Auf der „Viennale“ die Vorführung von „State funeral“ von Sergei Loznitsa. Auch in Wien also wurde bereits „Staatsbegräbnis“ gezeigt, der gesamte Film nur aus Archivmaterial von den Begräbnisfeierlichkeiten für Josef Wissarionowitsch Stalin.
Ein Film als endgültige Beerdigung jedweden Personenkults.

In Österreich hingegen kommt im Frühjahr 2020 die „Auferstehung“, nein, nicht die Auferstehung, dieser sonderliche Akt eines Organisierten Glaubens, dem ein ebenso sonderlicher und vor allem grauenvoller Akt vorangestellt ist, nämlich das Kreuzigen eines Menschen, sondern im Frühjahr 2020 wird in Österreich der längst schon vergrabene Personenkult wieder ausgebuddelt, aus der nassen, verdreckten, mit totem Gewürm durchmischten tiefen Erde wie die von Hunden abgenagten und verbuddelten Knochen in Österreich der Personenkult im Frühjahr 2020 wieder ausgebuddelt.

Ein Medium gibt Kindern eine „Hausaufgabe“, nämlich „unseren Bundeskanzler zu zeichnen, mit Fahne“ … Im Frühjahr 2020. Die Nase des Herrn Karl riecht nach wie vor gut und genau, woher der … Und so buddelt das Medium den abgenagten, mehrmals gebrochenen, verdreckten Knochen des Personenkults, und das Medium weiß instinktiv, wem der Personenkult zu gelten hat, im Jahr ’20, in Österreich. Einem, der dafür auch viel tut. Denn. Der Personenkult wird nur jenen zuteil, mit autoritärem Gehabe, mit ihrem Hinwegsetzen von Rechten, das könnte mißverstanden werden, Rechte werden nicht weggesetzt, sondern eingeladen, sich dazu zu setzen, Personenkult wird nur jenen zuteil, die ein sehr eigentümliches Verständnis und vor allem eine sehr eigentümliche Auslegung, mehr noch, ein sehr eigenwilliges und eigentümliches Vorgehen in bezug auf neu zu schaffende Gesetze haben.

Diesem also will dieses Medium bereits die Kinder heranführen, die in nicht allzu ferner Zukunft Wählende sein werden, und nur wer Kinder bereits Wählende gewinnen kann, hat Aussicht darauf, beispielsweise ein Kanzler auf Lebenszeit werden zu können. Dieser nun für den neuerlichen Personenkult Ausgesuchte auf der Scholle, die seit 1945 Republik Österreich heißt, beweist nicht zum ersten Mal seine Gleichgültigkeit gegenüber dem Gesetz, zu der er sich ermächtigt fühlt durch eine Krise, gleichsam, als hätte ihn die Vorsehung selbst … auch in seiner, kurz ist es her, vorherigen kürzesten Amtszeit mußte der Verfassungsgerichtshof die ihm und seiner Klientel genehmen geschaffenen Gesetze reparieren, für die er sich nicht auf eine Krise ausreden konnte …
Einem Kind aber ist die „Hausaufgabe“ auf eine Weise gelungen, wie diese wohl nicht beabsichtigt war, von diesem Medium, wenn dieses Medium überhaupt mit einer durchdachten Absicht die „Hausaufgabe“ erteilt hat, außer der Absicht, ihm aufgedrängt durch das mit der Nase des Herrn Karl Errochene, dieses Mannes Wohlwollen sich zu sichern, den forcierten, massiven und aggressiven Personenkult, den es vor 1945 und auch vor 1938 auf dieser Scholle gab, auszubuddeln,einem Kind ist wohl das endgültige Portrait dieses Personenkults gelungen, das Kind zeichnete ihn mit einem blauen Rumpf, mit einem blauen Mund.

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