„Seit Heinz-Christian Strache nach wortreichen Distanzierungen von den Identitären beim aktuellen Stimmenfang nun doch ungeniert mit einem Begriff der Rechtsextremen, dem angeblichen ‚Bevölkerungsaustausch‘, -„
Das ist im ersten Absatz am gestrigen 3. Mai 19 zu lesen, geschrieben von Nina Weißensteiner, in einer Tageszeitung österreichischen Qualitätszuschnitts …
Korrekt hätte diese Einleitung lauten müssen, um tatsächlich den Verhältnissen in Österreich gerecht zu werden:
Seit Heinz-Christian Strache ungeniert mit einem Begriff seines Innenministers, dem angeblichen „Bevölkerungsaustausch“ …
Den von der identitären Regierungspartei ständig behaupteten Austausch gibt es tatsächlich, falsch an diesem Begriff des zurzeitigen Innenministers ist nur sein erster Teil, richtig ist also nicht „Bevölkerungsaustausch“, sondern der Begriff des Innenministers ist in einer einzigen Zusammensetzung richtig: „Begriffsaustausch“ …
Im April 13 tauscht der zurzeitige Innenminister „Umvolkung“ gegen „Bevölkerungsaustausch“ …

Der zurzeitige Innenminister ist nur ein Beispielgeber. Dem Begriffsaustausch frönen recht, recht viele in der Gesinnungskameraderie des Innenministers, auch, um nur ein weiteres Beispiel zu geben, auch jener Mann, der vor bald dreißig Jahren „Umvolkung“ wieder einführte, spricht längst schon nicht mehr von „Umvolkung“, tauschte „Umvolkung“ gegen „Ethnomorphose“ aus; gewechselt werden also bei sturer Gesinnungsbeibehaltung bloß die Wörter.
Und dennoch, kaum daß ein Mann, es sind vor allem Männer, aus des Innenministers Gesinnungskameraderie einen Begriff, einen getauschten Begriff, ein Wort, ein ausgewechseltes Wort bringt, wird es brav und gehorsam aufgenommen, findet sofort breit eine mediale Beschäftigung damit statt. Mit einem durchaus hehren Anspruch, wie zur Zeit wieder, zu widerlegen, daß es einen „Bevölkerungsaustausch“ geben würde. Aber, etwas zu widerlegen, das nicht widerlegt werden muß, weil es inhaltlich ein Nichts ist, bringt nichts, nur eines, dieser Gesinnungskameraderie die Meinungsführerschaft zu überlassen, beizutragen, ihr Nichts massiv zu verbreiten. Und. Diesmal ist es sogar dem zurzeitigen Bundeskanzler aufgefallen, daß dieser Begriff, dieses Wort, des Innenministers „Bevölkerungsaustausch“ sachlich falsch“ … Was ihm allerdings nicht und nicht auffallen will, daß er mit einer Partei den Regierungsstuhl teilt, die „sachlich falsch“ … davon wird ihm wohl der Wähler, die Wählerin zu erlösen haben, weiter mit sachlich Falschen …
NS In einer Hinsicht könnte es beinahe zu einem Lob für diesen österreichischen Weg geben, also dafür, Frauen und Männern, vor allem Männern, des Begriffsaustausches, des Wortwechsels hohe und höchste Ämter im Staat … nicht auszudenken, wenn sie staatsamtslos …
Es kann in keiner Hinsicht ein Lob für den österreichischen Weg geben, schon gar nicht für den zurzeitigen österreichischen Weg. Was eine einzelne Person ohne Amt anzurichten vermag, ist nichts gegen – darüber kann ihnen ein weiterer Innenminister Auskunft geben …

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