurückgeben, weil er eben nicht die ganze Geschichte – von der Tracht, die keinen Skandal auslöste, sondern erst das Schreiben über den Gesinnungsanzug … für seine noch schnell unterzubringende Information behalte er sich jetzt doch von dem einen Euro, den er zurückgeben wolle, fünfzig Cent …. der Bruder falle ihm noch ein, der Bruder von dem Heimatdichter müsse das genauer wissen, ob der Skandal tatsächlich bereits vierzig Jahre her, es wirklich 1977, denn er könne sich auf sein Gedächtnis schon lange nicht … der Bruder sei ja mit dem Werk vertraut, der habe auch schon öffentlich Gedichte seines Bruders auch nach seinem Tod … ob der Bruder die Gedichte ebenso hoch einschätze wie die in seinen beruflich zu verwendenden Büchern … mehr kann und will nicht mehr verstanden werden, die Waggontür geht schon automatisiert zu, und während der wenigen Minuten, die der Zug benötigt, um aus Kärnten herauszukommen, wird gedacht, vierzig Jahre später wird die Tracht wieder gewählt, getragen, und nicht nur in Kärnten, als wären vierzig Jahre nach hinten vergangen, und nicht nur mehr von jenen, die die aus dem Gesinnungsstoff geschneiderte und entsprechend eingefärbte Tracht anziehen, um nicht nackt in der kalten Landschaft verloren …