„Und alle, die in Österreich leben“, haben zu warten, aber nicht darauf, worauf „Österreicherinnen und Österreicher warten – und ich auch“

So schön hat er seine Ansprache begonnen, und so integrativ, alle hat er mit seinen Wünschen von ganzem Herzen für ein gutes neues Jahr bedacht, die lieben Österreicherinnen, die lieben Österreicher, und, ja, auch alle, die in Österreich leben.

Liebe Österreicherinnen und Österreicher und alle, die in Österreich leben, ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen ein gutes Neues Jahr.

An diesem Sonntag, dem 1. Jänner 2023.

So schön hat er seine Ansprache beendet, und so integrativ, alle hat er mit seinen Wünschen bedacht, alle in sein Herz ganz eingeschlossen, die lieben Österreicherinnen, die lieben Österreicher, und, ja, auch alle, die in Österreich leben.

Liebe Österreicherinnen und Österreicher und alle, die in Österreich leben, ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen ein gutes Neues Jahr.

An diesem Sonntag, dem 1. Jänner 2023.

Und zwischen Beginn und Ende seiner Ansprache?

Was sprach er zwischen Beginn und Ende?

Und innenpolitisch, als ob das alles noch nicht genug wäre, sehen wir uns nach wie vor mit diesem, wie ich es genannt habe, „Wasserschaden“ konfrontiert: Dem Zweifel an der Integrität der Politik. Und auch da sind entsprechende Schritte noch immer nicht gesetzt. Die Generalsanierung hat noch immer nicht begonnen. Und so viel möchte ich an dieser Stelle sagen: Die Österreicherinnen und Österreicher warten darauf.

Und ich auch.

Das sprach er zwischen Beginn und Ende seiner Ansprache, ebenso schön, so blumig ganz von seinem Herzen weg, nein, zutreffender, um in seinem Bild zu bleiben: so wässrig, und nicht so genau wie zu seinem Beginn und seinem Ende seiner Ansprache. Er zweifelt an der Integrität der Politik, er zweifelt gleich an der Integrität der gesamten Politik, während der Zweifel an der Integrität lediglich bestimmter Politik zu machen meinender Parteien berechtigt ist —

„Die Österreicherinnen und Österreicher warten darauf.“

Auf „die Generalsanierung“.

„Und ich auch“.

So von ganzem Herzen spricht er an diesem ersten Sonntag des Jahres 2023.

Wen werden sie, die bestimmten Politik zu machen meinenden Parteien, warten lassen? Die Österreicherinnen und Österreicher? Und ihn auch, der sich, von ihnen abgesetzt, ich nennt?

Wen die bestimmten Parteien der Parteipoltik nicht warten lassen werden, das ist an diesem ersten Sonntag des Jahres 2023 bereits gewiß: Alle, die in Österreich leben. Die bestimmten Parteien der Parteipolitik werden alle, die in Österreich leben, nicht warten lassen, weil diese alle, die in Österreich leben, auf nichts zu warten haben, es genügt, daß sie alle in Österreich leben dürfen, und das hat er an diesem ersten Sonntag des Jahres 2023 deutlich gesprochen, die Österreicherinnen und die Österreicher und er dürfen auf etwas warten, dürfen sich etwas erwarten, aber nicht alle, die in Österreich leben, alle, die in Österreich leben, hat er nicht in das Warten der Österreicherinnen und Österreicher und auch nicht in sein Warten einbezogen, er hat alle, die in Österreich leben, vom Warten ausgeschlossen

Er spricht menschgemäß von Hoffnung an diesem ersten Sonntag des Jahres 2023. Alle, die in Österreich leben, aber nach seiner Definition, keine Österreicherinnen, keine Österreicher und auch er nicht sind, gehen einem guten neuen Jahr entgegen; sie brauchen auf nichts zu warten, es wird ihnen schon am ersten Sonntag des neuen Jahres vom höchsten Staatsstuhl aus gelächelt bescheinigt, von ihnen allen, die in Österreich leben, wird nicht erwartet, daß sie warten, gar darauf, wie die Österreicherinnen und Österreicher, und er auch …. die Generalsanierung

Sie, alle, die in Österreich leben, werden es deshalb auch im Jahr 2023 besser, schöner haben, sind sie doch des Wartens enthoben, staatsspitzenerlöst von der Teilhabe, auch am gemeinsamen Hoffen, soher gerettet vor Enttäuschung … die Hoffnung enttäuscht doch alleweil zuerst.

So schön also hat er gesprochen, an diesem ersten Sonntag im neuen Jahr, er hat alles aufgeboten, das ein Land zu einem Kulturland macht, und es ist seine Amtspflicht, dieses Land der Kunst und der Kultur so zu präsentieren, daß sofort alle, ob sie in Österreich leben, aber auch alle, die nicht in Österreich leben, daß die lieben Österreicherinnen, daß die lieben Österreicher, und der liebe Er auch, sofort wissen, daß ist das Land, das „unser Land“ ist, ihr Land der Kultur, ihr Land der Kunst, der Musik, der Literatur … und er fand dafür Bilder, Bilder fand er dafür, solche Bilder, charakteristisch für

In diesem Moment wird er sich eins gefühlt haben, und aus diesem Einsgefühl heraus kann er an diesem Sonntag sagen, ihrer Zustimmung gewiß: „Sie kennen solche Bilder. Das ist charakteristisch für …“

Dass man die Hoffnung zulässt. Dass man es zulässt, die guten Dinge zu sehen. Dass man im Kopf die Möglichkeit des Erfolgs zulässt. Dass man trotz aller Schwierigkeiten an einen guten Ausgang glaubt. Auch wenn die Rahmenbedingungen höchst herausfordernd sind. Ein Beispiel: Sportlerinnen und Sportler wissen ganz genau, dass ein guter Wettkampf im Kopf beginnt. Deswegen sieht man Skirennläufer oft vor dem Start in Gedanken die Strecke hinunterfahren. Sie nehmen im Kopf schon jede Kurve und jeden Sprung so, wie es ideal wäre. Sie kennen solche Bilder. Das ist charakteristisch für Leistungssportlerinnen. Manche halten das für ein bisschen seltsam.

So schön hat er gesprochen. An diesem ersten Sonntag im neuen Jahr. Am 1. Jänner 2023. Wo andere nur eine Stirn sehen, sofern sie nicht hinter Helm und Skibrille verborgen ist, sie vielleicht die Spitze der Nase sehen, sieht er die Gedanken im Kopf hinunterfahren

Es wird eine Rede gewesen sein, an diesem ersten Sonntag im Jahr ’23, die nicht ohne Wirkung bleiben wird. In den Schulen, vielleicht sogar schon in den Volksschulen, werden alle, die in die Schule gehen, ihre Lehrer selbst darum ersuchen, sie abzufragen, und die Lehrerinnen werden dies gerne tun:

Wir mögen nicht alle Leistungssportlerinnen- und sportler sein, aber jede und jeder von uns hat jeden Tag Aufgaben zu bewältigen. Wichtige Aufgaben, die in Summe unseren Erfolg als Gemeinschaft ermöglichen.

Und nach dieser kurzen Einleitung, gelernt aus der Sonntagsrede, werden sie ihre Schüler fragen, nun, wer hat welche Aufgaben im Land … und ihre Schülerinnen werden es mit Freuden, wie von ihnen an diesem Sonntag vorgesagt, kanonisch aufsagen, auswendig, von ganzem Herzen, und ohne Schummelzettel

Die Arbeit der alleinerziehenden Mütter.
Die Arbeit in pflegenden und medizinischen Berufen und im ganzen Sozialbereich.
Die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer.
Der Schülerinnen und Schüler.
Der freiwilligen Vereine – unserer Zivilgesellschaft.
Der Menschen, die sich politisch engagieren.
Die Arbeit der Journalistinnen und Journalisten.
Die Arbeit der Beschäftigten in der Wirtschaft.
Der Unternehmerinnen und Unternehmer.
Unseres Mittelstandes.
Der Ingenieurinnen und Ingenieure.
Unserer Bäuerinnen und Bauern.
Die Arbeit im Tourismus.
Die Arbeit der Menschen in Verwaltung,
Exekutive und Bundesheer.
Und natürlich der Beitrag der Pensionistinnen und Pensionisten.
Der Opas und Omas, Mamas und Papas.