Es ist gut, wenn es einhundert Jahre später eine Ausstellung gibt, in Wien, in der gezeigt wird, was von dieser Familie hinterlassen wurde: Not, Elend, Hunger, Tod.
Und es ist gut, daß so viele Menschen in diese Ausstellung gehen, wie etwa am heutigen Tag, es Massen sind.

Es ist deshalb sehr gut, weil sie sich erinnern werden, was hinterlassen wurde, daran erinnern werden, wenn es beispielsweise in einer Fernsehanstalt wieder von einer Monarchie geträumt wird, wenn die Familie Habsburg wieder einmal verklärt wird, sie sich daran erinnern werden, wenn wieder wer einen Karl H. zum Kaiser sich ersehnt, wenn vielleicht ein Kardinal wieder behaupten will, die einzige Hungerkatastrophe im 20. Jahrhundert hätte es fern von Österreich gegeben …
Der „Dreckhaufen“, von dem Sigmund Freud schreibt, den die Habsburger hinterlassen haben. ist:
Hunger, Armut, Elend, Tod.

Das scheint überhaupt das Hauptmerkmal solcher Familien zu sein, dieses Zugehen. Eben erst wurde ein Kapitel beendet, in dem an den Frauenmord von Rudolf Habsburg erinnert.

Eben erst hat wieder eine solche Familie im Hauptdorf eines Bundeslandes dieses Zugehen, das ja nie ein positives ist, oder wie einer aus des zurzeitigen Ministers Gesinnungsreihen gesagt hätte, „wie bei den Zigeunern“, bestätigt, aber, wie es in diesen Familien zugeht, das interessiert nicht, ist ohne Belang, mögen sie miteinander umgehen, wie sie wollen, mögen sie auf ihre Weise unglücklich sein, wie sie wollen, und mag ihr Unglücklichsein noch so ein besonders Unglücklichsein sein, besondere Familien werden sie dadurch in keiner Weise, Familien eben, Wehrburgen des Unglücks.

Anders freilich ist es, wenn solche Familien regieren, Macht über ein ganzes Land haben, und davon erzählt und daran erinnert auch diese Ausstellung: „Die erkämpfte Republik“.


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