Wie praktisch, wie ökonomisch, wie sparsam, einen Widerruf nur einmal schreiben zu müssen, und diesen für zwei Seiten verwenden können, einmal für die oberösterreichische FPÖ und einmal für die unzensurierte FPÖ — die Absätze dicht geschlossen …
Wie in der Collage gelesen werden kann, besteht dabei die Mehrarbeit bloß darin, einmal mit „1848 Medienvielfalt Verlags GmbH“ und einmal mit „Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ), Landesgruppe Oberösterreich“ unterschreiben zu müssen.
Es geht bei dem Widerruf um die Rücknahme von Behauptungen gegen einen Vortragenden. Es müssen also Behauptungen als Vorwürfe gewesen sein. In dem Widerruf sind Wörter zu lesen wie „allesamt Nationalsozialisten und Rassentheoretiker“, „Nazischweine“, „rechtsextremen“ …
(Lediglich als Einschub: Der Vortragende erhielt im letzten Jahr einen Wissenschaftspreis. Er nahm ihn mit einem freundlichen Lachen entgegen. Es ist ja auch ein besonderer Preis. Wer kann einem Preis sich schon verweigern? Zumal. „Für den Verein Erinnern Gailtal ist die Auszeichnung Anlass noch intensiver an der Errichtung eines Denkmals in Hermagor für die Opfer des NS-Terrors im und aus dem Gailtal zu arbeiten. Die Würdigung ist aber auch ein Zeichen dafür, dass der Verein Erinnern Gailtal zwar einen schweren und steinigen, aber vor allem richtigen Weg eingeschlagen hat und diesen weiter fortsetzen wird.“ Wie geschrieben. Es ist ein besonderer Preis, benannt nach dem „österreichischen Streicher“ … den richtigen, also den österreichischen Weg eingeschlagen …)
Es verwundert doch einigermaßen, daß Freiheitliche solche Behauptungen aufstellten, also einen Widerruf riskierten. In Anbetracht, daß es dabei nur mehr um Nullwörter geht, um Nullvorwürfe. Denn. Heutzutage bezichtigen doch alle alle als „Nazis“, „Faschisten“ … und es muß dafür nicht lange ein Beispiel gesucht werden.
Es muß gar nicht gesucht werden. Wie ebenfalls in der Collage zu lesen ist.
Am 14. November 2017, also gestern, ist in einem Kommentar zum Verteidigungskommentar der FPÖ Unzensuriert zu lesen: „Islamfaschismus“, „Islamnazi“, „gewaltaffine Linksfaschisten“ …
Der Verteidigungskommentar der unzensurierten FPÖ bezieht sich auf die Demonstrationen in Polen am Unabhängigkeitstag am 11. November 2017. Wie gelesen werden kann. Und wenn es um derart Hehres geht, also „patriotische Kundgebungen“ zu verteidigen, da muß auch ein recht besonderer Kommentator oder Kommentatorin ausrücken, nämlich „Unzensurix“.
Wer „Unzensurix“ ist?
Kant – Putin, Unzensurix: Von der Schrecklichkeit der eiskalten Pflicht
Schreibt NR Präsident III Norbert Hofer als Unzensurix auf FPÖ unzensuriert?
Nach wie vor ein Rätsel, das beinahe reizte, es endlich zu lösen.
Was in den Reihen mit den dichtgeschlossenen Absätzen unter „Patriotismus“ verstanden wird, das wird in den Kommentaren selbst offenbart, wenn von ihren Dichtern und Schriftstellern erzählt wird, etwa von Franz Karl Ginzkey mit Werken von einem „ausgeprägten Patriotismus, von Weinheber …
Und mit den recht verehrten Dichterinnen und Schriftstellerinnen – auch die sind darunter, wie nachgelesen werden kann, geht die Reise von Polen über Unzensuriert zurück in das Oberösterreichische, wo ein Mann Gruppenleiter ist, der auf einer geheimen Ministerliste“ steht, wie gelesen werden kann, und zwar als möglicher Justizminister …
Mit dem Verteidigungskommentar sich zu beschäftigen, etwa darauf einzugehen, wie es tatsächlich in Polen ist, weshalb Menschen aus und von welchen Regionen der Ukraine und aus welchen Gründen nach Polen kommen … wozu? Es hieße bloß, in die Falle zu gehen, Obsessionen zu bedienen, daran änderte sich auch nichts, Fakten und Daten entgegenzustellen …
Interessant ist im Grunde nur eines, mit Blick darauf, daß diese Partei gerade zu einer identitären Regierungspartei gemacht wird, wie lange wird es dauern, bis Wählerinnen und Wähler sich wünschten, ihre Wahl vom 15. Oktober 2017 widerrufen zu können …
NS Es ist nicht das erste Mal, daß der identitäre Blick mit Hoffen und Sehnen gen Polen gerichtet ist …
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