An diesem Tag, dem 14. November 19, wird also in der fleischhackerischen Fernsehanstalt über eine mögliche schwarz-grüne Regierung in Österreich diskutiert werden.
Angekündigt ist auch Hans Georg Maaßen. Ein in den Deutschland in den Ruhestand Geschickter, freilich für österreichische Verhältnisse die edelste Besetzung, die zu bekommen ist, um über ein innerösterreichisches Thema zu sprechen. Was wird er zu einer möglichen schwarz-grünen Regierung in Österreich sagen können? Oh, bestimmt recht Profundes. Also all das, was er darüber weiß, aus Zeitungen, die er heute bereits in Österreich unterwegs … und vielleicht von Websites mit der rechten Expertise, wie „Journalistenwatch“ und vielleicht noch „Unzensuriert“, die recht große Stücke auf ihn halten …
Zu welchem Zwecke oder in welcher Funktion also kann Maaßen nur in diese Runde geladen worden sein? Die Einladungsliste weist keine Frau und keinen Mann als FPÖ-Mann oder FPÖ-Frau aus. Wird Maaßen den V-Mann für die FPÖ geben, in dieser Nacht?
Da es um die Regierungsbeteiligung einer grünen Partei geht, wird es nicht ausbleiben, daß auch über Klimawandel und Klimaschutz geredet werden wird, und wenn in dieser heutigen Nacht Hans Georg Maaßen so ganz nach rechtem Maß auspacken wird, mit lauter oder leiser, aber recht betont zwitschern wird, was er sich dazu so denkt und schon geschrieben hat …
„Bis vor einigen Jahren hatte ich es für unwahrscheinlich gehalten, dass ein Absturz aus dem 21. Jhd. ins Mittelalter möglich ist. Jetzt wissen wir, es ist möglich: Gretas Apokalypse, Fridays for Future, Ablasspredigten … „
… dann wird vielleicht einer im Burgenland jubelnd aufspringen und der Ehegattin oder seinem Hund zurufen, der sogt genau dos, wos i a olleweil sog, siehgst, i hoan recht … und sich in seiner Vorfreude schon beim Lesen der Besetzungsliste auf das Nachtfernsehen bestätigt fühlen, vorausschauend wie er ist, wußte er, Maaßen wird ihn nicht enttäuschen, für diesen Mann im Burgenland wird es eine schöne Fernsehnacht gewesen sein.
Es kann auch sein, daß sich erst im Laufe der Nacht herausstellt, wessen Mann er ist, doch kein V-Mann für die FPÖ, sondern ein Kurz-Mann. Wie immer das Ergebnis sein wird, seine Einladung ist berechtigt, seine Analysen belegen das eindrucksvoll, etwa diese:
„#SebastianKurz: ‚Ich tue einfach das, was ich für richtig erachte. Wir schielen da weder auf Umfragen noch auf das, was uns die Medien versuchen, vorzugeben.‘ Genau das wünsche ich mir auch von der Führung der #CDU. (hgm)“
Wurde in Österreich es je so profund analysiert? Es wird vielleicht in seinem Grätzel noch einer in dieser Fernsehnacht aufspringen und …
PS Was für eine Frage die fleischhackerische Fernsehanstalt stellt. „Riskant oder richtungsweisend“. Eine schwarz-grüne Regierung wird weder riskant noch richtungsweisend sein. Vor 16 Jahren wäre eine solche Regierung so etwas wie richtungsweisend gewesen, aber sechzehn Jahre später in keiner Weise. Wie viele Koalitionen gibt es sechzehn Jahre später in Österreich bereits zwischen schwarzer und grüner Partei? Keine davon riskant. Und nur weil es jetzt um eine Bundesregierung geht, soll es „riskant“ oder „richtungsweisend“ sein? Nur weil es um die Regierung von einem ganzen Staat geht. Es fehlt in diesem Land einfach der richtige Blick auf die Größenverhältnisse. Von der Einwohnerinnenzahl her ist Österreich gerade einmal ein Stadtteil von Tokio, von der Einwohnerzahl her ist Österreich gerade einmal ein Grätzel von Jakarta oder Delhi oder Manila, Karatschi … also worum geht es, um die Zusammenarbeit von zwei Parteien in einer Bezirksvorstehung …
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