Die Kinder von Hameln – Der Fang zu Wien, Österreich

Die gesinnungsgemäß zensurierte Website und mit ihr

FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker bezeichnete die Meldungen der beiden Journalisten in einer Aussendung als skandalös und meinte: Ich erwarte mir eine sofortige Entschuldigung der beiden Journalisten für ihre unglaublichen Entgleisungen und fordere gleichzeitig auch deren Chefredakteure auf, darüber nachzudenken, ob die beiden Hassposter noch in der Lage sind, mit der gebotenen Objektivität über die österreichische Innenpolitik zu berichten.

ein gesinnungsgemäßer NR ereifern sich darüber, Hanno Settele und Isabelle Daniel hätten einen „Vergleich zwischen Demonstranten und Ratten“ gezogen und wehleidig erinnert die gesinnungsgemäß zensurierte Website:

Was war da los im österreichischen Blätterwald, als das sogenannte Rattengedicht in Braunau auftauchte? Weil ein kleiner Funktionär der FPÖ in einer Kolumne in einer Gemeindezeitung sich selbst als Stadtratte und alle handelnden Personen im Gedicht ebenfalls als Ratten titulierte, gab es beinahe eine Regierungskrise.

Die gesinnungsgemäß zensurierte Website mit ihrem NR-Mediensprecher wird damit nicht falsch liegen, Settele und Daniel vorzuwerfen, sie würden „Demonstranten“ mit „Ratten“ vergleichen. Aber es ist ein falscher Vergleich. Es ist auch ein Irrtum von Daniel und Settele, es würde in dieser Sage darum gehen, „Ratten“ zu fangen. Im Irrtum stehen die gesinnungsgemäß zensurierte Website, der NR-Mediensprecher, Settele und Daniel auf derselben Seite.

Der Titel allein weist bereits aus, daß es nicht um „Ratten“ geht.

Die Sage heißt nicht „Die Ratten von Hameln“ …

Ginge es in dieser Sage tatsächlich um „Ratten“, wäre der „Rattenfänger“, je nach Sichtweise, ein Heilsbringer, der eine Stadt von einer „Rattenplage“ befreit, oder ein Mörder von „Ratten und Mäusen“.

Der „Rattenpfeifer pfiff und die Ratten und Mäuse liefen in Scharen hinter ihm drein, wie vordessen hinter dem Bischof, folgten ihm blindlings nach und ersoffen“. Das ist nur die Vorgeschichte. Zum Betrug, dessen Opfer der Rattenpfeifer ist.

Der Rattenpfeifer wird von der Stadt um seinen Lohn betrogen. Auch von daher ist der von Settele und Daniel bemühte „Rattenfänger“ ein Fehlgriff. Es „agitieren keine Rattenfänger“ auf diesen Demonstrationen; denn die Agitierenden auf diesen Demonstrationen sind keine Betrogenen, etwa einen für kurz gewesenen Innenminister mit einem Betrogenen zu vergleichen, wäre eigentlich, ihm Beistand zu leisten.

Es geht um Kinder. Unmißverständlich spricht dies bereits der Titel aus:

„Die Kinder von Hameln“.

Was für eine Sicht von der gesinnungsgemäßen Website, von dem NR-Mediensprecher, von Settele und Daniel, Kinder mit Ratten und Mäusen zu vergleichen. Wenn an den Umgang mit Kindern in diesem Land gedacht wird, ist es wohl gar nicht so weit hergeholt, wenn die vier von Kindern sofort auf Ratten und Mäuse kommen …

Es geht tatsächlich um Kinder, die aus der Stadt verschwinden. Der um seinen Lohn betrogene Rattenpfeifer lockt mit seinem Gepfeife 130 Kinder aus der Stadt, die für immer verschwunden bleiben. Die Bürgerinnen der Stadt, einfach wie kurz gesagt, mißtrauen seiner Leistung. Sie fragen sich, „wie hat er es denn vollbracht? Mit einem Satanskunststück! Vielleicht gar nur ein Blendwerk, wenn er das Geld hat und fort ist, haben wir zuletzt unsere Ratten wieder.“ Der Rattenpfeifer nimmt das „halbe Geld im Zorne“. Und er kehrt wieder „in Tracht eines Jägers mit schrecklichen Angesicht“. Diesmal folgen seinem Pfeifen aber keine „Ratten und Mäuse“, sondern „Kinder, Knaben und Mädchen“ …

Nie kehren die Kinder zurück. „Noch geht die Sage, daß die Kinder von Hameln unter der Erde hinweg nach dem Lande Siebenbürgen geführt worden seien, wo sie wieder an das Tageslicht gekommen und dort, nachdem sie erwachsen, den sächsisch-deutschen Volksstamm begründet hätten.“

Es gibt Vermutungen, aber für diese keine Beweise, wie es für alle Vermutungen keine Beweise gibt, was aus den verschwundenen Kindern geworden ist, Nachkommen dieser Kinder könnten zuerst über Siebenbürgen in das Sudetenland gezogen sein und dann weiter nach Wien, es könnten sogar am vorgestrigen Tage auf der Demonstration welche

Es gibt auch Vermutungen, was aus dem Kinderfänger geworden ist. Er soll nicht gestorben sein, sondern immer wieder irgendwo auftauchen, um Kinder um sich zu scharen. Nicht immer soll er die Kinder mit seinem Pfeifen locken, auch mit einer Blume der Alpen soll er es verstehen, Kinder sich hörig zu machen, sie dazu zu bringen, ihm zu folgen.

Was aber aus diesen Kindern je wird, ist kein Rätsel, ihr schuldhaftes Schicksal keine Sage.

Damit es klar wird, daß es nicht um „Ratten und Mäuse“ geht, ist die Sage „Die Kinder von Hameln“, wie von Ludwig Bechstein aufgeschrieben, im Gesamten zu zitieren:

Es geschah im Jahre 1284, daß ein Mann von wunderlichem Aussehen und bunter Tracht gen Hameln kam, der war ein Rattenfänger und verhieß sich, gegen ein gewisses Geld die ganze Stadt von dem Ungeziefer der Ratten und Mäuse zu befreien. Das ward ihm denn von einem hohen Rate und der Bürgerschaft zugesichert, und darauf zog derselbe Mann ein Pfeifchen hervor, ging durch die Gassen und pfiff, wie heutzutage in manchen Städten Hirten und Nachtwächter pfeifen, weil das Blasen auf dem Kuhhorn nicht städtisch genug klingt, und siehe, da kamen die Ratten und Mäuse aus allen Häusern gesprungen und liefen in Scharen hinter ihm drein, wie vordessen hinter dem Bischof Hatto von Mainz her. Da nun der Rattenpfeifer durch alle Gassen gegangen war, so wandelte er mit seinem grauen Gefolge durchs Wesertor hinaus dem Strome zu, schürzte sein Gewand, trat in den Strom, Ratten und Mäuse folgten ihm blindlings nach und ersoffen wie Pharaos Heer im Roten Meere. Nun waren aber die Bürger zu Hameln damaliger Zeit gerade so erschrecklich klug wie viele Menschen noch heutzutage nicht nur zu Hameln, sondern allüberall, sie legten den Maßstab des Lohnes nicht an die Kunst und Wissenschaft, so einer innehatte, sondern an die Arbeit und Plage, die einer hat, um etwas zu vollbringen, und sprachen unter sich: Es ist doch ein sündliches Geld, was dieser Rattenfänger sich bedungen hat für so gar keine Mühe; ja wenn er Fallen gestellt und Gift gelegt hätte in jedem Hause, das ließe sich hören – aber so! Und ist es nicht heillos, daß er das Ungeziefer in die Weser gelockt hat, wo es nun die Fische fressen? Da mag ein anderer Weserfische essen, wir danken dafür. Und wie hat er es denn vollbracht? Mit einem Satanskunststück! Vielleicht gar nur ein Blendwerk; wenn er das Geld hat und fort ist, haben wir zuletzt unsere Ratten wieder. Wir wollen ihm nur das halbe Geld geben, und wenn ihm das nicht recht ist, so wollen wir ihn als einen Zauberer in den Turm werfen und abwarten, ob die Ratten und Mäuse nicht wiederkommen. – So sprachen erst unter sich die vorsichtigen und weisen, auch höchst sparsamen Bürger und Ratsherren zu Hameln, dann hielten sie das alles dem Rattenfänger vor und boten ihm das halbe Geld und drohten ihm mit dem Turme. Da nahm der Künstler das Geld und ging im Zorne. Darauf geschahe, daß am Tage Johannis und Pauli, der heiligen Martyrer, war der 26. Tag des Heumondes, als die Leute in der Kirche waren, derselbe Rattenfänger wieder in den Straßen zu Hameln gesehen wurde, aber in Tracht eines Jägers mit schrecklichem Angesicht und mit einem roten, verwunderlichen Hut, und pfiff durch alle Gassen. Da kamen aber keine Ratten und Mäuse aus den Häusern, denn die blieben vertrieben und aufgerieben, wohl aber die Kinder, Knaben und Mädchen vom vierten Jahre an, und liefen dem Rattenfänger nach, auch eine schon ziemlich große Tochter des Bürgermeisters, der am meisten den Künstler angeschnurrt und bedräuet hatte, und die Kinder folgten ihm mit großen Freuden, führten sich an den Händen und hatten ihre Lust, selbst ein blinder und ein stummer Knabe gingen die letzten mit im Zuge, und der Stumme führte den Blinden, und hinterdrein kam auch noch eine Kindsmagd, die ein Kind im Mantel trug, die wollte auch sehen, wo es denn hingehen sollte. Der Schwarm zog, den Jäger an der Spitze, die schmale Gasse zum Ostertore hinauf und dann hinaus nach dem Koppelberg zu, der tat sich auf, der Pfeifer ging voran, die Kinder folgten, nur der stumme Knabe, der sich mit dem Blinden führte, blieben draußen, weil der Blinde nicht so sehr eilen konnte, denn knapp vor ihnen tat sich der Berg mit einem Male wieder zu, und da wandte die Kindsmagd auch wieder um und brachte das Geschrei aus in der Stadt, daß die Kinder in den Koppelberg geführt worden. Welch ein großer Schrecken! Die Kirche wurde geschlossen, die Eltern eilten voll Angst hinaus zum Berge, kaum fanden sie noch eine schmale Schluft als Wahrzeichen. Einhundertunddreißig Kinder kamen so hinweg, und nimmer kamen sie wieder, und war in der ganzen Stadt nur ein herzzerreißendes Jammern und Wehklagen und aufs neue schmerzlich offenbar, daß der blödsinnige Geiz und die torheitvolle Sparsucht die Wurzeln allen Übels sind. Lange, lange trauerte Hameln um seine verlorenen Kinder – zwei steinerne Grabeskreuze wurden ihnen an der Stelle geweiht, wo der Berg sich hinter den Kindern zugetan – eines den Knaben und eines den Mägdlein. In der Straße, durch die der Zug zuletzt gegangen, durfte nie wieder Trommelschall und Musikgetöne lautbar werden, selbst der Brautzüge Musik mußte in ihr verstummen, deshalb wird sie auch bis heute die Bungen-(Trommel-) straße genannt, weil in ihr nicht darf getrommelt werden; lucus a non lucendo.

Der Unglückstag blieb schwarz angeschrieben in Hamelns Annalen; das Rathaus verewigte sein Andenken in diesen Zeilen einer Steinschrift:

Im jar 1284 na Christi gebort
tho Hamel worden uthgevort
hundert vnd driczig kinder, dosülvest geborn,
dorch enen piper vnter den köppen verlorn.

An der neuen Pforte wurde die Kunde lateinisch in Stein geschrieben; im Jahr 1572 ließ der damalige Bürgermeister die Wundermär in der Glasmalerei der Kirchenfenster bildlich erneuern, die auch ohne das, vom Mund zu Munde gehend, unsterblich fortlebte.
Noch geht die Sage, daß die Kinder von Hameln unter der Erde hinweg nach dem Lande Siebenbürgen geführt worden seien, wo sie wieder an das Tageslicht gekommen und dort, nachdem sie erwachsen, den sächsisch-deutschen Volksstamm begründet hätten. Den grausamen Rattenfänger und Teufelspfeifer hat niemand wiedergesehen, aber nach ihm haben hernachmals alle Ratten- und Mäusefänger des Heiligen Römischen Reichs Jägertracht angelegt und sich Kammerjäger genannt, wie es Kammerknechte, Kammerboten und andere Kammerbetitelte gab und noch gibt.