Kurz an den Winter 17 auf dem Kahlenberg erinnern

Was wird nun Ursula Stenzel gescholten! Wofür eigentlich. Weil sie mit ihrem gestrigen Auftritt bewiesen hat, so qualifiziert zu sein wie etwa Rosenkranz? Aber nicht so qualifiziert wie Wolfgang Sobotka?

Auf den Kahlenberg hat sie es gestern nicht geschafft. Wie zu lesen ist. Ihr gestriger Auftritt mußte sodann irgendwo tiefunten in der …

Dabei. Was für einen lieben Tagesplan sie sich doch für ihren gestrigen Tage vornahm. Eine Wanderung auf den Kahlenberg. Vielleicht hat sie sich schon vorgestellt, wie recht schön das werden wird, ihre Wanderung auf den Kahlenberg. Mit wem sie wandern werde, dabei in hochgeistige Gespräche versunken, vielleicht sogar Sebastian Kurz …

Nein, Sebastian Kurz nicht. Nicht an ihrer Seite, beim Wandern jedenfalls. Aber oben angelangt, auf dem Kahlenberg, hätte sie sich vielleicht recht gerne daran erinnert, während sie auf ihren Redeauftritt wartet, wie alles begann, damals auf dem Kahlenberg, im Dezember 17, als Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache als Winnetou und Old Shatterhand wie Blutsbrüder die türkisgetupfe blaue Regierung präsentierten.

Wer könnte es also Ursula Stenzel übelnehmen, dorthin zurückkehren zu wollen, wo alles begann, im Dezember 17, auf dem Kahlenberg, als ihr und ihresgleichen die Zeit selig war, als, wie es Frau Paula sagt, es eine gute, gute Aufbruchstimmung

Was nicht zu erfahren sein wird, ist, wie viele diese Gedenkwanderung Winter 17 auf den Kahlenberg mitgemacht hätten, hätte nicht das Wetter aus reinem Haß und Neid seine Regenschleusen — oh, es wären wohl bestimmt so viele gewesen, wie auf die Rosshütte etwa.

Was auch nicht zu erfahren sein wird, was für Lieder hätten sie wohl gemeinsam gesungen, bei ihrem Aufstieg auf den Kahlenberg … vielleicht hat Ursula Stenzel sich auch darauf schon gefreut, mit gemeinsamen Gesang zu ziehen gen Kahlenberg. Reich genug ihr Liedgut dafür jedenfalls ist. Vielleicht wäre auch wieder besungen worden die „goldene Fahne“ der …

Was auch nicht mehr zu erfahren sein wird, da niemand auf dem Kahlenberg war, sondern alle tiefunten in der … Was also auch nicht mehr zu erfahren sein wird, ob nicht auf dem Kahlenberg zum Anlaß des Gedenkens Winter 17 einsam doch ein einziger Mann stand, im Regen, allein auf dem Kahlenberg sich daran erinnernd, als ihm die Zeit noch selig war, mit der Schirmspitze auf den Himmel einstach, immer wieder und wieder einstach und dabei den Himmel anrief: „Schatterhand, warum hast Du mich verlassen?“

Immerzu einsticht und dabei abwechselnd „I’m already shattered“ winselt und laut die anklagende Frage schreit: Old Schatterhand, warum …