„Engelberg zufolge gebührt vor allem dem ehemaligen Bundeskanzler Franz Vranitzky und auch dem gegenwärtigen Regierungschef Sebastian Kurz Dank dafür, dass sie den Kampf gegen Antisemitismus zu einem wichtigen Teil ihrer politischen Arbeit erklärt haben.“
Martin Engelberg hat sich an diesem 8. Juli ’20 mit einer recht besonderen Rede im österreichischen Parlament hervorgetan.
In seiner gestrigen Fürrede im Parlament für einen „Simon-Wiesenthal-Preis“ fragt er, Engelberg, „wie wenig Geschichte kann man kennen, daß man so einen Antrag stellt“, der selbst gefragt werden kann: wie wenig Gegenwart könne gekannt werden, daß …
Engelberg spricht Friedrich Peter an, der nicht dritter Nationalratspräsident werden konnte, weil es damals einen Aufstand der Zivilgesellschaft gegeben habe.
„Gott sei Dank hat sich in den letzten 30 Jahren viel geändert in Österreich, sehr viel und Erfreuliches geändert. Ganz besonderer Respekt und Anerkennung gebührt dafür dem ehemaligen Bundeskanzler Franz Vranitzky, aber auch dem jetzigen Bundeskanzler Sebastian Kurz. Sie haben die Aufarbeitung dieses dunkelsten Kapitels der österreichischen Geschichte zu einem wichtigen Teil ihrer politischen Arbeit gemacht. Große Anerkennung gebührt heute auch dem ersten Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka für den Einsatz zur Verwirklichung der Idee des Simon-Wiesenthal-Preises und seines Einsatz im gegen Antisemitismus insgesamt.“
Franz Vranitzky wird wohl spätestens nach dieser engelsbergischen Rede sich selbstkritisch fragen, ob er in seinem langen politischen Leben nicht noch mehr hätte tun können, im Angesicht des Umstandes, wie viel in den wenigen Jahren Sebastian Kurz schon nicht nur für die „Aufarbeitung“ getan hat, sondern insgesamt für die demokratische Entwicklung des Landes …
Zum Schluß seiner gestrigen Rede im Parlament kommt er, Engelberg, auf die FPÖ und ihren Antrag, diesen Preis doch „Bruno-Kreisky-Preis“ zu nennen, zu sprechen, redet etwas von „Outcasts“ redet etwas davon, mit denen niemand mehr etwas zu tun haben möchte.
Und damit ist Martin Engelberg menschgewordenes Regierungsprogramm der derzeitigen Bundesregierung, in dem festgeschrieben ist, mit dem sich die ÖVP einen koalitionsfreien Raum gemauert hat, um bei Migration und Asyl im Parlament mit einer dritten Partei Mehrheiten bilden kann, selbstverständlich nicht mit der FPÖ, sondern, vielleicht mit der KPÖ.
PS Bis auf eine Partei im Parlament sprechen sich gestrig alle Parteien für die Benennung „Simon-Wiesenthal-Preis“ aus. Es ist aufgrund der Initiative eines schwarzen Mannes ein ÖVP-Waschgang, mehr aber noch, da auch die anderen mitmachen, ein österreichisches Waschprogramm zum Weißen der Gegenwart. Für die Richtigstellung ist Zeit, später dann, viel später dann, das ist die österreichische Zuversicht und die österreichische Furcht, wird es schon wieder einen Franz Vranitzky geben, der die richtigen Worte zur Vergangenheit finden wird.
PPS Ein weiterer Preis also, in der Qualität, einfach wie kurz zusammengefaßt, von Gedenkmessen.

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