„Alles wirkt dreidimensional, als könnte man es angreifen, ist aber in Wahrheit nur gemalt.“

Es hat Günter Traxler auf ein Interview aufmerksam gemacht, das sonst untergegangen wäre. Ein Interview mit dem zurzeitigen Innenminister in der Krone der österreichischen gutter press, wobei fraglich ist, ob sie noch die Krone aufhat, sich nicht schon längst wer selbst gekrönt hat.

Von Günter Traxler durfte erfahren werden, wo Karl Nehammer schneidern läßt, am Graben, unweit der Säule, die „schwäbischen Jungfrau“ schneidert dem Innenminister seine türkise Maske; vielleicht fiel aufgrund des Aussehens der Maske der Journalistin der Krone verlustig gegangenen Zeitung die Frage ein, ob er, Nehammer, wisse, wofür „Flex“ und „flexen“ noch stehe – „für Sex haben“ … Darüber schreibt Günter Traxler nicht, aber er, Traxler, regte an, das gesamte Interview in dieser kronenlosen Zeitung nachzuschlagen.

In diesem abgedruckten Interview wird der zurzeitige Innenminister mit einem Satz zitiert, nun, mit einem Satz, der fortan dafür verantwortlich ist, den Innenminister gekleidet zu sehen, wie die „schwäbische Jungfrau“ auf der Fassade aus dem Jahr 1720, im Dirndl auf einem Feld …

„Die Verfassung ist nach wie vor in Kraft und wenn es …“

Eine „schwäbische Jungfrau“ im Jahr 1720, die nie aus Schwaben herauskam, der die rechtliche Lage in Österreich vollkommen gleichgültig war, hätte einen solchen Satz sagen dürfen, aber ein Innenminister im Jahr ’20, der um die Bestimmungen wissen müßte, welche Mehrheiten es rechtlich braucht, um eine Verfassung außer Kraft zu setzen … er wird um die verfassungsrechtlichen Bestimmungen Bescheid wissen, aber es wohl sich und seinem Chef hoch anrechnen, daß die „Verfassung nach wie vor in Kraft“

Hinter solch einem Satz der Einstieg in den Paternoster, mit dem nur zu den unteren Stockwerke gelangt werden kann, bis in das Mezzanin Budapest.

Sie erwähnen bei diesen Auftritten seit Kurzem nach ‚Österreicherinnen und Österreicher‘ auch ‚die Menschen, die in unserem Land leben‘. Was ist da passiert?
Mir ist einfach wichtig, dass wir als Polizei, wenn wir Maßnahmen umsetzen, auch Breitenwirkung entfalten müssen. Wir haben unsere Maßnahmen auch immer in mehreren Sprachen dargestellt. Unsere Zusammenarbeit mit der Integrations- und Frauenministerin, Susanne Raab, die uns mit Dolmetscherinnen und Dolmetschern unterstützt, ist erstklassig. Wir haben zum Beispiel gesehen, dass sich die häusliche Gewalt verstärken kann, wenn die Einschränkungen länger andauern. Mit unserer Info-Kampagne geben wir Frauen zu verstehen, dass ihnen nachhaltig geholfen wird, wenn sie von Gewalt bedroht sind. Das sind alles verzahnte Maßnahmen, da ist es wichtig, dass sich alle Menschen in diesem Land angesprochen fühlen.“

„Was ist da passiert?“ Nichts. Oder. Irgendwer muß den Part der für kurz gewesenen identitären Regierungspartei weiter erfüllen, zusammenkleben, was patriotisch zusammenzukleben ist, also „häusliche Gewalt“ und …

Diese Interviewstelle zu „Integration“ und „häusliche Gewalt“ fordert es richtiggehend heraus, zu erwähnen, daß der zurzeitige Innenminister eine „bayrische Gebirgsschweißhündin“ … von einem solchen Gebirgsschweißhund wurde bereits einmal in einem Kapitel erzählt, das dazu passend …

Diese Regierung in Österreich wieder eine Regierung der Kunstsinnigen, auch das bestätigt der zurzeitige Innenminister …

„… ‚Für mich ist immer wieder unglaublich, wie diese Malerei damals entstanden ist‘, sagt Nehammer und wirft einen Blick auf die Fresken an der Decke. ‚Alles wirkt dreidimensional, als könnte man es angreifen, ist aber in Wahrheit nur gemalt.‘ …“

„In Wahrheit nur gemalt.“  Nur gemalt — —

Selbst, schreibt Günter Traxler abschließend, in der Maske von der „schwäbischen Jungfrau“ werde Nehammer niemals der Stolz der Donau-Universität … eine Wette darauf abschließen, nur mit größter Zurückhaltung, vielleicht doch noch, wenn er nur mit kreativ angelegter Maske und Flex …