Im Bezirksmuseum Landstraße im Amtshaus für den 3. Bezirk in Wien wird die Bildhauerin Margarete Hanusch mit einer Ausstellung geehrt, von der nur „das Wissensnetz aus Österreich“ meint, sie habe das Wandrelief „Gänseweide“ geschaffen.
Was das Bezirksmuseum Landstraße mit dem Bezirksmuseum Ottakring gemein hat, ist, auch dieses hat ein Zimmer eingerichtet zu Ehren von Josef Weinheber. Für das Bezirksmuseum Landstraße habe, schreibt es auf seiner Website, die Literatur einen hohen Stellenwert.
Es will damit nicht gesagt sein, daß Josef Weinheber keine Literatur schrieb, aber wenn bedacht wird, wer außer Josef Weinheber auch im dritten Bezirk von Wien lebte, würde nur dann auf Josef Weinheber verfallen, ihm im Bezirksmuseum ein Zimmer einzurichten, wenn sonst kein Mensch mit einem Werk von Bedeutung über Bezirksgrenzen hinaus, mit einem Werk gar von Weltrang im Bezirk je gelebt hätte, das womöglich auf Ottakring zutrifft und es verständlich macht, daß im Bezirksmuseum des 16. Bezirks in Wien ein Kabinett des Josef Weinheber aufgebaut, nachgebaut ist.

Außerhalb von Bezirksgrenzen und auch innerhalb von Bezirksgrenzen hat Josef Weinheber nur noch für wenige Bedeutung, und die, für die er noch wichtig ist, sind Gesinnungsmenschen von rechter Art, und vielleicht ist er nicht einmal ihnen persönlich wichtig, sondern die Zeit, in der auch er groß war.
Es könnte gerade im Bezirksmuseum Landstraße ein anderes Zimmer nachgebaut aufgestellt werden, in der in einem zum Museum passenden Rahmen ein digitale Ausstellung laufen könnte, über die österreichischen Nachbarn, etwa von dem „Nachbar“ in einem Zimmerl in einem Haus des Dritten, das nicht von ihm erbaut.

Unscheinbare, nichtssagende Josef-Weinheber-Kabinette in Bezirksmuseen Ottakring und Landstraße, und auf der Landstraße nun die Ausstellung für Margarete Hanusch, nicht nur im Bezirksmuseum, auf der Landstraße steht ihre „Blubo“-Plastik „Familie“, ein paar Hausnummern davor soll auf der Landstraßer Hauptstraße, jedenfalls nach dem „Austria-Forum“ eine Skulptur von Josef Bock stehen; sicher ist nur, seine Hitler-Büste im Looshaus gibt es nicht mehr, seine Weinheber-Büste im Schillerpark nach wie vor …

Nun, wie mit den Angaben von „das Wissensnetz aus Österreich“ zu verfahren ist, kann im vorherigen Kapitel gelesen werden … Und auch in bezug auf Josef Weinheber zeigt es sich, wie freundlich gefärbt „Austria-Forum“ manche Biographien …
„Heroische Metaphysik und die Opferrolle des Dichters bestimmten unter dem Nationalsozialismus sein künstlerisches Schaffen. Später erneuerte er seine Mitgliedschaft in der NSDAP, was nach zahlreichen Vorbehalten 1944 akzeptiert wurde.“
Daß Josef Weinheber zur gleichen Zeit in die „Gottbegnadetenliste“ des Adolf Hitler aufgenommen wurde, davon weiß „Austria-Forum“ nichts, „das Wissensnetz aus Österreich“ weiß überhaupt nichts von einer „Gottbegnadetenliste“, auf seiner Website läßt sich das Wort nicht finden; das ist nicht ungewöhnlich, schließlich, es ist ein „das Wissensnetz aus Österreich“ …

Und vor dem Amtshaus für den dritten Bezirk in Wien der K. L. weihende Brunnen, mit dem die Landstraße verlassen werden kann, um in den ersten Bezirk von Wien zu spazieren, auf den K.-L.-Platz, auf den das Denkmal mit allen Namen von allen Menschen hingehört, die keine „Opferrolle“ einnahmen, sondern tatsächliche Opfer waren von jenen, mit denen auch ein Josef Weinheber sitzend marschierte im Füllfederstechschritt …

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