Wer den Prolog der „offiziellen Biographie“ des grohmannschen Sebastian Kurz liest, wird lachen und lachen, von ihrer ersten Zeile weg lachen, immerzu lachen, immerzu, immerzu … Und es bedurfte keines Kabarettisten für einen wörtlichen Vortrag, der durch seine Betonung, durch seine gut gesetzten Pausen sein Publikum zum Lachen bringt.
Aber, wie schön wäre es, wieder gemeinsam lachen zu können, beispielsweise im Stadtsaal, wenn eine Kabarettistin in der Rolle der Judith Grohmann ihre wirklich geschriebenen Zeilen vorträgt. Es bräuchte dazu keine Kabarettistin vom Format eines Helmut Qualtinger. Eine Kabarettistin, die zum ersten Mal auf der Bühne geht, brächte es leichthin fertig, daß alle im Saal lachen und lachen, von der ersten grohmannschen Zeile weg, immerzu lachen.
Es ist zwar nicht der Grund dafür, daß auch die Kabarettbühnen nun schon so lange geschlossen zu bleiben haben, aber es wird für Grohmann & Kurz nicht unangenehm sein, daß dem so ist, ehe eine Kabarettistin noch auf die Idee kommt, die Biographie der Frau des Mannes, der kein Kulturverliebter ist, auf die Bühne zu bringen.
Bis auch die Kabarettbühnen wieder geöffnet haben werden, bleibt nur die Einladung, stumm die grohmannschen Zeilen zu lesen, laut dabei wird aber Ihr Lachen sein, von der ersten Zeile weg. Wenn sie es wagen, können Sie es im kleinen Kreis selbst vorlesen, in Ihrem Wohnzimmer, Ihr Wohnzimmer in eine Kabarettbühne verwandeln. Sie werden gewiß Komplimente dafür bekommen, Sie werden gewiß Sätze zu hören bekommen, wie: Du bist eine geborene Kabarettistin. Du gehörst unbedingt auf eine Bühne und so fort.
Prolog
Sonnenstrahlen bedeckten mein Gesicht, während ich hastig über das steinerne Pflaster auf dem Wiener Minoritenplatz huschte. In der Mitte dieses Platzes steht eine gotische Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Wir schreiben den 30. November 2016. Die Vorweihnachtszeit hatte begonnen. Draußen waren es sechs Grad. Ich hatte meinen Wintermantel angezogen und fror trotzdem ein wenig. Noch ein paar Schritte, dann betrat ich die beheizte Empfangshalle an der Rückseite des Palais Niederösterreich. Es handelt sich um ein Gebäude, welches über 500 Jahre alt ist. Die Wiener Innenstadt kann nicht nur aus kultureller, sondern auch aus politischer Sicht einiges vorweisen und erzählen. Während der Sicherheitsbeamte meinen Presseausweis prüfte, wurde ich von seinem Kollegen im Kabinett angemeldet. Danach führte man mich in einen eleganten Warteraum mit einer Ledercouch. Dort nahm ich Platz. Vor mir stand ein Pult, dahinter saß ein Wächter. Er lächelte mir freundlich zu. Wenige Minuten später holte mich eine Mitarbeiterin aus einem Büro, welches ein Stockwerk höher lag, ab. Die junge Frau lächelte mich an und streckte mir ihre Hand zur Begrüßung entgegen. Dann stiegen wir gemeinsam über die geschwungenen barocken kalk sandsteinernen Treppen in den ersten Stock hinauf. Entlang der Mauern befand sich schöne Stuckatur aus einem anderen Jahrhundert. Oben angekommen, mussten wir zunächst zwei Sicherheitstüren durchqueren, bevor wir in einem schmalen, endlos langen und mehrere Meter hohen, weißen Korridor standen. Dieser Korridor war voller Türen. An einer dieser Türen lehnte ein Mann im dunkelgrauen Anzug, der nachdenklich mit seinem Zeigefinger über seine Lippe strich. Der Pressesprecher des Außenministeriums galt als Troubleshooter der Nation und war ein in der österreichischen Medienszene bestens vernetzter Mensch, der seinen Chef stets vor kritischen Journalisten verteidigte. Während er noch die gegenüberliegende Seite des Korridors mit seinem scharfen Blick fixierte, gingen wir langsam weiter. Irgendwann sah er neugierig zu uns herüber und lächelte mich an. Willkommen im Ministerium. Er führte mich in sein Arbeitszimmer. Es war nicht groß. Vor dem Fenster standen zwei riesige Holzschreibtische, die aneinandergestellt waren. Darauf thronten zwei Computer und zwei hellgraue Telefone. In einer Ecke, an der Wand, stand eine kleine schwarze Ledercouch. Ich nahm darauf Platz. Er setzte sich mir gegenüber. Aus den Augenwinkeln beobachtete er mich. Er schien neugierig zu sein auf das, was ich ihm erzählen würde. Zwei Espresso mit Milch und Zucker wurden serviert, bevor wir mit dem Hintergrundgespräch beginnen konnten. Er wollte sofort mehr über mich erfahren: Meine Karriere, meine Arbeitgeber und meine Kollegen interessierten ihn. Aber auch die Artikel, die ich schrieb. Ich schmunzelte innerlich und begann zu erzählen. Dazwischen tranken wir unseren Espresso.Ich sprach nicht gerne über mich selbst, denn als Journalist ist man zur Bescheidenheit erzogen. Doch dieser Termin war wichtig, denn ich wollte unbedingt rasch ein Interview mit seinem Chef haben. In Österreich ist der Aufbau eines Interviews mit einem internationalen Medium mit einem der Großen aus der Politik ähnlich dem Aufbau einer Geschäftsbeziehung zwischen zwei Unternehmen aus unterschiedlichen Ländern. Zugegebenermaßen hat es fast schon etwas Komödiantisches an sich, wenn man als Journalist auf den Pressesprecher eines wichtigen Ministers trifft. Denn in Österreich beherrschen die Beamten in den Kabinetten ihrer Minister das freundschaftliche, wienerische Palavern mit Medienvertretern ausgezeichnet. Man spricht über alles und nichts, über Gott und die Welt. Und man schenkt sich gegenseitig Komplimente, genauso wie es soeben hier am Minoritenplatz gerade geschah. An einem der ältesten öffentlichen Plätze mitten in der Wiener Altstadt fand genau in diesem Augenblick ein Gespräch statt, das sich in etwa wie folgt anhörte: »Sie sind sehr jung Journalistin geworden, Bravo!«, »Sie sind im Kabinett des jüngsten Außenministers von Österreich, Bravo!« Diese Form der Konversation erschien auf den ersten Blick hin sehr unkonventionell. In Wahrheit war sie essenziell, um einen engeren Kontakt zum Sprecher des Ministers zu bekommen. Die Sympathie wurde sukzessive im Gespräch aufgebaut. In Momenten wie diesen versucht der Journalist sich in diplomatischer Art und Weise für die Tätigkeit seines Gegenübers zu interessieren. Die beiden Gesprächspartner testen sich gewissermaßen ab, bevor der Journalist zur Tat schreiten kann und ihm mit der Zeit gezielte Insiderinformationen anvertraut werden. Doch sobald man das Vertrauen seines Gegenübers gewonnen hat, wird man vorerst meist in kleine, unwichtige Details aus der Politik eingeweiht. Eines ist bei diesem Spiel die Bedingung: Man muss Österreichs politisches Umfeld zunächst über mehrere Stunden, meist mehrere Tage und Wochen in dieser Form kennenlernen, bevor gegenseitiges Vertrauen überhaupt entstehen kann und Informationen ausgetauscht werden können. Und eines war für mich an diesem Tag von Anfang an sonnenklar: Ohne diesen Termin gab es kein Interview.Das Gespräch dauerte eine ganze Stunde. Wir tauschten uns ein wenig über unseren beruflichen Alltag aus und verstanden uns sehr gut. In einer Pause beschloss ich, noch einen Schluck Kaffee zu trinken, bevor ich mich neugierig erkundigte: »Und wie geht es unserem Herrn Minister?«. Genau das schien eine wichtige Frage gewesen zu sein. Mir fiel auf, dass mein Gegenüber zwar antworten wollte, er aber stattdessen begann, die offene Türe, die sich gleich rechts neben uns befand, mit seinen Augen zu fixieren. ›Seltsam‹, dachte ich mir, denn ich war es gewohnt, dass man sich in Momenten wie diesem, eigentlich in die Augen sah und auf das gemeinsame Gespräch konzentrierte. Deshalb wunderte es mich, dass mein Gesprächspartner konzentriert in eine andere Richtung blickte. Vielleicht hatte er die Frage ja überhört, dachte ich mir und legte einfach noch eine Frage nach: »Ist unser Herr Außenminister gerade in Wien, oder ist er im Ausland unterwegs?« Doch der Pressesprecher schien mich zu ignorieren. Er starrte konzentriert zur offenen Türe. Ich war verwundert. Es ist in diplomatischen Kreisen gänzlich unüblich, dass ein wohlerzogener Gesprächspartner eine Frage seines Gegenübers einfach nicht zur Kenntnis nimmt. Und so war ich der festen Überzeugung, dass ich meiner journalistischen Neugierde freien Lauf lassen sollte und ergründen musste, was ihn von einer Antwort abhielt.Und so sah auch ich zur Türe hinüber. Doch mit einem Mal erklärte sich die Abwesenheit des Pressesprechers. Zunächst erblickte ich nur eine Silhouette. ›Ist er es wirklich?‹, dachte ich mir. Ich sah lediglich einen Teil eines Kopfes, doch der kam mir bekannt vor. Diese dunkelbraunen Haare, die streng nach hinten gekämmt waren, und die kleine, spitze Nase, die aus seinem Gesicht hervorlachte. Der Mann, der hier lässig an der Türe lehnte, war fast einen Meter neunzig groß und von merklich dünner Statur. Er wirkte wenig ministeriell. Er trug einen dunkelgrauen Anzug, dazu schwarze Socken, schwarze Schuhe und ein weißes Hemd mit einer dunklen Krawatte, die fest saß. Und völlig unerwartet trat er mit einem Mal durch die Tür. Er sah aus dem Fenster und blickte gedankenversunken in die Ferne. Ob er uns wahrgenommen hatte, war fraglich. Das helle Sonnenlicht leuchtete in den Raum hinein. Doch das störte ihn nicht. Die Herbstsonne blendete sein Gesicht. Er war vertieft und in Gedanken versunken. Er fokussierte, und das schien – wie ich später erfuhr – ein Markenzeichen von ihm zu sein. Ein paar Sekunden lang beobachteten wir ihn gemeinsam. Dann beschloss der Pressesprecher seinen Vorgesetzten anzusprechen. »Sebastian, kann ich etwas für dich tun? Brauchst du etwas von mir?« Keine Reaktion. Weder ein Augenzwinkern, noch ein Schmunzeln, noch eine abwehrende Handbewegung. Nichts. Der Minister starrte weiterhin ins Leere. Er schien mit seinen Gedanken weit entfernt von dem Ministerium zu sein, das er zu diesem Zeitpunkt leitete. Vielleicht dachte er ja über die aktuelle Politik in Österreich nach, über den Koalitionspartner oder über eine Bemerkung aus den eigenen Reihen, die er selber erst verdauen musste. Oder aber über einen wichtigen Schritt, den er als Politiker in den nächsten Tagen offiziell setzen wollte. Der junge Außenminister war konzentriert und überdachte eine Angelegenheit, die ihn offensichtlich stark beschäftigte, so viel war gewiss. Es war ein besonderer Augenblick für mich. Denn ich sah einen Politiker bei seiner täglichen Arbeit, versunken in Gedanken über die beste Strategie. Abseits von Kameras und Mikros. Für eine Journalistin ein besonderer Augenblick, kennt man doch Politiker meist nur von öffentlichen Auftritten und Medienterminen. So etwas passiert wirklich nicht jeden Tag. Schließlich atmete er tief durch. Also sprang ich auf und ging einen Schritt auf ihn zu: »Herr Minister, wollen Sie sich zu uns setzen?« Dabei machte ich eine einladende Handbewegung zum schwarzen Ledersofa. Doch der Mann, der an die Türe gelehnt stand, schüttelte nur sanft seinen Kopf, weiter in die Leere blickend. Noch einmal atmete er tief durch, dann sah er uns in die Augen und nickte uns zu, bevor er sich umdrehte und wortlos aus dem Raum verschwand. Diese Szene hatte nur wenige Minuten gedauert. Ich ging zurück zur schwarzen Couch und versuchte, das soeben Erlebte in meinem Kopf zu sortieren. Jener Mann, der gerade vor uns in der Türe gestanden hatte, war Sebastian Kurz. Zur damaligen Zeit, mit knapp 30 Jahren, Österreichs jüngster Außenminister. Er war danach der jüngste Bundeskanzler Österreichs, den es jemals gab. Welches politische Thema ihn in das Bürozimmer seines Pressesprechers geführt hatte, habe ich niemals erfahren. Doch dass er mit Sicherheit einer der interessantesten Politiker unserer Zeit ist, stand außer Zweifel. Er galt als Integrationsfigur für junge Menschen, die sich nach konservativen Werten sehnten, und stellte eine echte Alternative zu den alten Politikern dar. Dieser Sebastian Kurz ist heute – trotz seiner Jugend – einer der am längsten dienenden Politiker Österreichs. Er ist einer, der sich nicht vor den üblichen politischen Karren spannen lässt. Aber vor allem ist er ein beinharter Macher einer neuen, modernen, sensiblen Politik. Sebastian Kurz nahm eine Führungsposition ein, bei der er Integrität und Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit widerspiegeln wird. Das nennt man Leadership. Kurz macht jene Politik, die ihm von seiner Fahrtrichtung her richtig erscheint. Er erlaubt sich deshalb auch Dinge, die ihm in seinem politischen Leben und seiner Meinung nach wichtig erscheinen, in Ruhe mit politischer Gelassenheit über mehrere Tage zu überdenken. »Ich war ein Suchender und bin es immer noch, aber ich habe aufgehört, die Bücher zu fragen und die Sterne – und angefangen, auf die Lehren meiner Seele zu hören«, formulierte schon der persische Dichter des Mittelalters Dschalāl adDīn Muhammad Rūmī. Der Politiker Sebastian Kurz scheint ständig auf der Suche nach neuen Wegen in der Politik zu sein. Doch gehen wir wieder zurück in das Büro des Pressesprechers im Außenministerium. Der Pressesprecher griff sich instinktiv an den Haaransatz und sah verlegen zu mir herüber. Es war ihm nicht recht, dass eine Außenstehende seinen Minister so erlebt hatte, in einer Situation, die ein gänzlich neues Gesicht des jungen Ministers offenbarte. Nämlich die Nachdenklichkeit, das politische Grübeln. Doch es war schon geschehen, und so beschloss ich, mich schleunigst zu verabschieden. Als ich die Treppen am Minoritenplatz Nummer acht hinabstieg, dachte ich mir, dass das Erlebte kein Zufall sein konnte. Fast ein Jahr später kam es zu Neuwahlen in Österreich. Zu diesem Zeitpunkt erhoben sich mehrere bekannte Stimmen aus der österreichischen Unternehmerszene, um den jungen Minister bei der Wahl tatkräftig zu unterstützen. Einer unter ihnen war der österreichische Rennfahrer Niki Lauda. Lauda war in Österreich dafür bekannt, dass er immer offen sagte, was er sich dachte, auch wenn es für sein Gegenüber unangenehm war. Was Niki Lauda in einem Video vor den Wahlen im Jahr 2017 aussprach, wurde von vielen Menschen im In und Ausland gesehen und für richtig erkannt. Lauda sagte, er sei seit Jahren frustriert, weil in Österreich nichts weitergehe. Die Große Koalition zwischen Christdemokraten (ÖVP) und Sozialdemokraten (SPÖ) setze sich ständig mit Kleindetails auseinander, die den Österreichern nichts brächten. Das missfiel selbst einem Lauda. In Österreichs Politik, erklärte er, sei es zuletzt zu einem Stillstand gekommen. Aus diesem Grund sei er froh darum, dass es zu Neuwahlen kommen werde. Sebastian Kurz sehe er als Mann an, der, gerade aufgrund seiner Jugend und Dynamik, eine Änderung herbeiführen könne. Er gehe die Dinge anders an. »Er ist ein Mann, den man versteht, dem kann man zuhören. Er ist transparent und kompetent.« Seine Unterstützung gelte daher Kurz, auch weil dieser zur Modernisierung der ÖVP beigetragen habe. Die Partei sei wieder zurückgehkehrt ins Rampenlicht. »Der Anspruch des Bundeskanzlers ist, dass er das Land anständig vertritt und uns das Leben hier in Österreich besser gestalten kann. Mit allen Ups and Downs die man natürlich hat. Und gerade bei den Problemen ist er, glaube ich, der Richtige der sie richtig lösen kann.« Ein dermaßen spannender junger Politiker, der sogar alte Haudegen wie Niki Lauda als Fürsprecher gewinnen konnte, zog 2017 einen logischen Umkehrschluss mit sich, und dieser lautete: Wenn sich ein Niki Lauda hinter einen Sebastian Kurz stellte, dann konnte Sebastian Kurz kein Blender sein. Oder? Andererseits deutete vieles darauf hin, dass es einen großen Moment der Veränderung in der kleinen alpinen Republik im Herzen Europas mit einem Kanzler Sebastian Kurz im Jahr 2017 geben würde. Denn die Mehrzahl der Bürger war in den letzten Jahren sehr unzufrieden mit der Politik gewesen, die in verschiedene Richtungen zog und viel versprach, aber im Grunde genommen nichts zusammenbrachte. Es war immer öfter von politischem Stillstand die Rede. Die Mehrzahl der Menschen war aber auch unzufrieden damit, wie Demokratie funktionierte, und so wurde über die Jahre die Frustration über das demokratische System nicht nur in Österreich, sondern auch in vielen anderen EU Ländern noch größer. Es schien ganz so, als herrsche ein Mangel an politischer Führungsqualität in einer Zeit, in der man einen führungsstarken Politiker benötigte. Leadership war jedoch durchaus gefragt und erwünscht bei der Bevölkerung.Sollte es Österreich im Jahr 2017 mithilfe der Geschicke des jungen Bundeskanzlers gelingen, wieder zu einem angesehenen Entscheidungspartner in Europa zu werden – vielleicht sogar zum wichtigsten Entscheidungspartner in Europa – so wie es einst mit den Königen in der Habsburger Monarchie der Fall war, dann hätte Sebastian Kurz gewonnen.Und so geschah es, dass am 15. Oktober 2017 Sebastian Kurz mit seiner Liste Sebastian Kurz – Die neue Volkspartei nach einer Umfärbung des Parteilogos von Schwarz auf die hellere Farbe Türkis zur stimmenstärksten Partei gewählt wurde. Er ging als Wahlsieger mit den Freiheitlichen unter Heinz Christian Strache (FPÖ) eine Koalition ein. Diese Koalition war ein neuerliches Experiment für die Volkspartei: ähnlich wie bereits im Jahr 2000, als Wolfgang Schüssel die Wahl gewann und mit der FPÖ unter Jörg Haider koalierte.
Hier aber müssen Sie aufhören stumm zu lesen, nicht deshalb, weil des Lachens schon zu viel, nicht, weil Ihr Publikum Sie darum bittet, aufzuhören, da Ihren Zuhörenden das Lachen schon schmerzt, sondern Sie, auch wenn es Judith Grohmann schrieb, dennoch eine Geschichtsverfälschung verbreiten würden. Die Lüge, daß „Wolfgang Schüssel die Wahl gewann“. Es ist wohl keine Lüge, sondern eine türkis getupfte Wahrheit. „Ähnlich wie bereits im Jahr 2000, als Wolfgang Schüssel die Wahl gewann […]“ — — im Jahr 2000 gab es keine Nationalratswahl. Und eine Nationalratswahl, die es im Jahr 2000 nicht gab, kann Wolfgang Schüssel tatsächlich gewonnen haben.
Im Jahr 1999 wurde er mit seiner noch nicht türkis getupften christschwarzen Partei der dritte …
Aber nicht nur deshalb reicht es vollkommen aus. Kurzens grohmannsche Biographie nur bis zur von Wolfgang Schüssel gewonnenen nicht stattgefundenen Nationalratswahl zu lesen, es langweilt doch recht bald, und, es gibt bessere und vor allem als Witze geschriebene Witze, über die gelacht werden kann.
Und nun im zweiten Coronamärz hat sich dieser „Prolog“, in dem viel von Veränderung, Änderung, Leadership, politischer Führungsqualität, Beklagen des Stillstands und so fort zu lesen ist, eine neue Überschrift verdient:
Epilog
Zum Schluß dieses Kapitels soll doch verraten werden, welche Zeile im Epilog das lauteste Lachen hervorrief: „Wenn sich ein Niki Lauda hinter einen Sebastian Kurz stellte, dann konnte Sebastian Kurz kein Blender sein. Oder?“ Es gibt eine Sage, in der Bürgerinnnen sich fragen, ob es von dem Mann, den sie riefen, bloß „Blendwerk“ war — — für die Bürger der Sage …

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