Naheliegend wäre es, gerade nach dieser Bundesmännerwahl, als Kapitelüberschrift etwas mit Kasperlei, mit Clownerei zu nehmen, aber das klänge, als wäre es mit der Kasperliade vorbei, wie es mit der Bundesmännerwahl vorbei ist, jedoch, es ist nicht vorbei, und die Clownerei begann auch nicht mit der Auslobung der Bundesmännerwahl für einen Sonntag des Herrn in Mehrzahl in Österreich im Herbst ´22, und deshalb soll das Kapitel einfach wie kurz Eric Frey genannt sein, nach einem Mann mit diesem Namen benannt, der einmal einen Stellvertreter als Hauptfigur in diesem Kapitel für die in diesem Land ewigwährende …
Nacht, schon in der Nacht des Bundesmännerwahlsonntages, meldet er sich zu Wort, der Mann, der es diesmal von einer Nebenfigur, als die er in wenigen Kapiteln bereits auftrat, zu einer Hauptfigur schafft, ist er eingeladen in ein Fernsehstudio, um die geschlagene Bundesmännerwahl zu anaylisieren.
Wer in dieser Wahlnacht seinen Ausführungen lauschte, wird möglicherweise auf den zu späten Wunsch gekommen sein, mit ihm als achten Bewerber für dieses Staatsamt wäre die Auswahl vervollkommnet gewesen. Denn. Einen, der so tief zu denken vermag, wie wurde das von den Bewerbern vermißt, wie wurde einer mit einer derartigen Gedankentiefe herbeigesehnt, wieviel leichter wäre die Stimmabgabe —
So soll wenigstens nach geschlagener Wahl das von ihm vorgetragene Tiefgedachte festgehalten werden:
Ein Bundespräsident in Österreich hat nicht sehr viel politische Gestaltungsmöglichkeiten. Er kann auch nicht sehr viel falsch machen. Und deswegen hat auch Van der Bellen, hat auch nichts falsch gemacht. Deswegen hat er zurecht, hat er auch, wurde er wiedergewählt, so wie alle seine Vorgänger auch, die wieder angetreten sind. Er war ein flauer, ein ein lauer Wahlkämpfer. Das hat ihn sicher ein paar Stimmen gekostet. Was ihm wahrscheinlich viel Stimmen gekostet hat, war das Antreten von diesem Dominik Wlazny. Das sind ja eigentlich alles, fast alles Van-der-Bellen-Wähler, junge, eher links, grüne, Leute, die irgendwie gefunden haben, ach, ich möcht was Neues, was Frisches, was Junges, der ist ja auch völlig ohne Programm, ohne Alternative zum Van der Bellen angetreten. Da könnte man fast, diese diese Prozentzahlen, könnte man fast zu ihm dazuzuzählen. Er stand gegenüber vier rechten Kandidaten, die eigentlich gemeingefährlich waren in ihren Ansagen. Weil zu sagen, ich entlasse eine Regierung und löse eine Regierungskrise aus, ohne jetzt einen wirklichen Grund zu haben, eine demokatische, also lauter völlig verrückte Ansagen. Ich glaub, der Herr Rosenkranz hat sich gar nicht so wohl gefühlt damit, aber er hat halt mitmachen müssen, weil er halt auch da von Grosz und Wallentin und anderen, solchen Extremisten getrieben war. Daß da Van der Bellen wiedergewählt wird, ist schon einmal ein großes Glück für uns und daß es auch halbwegs ordentlich ist.
Nicht nur Alexander Van der Bellen wird diese tiefschürfende Analyse mit Interesse erfahren haben, daß er ein Programm hatte, daß auch für ein Amt „ohne viel Gestaltungsmöglichkeiten“ ein Programm gebraucht wird, soher er Dominik Wlazny war, der „ohne Programm angetreten“, und soher die „Prozentzahlen“ des Dominik Wlazny ihm, Van der Bellen, „dazuzuzählen“ —
Einen Verteidiger von Herrn Rosenkranz werden in dieser Nachtsendung viele sofort ausgemacht haben, in seinem Gesinnungskameraden in der Trachtenjacke, der in österreichische Fernsehanstalten stets eingeladen wird, wenn vorgeführt werden soll, auch in diesem Land gibt es Denkende, und nicht nur einen, sondern zuhauf, wie in dieser Nacht wieder vorgeführt wurde, die dem rosenkranzischen Gesinnungskameraden ebenbürtig sind.
Das ist nicht die Aufgabe des Bundespräsidenten. Er hat nicht die Aufgabe, die großen Herausforderungen der Republik anzusprechen. Er kann schöne Worte sagen, er kann beruhigend sein. Er hat keine politische Funktion im Sinne von Gesetzgebung, Gestaltung. Er kann gelegentlich appellieren, er kann, das hat Van der Bellen immer wieder ganz gut gemacht. Aber gerade auch, was wir jetzt gesehen haben, in einer Stimmung, die eher polarisiert ist, wo es einige Jahre, wo es Leute mit Radikalen, Aggression auf die Straße gegangen sind, um gegen vernünftige Gesundheitsmaßnahmen zu protestieren, als würde ihnen, all das kann der Bundespräsident gar nicht das Land vereinen. Ich glaube, er wird weitermachen wie bisher, das ist auch richtig so. Er ist ein vernünftiger, kluger Mann, der sich, der der der, nicht irgendwelche auf Abenteuer sich einläßt. Und genau das ist das Richtige auch in der Hofburg. Die Queen of England oder der jetzige König hat auch keine politische Gestaltungsfunktion und trotzdem wurde die Queen […] findet sich eine Funktion für ein Staatsoberhaupt, was letztlich keine andere Aufgabe hat als Staatsoberhaupt zu sein. Und in ganz bestimmten, in wirklichen Krisensituationen möglicherweise einzugreifen. Von einer Krisensituation, wo die Republik wirklich gefährdet ist, sind wir zum Glück sehr sehr weit entfernt. Was gefährlich ist, eine Regierung zu entlassen und dann eine neue Regierung einzusetzen, die keine Mehrheit im Nationalrat hat, das ist eine Regierungskrise. Das Letzte, was wir jetzt brauchen, ist eine politische total fragile Situation ohne funktionale Regierung.
Er wird wieder zu seiner Bierpartei gehen, wird wieder Satire machen, ohne, völllig ohne Programm, Herr Grosz macht wahrscheinlich weiterhin bei oe24 seine eigene Sendung. Das Ganze war ein Werbegag für alle, für die drei bzw. für vier, für Herrn Staudinger auch. Eigentlich ein falsches System, wo man mit 6.000 Unterschriften, die man relativ leicht bekommen kann, eigentlich einen unglaublichen Werbewert, Gratisauftritte in allen Medien bekommen kann, ohne irgendwas wirklich ernsthaft […] Ich würde die Schwelle für das Antreten deutlich erhöhen. Sechstausend Unterschriften sind in der heutigen Zeit, wo man über soziale Medien oder wie im Falle von Herrn Wallentin über eine Doppelseite bei der Kronen-Zeitung sehr leicht aufbringen kann. Ist es zu einfach. Da kommen solche, Mischung aus aus aus Rabauken und Kasperln da hinein, die eigentlich nicht in einer Bundespräsidentschaftswahl antreten sollten.
Dazu lese ich gerne Twitter oder schaue mir andere soziale Medien, aber das ist doch nicht, für, ich meine, aber aber diese Leute haben ja nicht ernsthaft dieses Amt angestrebt. Sie haben alle gewußt, daß sie keine Chance haben. Was wirklich, also eine Art Selbstvermarktung gemacht. Das ist ein Mißbrauch der Demokratie in diesem Fall. Herr Staudinger will seine Schuh verkaufen, Herr Grosz möchte noch mehr Zu, Zu, Einschaltungen haben, bessere Quoten für seine seine Sachen. Das sind einfach keine, ich meine, da da, jetzt wird Herr Wlazny wieder Marco Pogo wahrscheinlich werden, wird mit seiner Bierpartei versuchen, die ja auch eine Scherzpartei ist, wird er versuchen, wieder hier ein paar Stimmen dazuzubekommen. Ich glaube, auf diese Weise wird unsere Demokratie mißbraucht, und da muß man sich was überlegen.
Aber dieses Staatsoberhaupt, man darf nicht von ihm erwarten, daß er jetzt politisch gestaltet, und er soll auch nicht politisch gestalten.
Es wurden in dieser Sendung noch viele andere Themen angesprochen, und zu allen Themen hatte Eric Frey Tiefgedachtes zu sagen, zu Inflation, Migration und so weiter und so fort.
Ein paar Zitate noch von seinem Tiefgedachten zu diesen Herausforderungen unten, nein, doch nicht …
Die Perlen seines Tiefgedachten sind oben bereits präsentiert.
Eine tiefgehendere Reformierung des „Bundespräsidentenwahlgesetzes“ als eben von Eric Frey vorgebracht, die Zahl der Unterstützungserkärungen zu erhöhen, eine wahre Erhebung der Demokratie zur Hürdendemokratie, so visionär wie Eric Frey gingen vielleicht nur noch die Männer von 1929 an das Denken heran, als sie die vom Gesinnungskameraden in dieser Nachtanalyse angesprochene Bundesverfassung —
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