Für einen guten Zweck, Schöpfer zu versteigern.

Zur Benefizveranstaltung in der kleinen Kirche am Platze zum Anlaße des hohen Geburtstages des hohen Herrn wird das Unternehmen Lord GmbH. & Co. KG, teilt deren Pressestelle mit, ein Geschenk beisteuern: ein Set Schöpfer.

Sie, die Lord GmbH. & Co. KG, habe zu diesem hohen Anlaße ein gänzlich neues Modell für ihre Produktpalette Schöpfer kreiert. Diesem Design habe sie den Namen Schöpfung gegeben. Lord GmbH. & Co. KG hoffe, daß mit der Übergabe des ersten Sets aus dieser Produktlinie am letzten Samstage im Wintermonat 20 der hohe Herr in seiner allumfassenden Güte die Taufe der Schöpfer auf den ihnen zugedachten Namen Schöpfung vornehmen werde.

Weiters hoffe sie, die Lord GmbH. & Co. KG, daß in der kleinen Kirche die Versteigerung des ersten Sets Schöpfer der Marke Schöpfung einen recht hohen Erlös erzielen werde. Denn viele sind der Zuwendung bedürftig. Sie, die Lord GmbH. & Co. KG, denke hier vor allem an die gar unterstützenswerte Gemeinschaft der Albertina, die Jahr für Jahr gemeinnützig auf dem Platze sich einbringt.

Denn sie, die Lord GmbH. & Co. KG gehe davon aus, daß der hohe Herr in seiner Allbescheidenheit die Schöpfer nicht für sich behalten werde, sondern, nachdem er sie getauft haben werde, sofort, noch während des Benefizhochamts, zur Versteigerung bringen werde.

Und es kann ein jeder Mensch sicher sein, daß das, was der hohe Herr anbietet, das Beste aus einer Welt ist.

Der hohe Herr stehe, so die Lord GmbH. & Co. KG, für das Beste aus einer Welt. Das habe er mit seinem gesamten bisherigen Leben eindrücklich bewiesen. Sein Credo, vermute sie, sei es immer gewesen, das Beste aus einer Welt sei das Beste, das Beste aus zwei Welten aber, wie manche es sich erhoffen, sei stets nur das Nullbeste für eine Welt.

Er habe daher in seinem Leben stets auf das Beste aus einer Welt gesetzt. Auf die Bibel. Niemals beging er Verrat an der Bibel, bloß die Farbe des Einbands seiner Bibel wechselte er. Rot mußte ihm seine Bibel sein, als er ein junger Mann war. Rot, die Farbe der Liebe. Rot, die Farbe des Frühlingserwachens im jungen Manne. Das ist auch die Zeit der Verwechslungen, der Irrtümer, des blinden Glaubens an den eigenen Orientierungssinn. Der hohe Herr als junger Mann meinte sich gestaltend im „Diesseits“, während er, auch wenn er dabei seinen Bibelherrn noch mit andrem Namen anrief, tatsächlich schon im „Jenseits“ mit seinem Lebenstrost war, das er hernach nie mehr verließ, nie mehr den Versuch unternahm, ein Boot zu besteigen, um das „Diesseits“ am anderen Ufer zu erreichen.

Der hohe Herr blieb fortan auf seiner Uferseite und ging von dort los, das Hinterland zu erkunden, in dem er viel Raum für sein „Gestalten“ fand. Der Leuchtturm, um eine heutzutage gar so beliebte Vokabel zu verwenden, der Leuchtturm seines Wirkens, um einen exemplarisch aufzustellen, ist seine Mitschrift am Katechismus.

Und des Gestaltens kein Ende. Sie, die Lord GmbH. & Co. KG, wisse nicht, mit was beginnen, mit was enden, so wolle sie es bei dem einen Leuchtturm bewenden lassen, sich nicht in Versuchung bringen einer vollständigen Aufzählung.

Sie, die Lord GmbH. & Co. KG, durfte am eigenen Leibe die Allbescheidenheit des hohen Herrn erfahren, das möchte sie zum Schluße noch mitteilen. Als sie dem hohen Herrn ehrfürchtig das Angebot überbrachte, ihm für seinen hohen Tag die Stadthalle auf ihre Kosten als Ort seines Hochamts zu mieten, da winkte der hohe Herr, der Allbescheidene, bescheiden ab, ihm genüge die kleine Kirche, ihm lebendig gewordener Stein, in den eingeschrieben der Schwur seines Herrn, was Vergangenheit war, soll Zukunft bleiben.

Ihr, der Lord GmbH. & Co. KG bleibe nur noch die demütigste Danksagung an einen weiteren hohen Herrn, ihren hohen Herrn nicht abberufen zu haben, denn sie erhoffe sich von ihm noch reichliches Gestalten, jetzt, da er sich „wirklich den Herrn zur Verfügung stellen [will]“. In diesem erneuerten Wunsch seines Dienens offenbare sich auch sein Wesen eindrücklich, nicht dem Herrn, sondern den Herren zur Verfügung