„Jesus Blut heilt! Nicht die Impfung“
Das war eine Botschaft auf der Demonstration am 16. Jänner ’21 auf der freudlosen Gasse, die die Innenstadt der österreichischen Hauptstadt ringförmig einschließt. Und es wird, darf vorausgesagt werden, wieder eine der Botschaften sein, auf der Demonstration 31. Jänner 2021, gemäß der Ankündigung des spirits of animals …
Es ist eine wahre Botschaft, die auch in Zeiten von Corona weiter verbreitet wird, daß das Blut heilt, wenn …

Auch diese Demonstrationen für den Coronaterror tragen nichts zum Lösen des ewigen Rätsels, das der Mensch ist, bei. Das Rätsel, wie es sich auf diesen Demonstrationen stellt, besteht darin, gegen Impfung aufzutreten und zugleich Impfungen zu verabreichen, freudig sich impfen zu lassen, aber nicht mit harmlos kleinen Nadeln, sondern mit den trunkenen Pfeilen Gottes.
In „Israel, blaues Heft“ schreibt Philippe Jaccottet, „dürfen wir auch nicht die Grausamkeit, die Unerbittlichkeit vergessen, die in diesen Welten herrscht; den Gott des Moses, der sagt: ‚Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen‘, diese Geschichte, die am Ende des 19. Kapitels der Richter erzählt wird und die ich vollständig zitieren will:“
„Und siehe, da kam ein alter Mann von seiner Arbeit vom Felde am Abend; der war auch vom Gebirge Ephraim und ein Fremdling in Gibea, aber die Leute des Orts waren Benjaminiter. Und als er seine Augen aufhob, sah er den Wanderer auf dem Platz und sprach zu ihm: Wo willst du hin? Und wo kommst du her? Er aber antwortete ihm: Wir reisen von Bethlehem in Juda weit ins Gebirge Ephraim hinein, wo ich her bin. Ich bin nach Bethlehem in Juda gezogen und kehre jetzt nach Hause zurück, doch niemand will mich beherbergen. Wir haben Stroh und Futter für unsere Esel und Brot und Wein für mich, deinen Knecht, und für deine Magd und den Knecht, der bei mir ist, so daß uns nichts fehlt. Der alte Mann sprach: Friede sei mit dir! Alles, was dir mangelt, findest du bei mir; bleib nur nicht über Nacht auf dem Platze. Und er führte ihn in sein Haus und gab den Eseln Futter, und sie wuschen ihre Füße und aßen und tranken.
Und als ihr Herz nun guter Dinge war, siehe, da kamen die Leute der Stadt, ruchlose Männer, und umstellten das Haus und pochten an die Tür und sprachen zu dem alten Mann, dem Hauswirt: Gib den Mann heraus, der in dein Haus gekommen ist, daß wir uns über ihn hermachen. Aber der Mann, der Hauswirt, ging zu ihnen hinaus und sprach zu ihnen: Nicht, meine Brüder, tut doch nicht solch ein Unrecht! Nachdem dieser Mann in mein Haus gekommen ist, tut nicht solch eine Schandtat! Siehe, ich habe eine Tochter, noch eine Jungfrau, und dieser hat eine Nebenfrau; die will ich euch herausbringen. Die könnt ihr schänden und mit ihnen tun, was euch gefällt, aber an diesem Mann tut nicht solch eine Schandtat! Aber die Leute wollten nicht auf ihn hören. Da faßte der Mann seine Nebenfrau und brachte sie zu ihnen hinaus. Die machten sich über sie her und trieben ihren Mutwillen mit ihr die ganze Nacht bis an den Morgen. Und als die Morgenröte anbrach, ließen sie sie gehen. Da kam die Frau, als der Morgen anbrach, und fiel hin vor der Tür des Hauses, in dem ihr Herr war, und lag da, bis es licht wurde. Als nun ihr Herr am Morgen aufstand und die Tür des Hauses auftat und herausging, um seines Weges zu ziehen, siehe, da lag seine Nebenfrau vor der Tür des Hauses, die Hände auf der Schwelle. Er sprach zu ihr: Steh auf, laß uns ziehen? Aber sie antwortete nicht. Da legte er sie auf den Esel, machte sich auf und zog an seinen Ort. Als er nun heimkam, nahm er ein Messer, faßte seine Nebenfrau und zerstückelte sie Glied für Glied in zwölf Stücke und sandte sie in das ganze Gebiet Israels …“
Wenn Philippe Jaccottet auch schreibt, „diese Geschichte, die ich vollständig zitieren will“, so zitiert Jaccottet nicht die vollständige Geschichte aus dem „Buch der Richter“, das Teil des Tanachs und somit auch Teil des Alten Testaments ist, das wiederum auch heute noch zur Verfassung der römisch-katholischen Kirche gehört, so zitiert Jaccottet die Geschichte nicht vollständig. Er zitiert nicht den Anfang, er zitiert nicht den Schluß. Er aber allein wird wissen, weshalb er die Geschichte ohne Anfang und ohne Ende zitiert, also unvollständig, und für ihn doch vollständig.
Ein weiteres Rätsel, das die Demonstrationen für den Coronaterror aufgeben, ist das Rätsel des Antisemitismus, der in diesen Reihen der für den Coronaterror Marschierenden maßgeblich ist, wenn bedacht wird, wie doch seit einiger Zeit hervorgehoben wird das jüdisch-christliche Erbe, eine jüdisch-christliche Tradition beschworen wird. Ein Antisemitismus also gegen sich selbst? Ein Eifern gegen die eigene Tradition? Ein Wettern gegen das selbst angetretene Erbe?
Möge aber diese Rätsel lösen, wer kann.
Was hier zitiert werden kann, ist die vollständige Geschichte aus dem Buch der Richter. Zuerst der Anfang, den Jaccottet nicht zitierte:
„Zu der Zeit war kein König in Israel. Und ein Levit wohnte als Fremdling weit hinten im Gebirge Ephraim und hatte sich eine Nebenfrau genommen aus Bethlehem in Juda. Und als sie über ihn erzürnt war, lief sie von ihm fort zu ihres Vaters Hause nach Bethlehem in Juda und war dort vier Monate lang. Da machte sich ihr Mann auf und zog ihr nach, um freundlich mit ihr zu reden und sie zu sich zurückzuholen; und er hatte seinen Knecht und ein Paar Esel bei sich. Und sie führte ihn in ihres Vaters Haus. Als ihn aber der Vater der jungen Frau sah, wurde er froh und ging ihm entgegen. Und sein Schwiegervater, der Vater der jungen Frau, hielt ihn fest, dass er drei Tage bei ihm blieb. Sie aßen und tranken und blieben dort über Nacht. Am vierten Tag erhoben sie sich früh am Morgen, und er machte sich auf und wollte fortziehen. Da sprach der Vater der jungen Frau zu seinem Schwiegersohn: Labe dich zuvor mit einem Bissen Brot, danach könnt ihr ziehen. Und sie setzten sich und aßen beide miteinander und tranken. Da sprach der Vater der jungen Frau zu dem Mann: Bleib doch über Nacht und lass dein Herz guter Dinge sein. Als aber der Mann aufstand und ziehen wollte, nötigte ihn sein Schwiegervater, dass er noch einmal über Nacht dablieb. Am Morgen des fünften Tages machte er sich früh auf und wollte ziehen. Da sprach der Vater der jungen Frau: Labe dich doch und lass uns warten, bis sich der Tag neigt. Und so aßen die beiden miteinander. Da machte sich der Mann auf und wollte mit seiner Nebenfrau und mit seinem Knecht fortziehen. Aber sein Schwiegervater, der Vater der jungen Frau, sprach zu ihm: Siehe, der Tag hat sich geneigt und es will Abend werden; bleib über Nacht und lass dein Herz guter Dinge sein. Morgen mögt ihr früh aufstehen und eures Weges ziehen zu deinem Zelt. Aber der Mann wollte nicht mehr über Nacht bleiben, sondern machte sich auf und zog hin und kam bis gegenüber von Jebus – das ist Jerusalem – und hatte ein Paar beladene Esel bei sich und seine Nebenfrau und seinen Knecht. Als sie nun nahe bei Jebus waren, dunkelte es schnell; da sprach der Knecht zu seinem Herrn: Komm doch und lass uns in diese Stadt der Jebusiter einkehren und über Nacht dort bleiben. Aber sein Herr sprach zu ihm: Wir wollen nicht in die Stadt der Fremden einkehren, die nicht von den Israeliten sind, sondern wollen hinüber auf Gibea zu. Und er sprach zu seinem Knecht: Geh weiter, damit wir an einen andern Ort kommen und über Nacht in Gibea oder in Rama bleiben. Und sie zogen weiter ihres Weges und die Sonne ging unter, als sie nahe bei Gibea waren, das in Benjamin liegt. Und sie bogen ab vom Wege, um nach Gibea zu kommen und dort über Nacht zu bleiben. Als er aber hineinkam, blieb er auf dem Platze der Stadt; denn es war niemand, der sie die Nacht im Hause beherbergen wollte. Und siehe, da kam ein alter Mann von seiner Arbeit vom Felde am Abend …“
Das Buch der Richter schildert also eine Zeit ohne König, in der alle das taten, was ihnen als Recht erschien, sie sich als ihr eigenes Recht anmaßten, die Zeit also vor einer Königsherrschaft. Mit dieser Schilderung ist eine Rückkehr in der Gegenwart leicht. Die Gegenwart ist nicht eine Zeit, wenn König ausgetauscht wird durch Rechtsstaatlichkeit, vor der Rechtsstaatlichkeit, aber der Eindruck mehr und mehr entstehen kann, in der Gegenwart auf dem Weg zur Nach-Rechtsstaatlichkeit zu sein, alle das als Recht ansehen, was sie als Recht meinen. Und auch wenn es, den Menschen sei Dank, keine Königin mehr gibt, in Österreich, treten manche auf, als wären sie Königinnen, die jedoch nicht mehr sind wie lokale Fürsten zur Zeit des Gottes des Moses, also, einfach wie kurz gesagt, kleine Richter …
Das Ende der Geschichte, das Jaccottet nicht zitiert, soll der Vollständigkeit willen auch zitiert sein:
„… Als er nun heimkam, nahm er ein Messer, fasste seine Nebenfrau und zerstückelte sie Glied für Glied in zwölf Stücke und sandte sie in das ganze Gebiet Israels. Wer das sah, der sprach: Solches ist nicht geschehen noch gesehen, seitdem Israel aus Ägyptenland gezogen ist, bis auf diesen Tag. Nun denkt darüber nach, beratet und sprecht!“
Was die Konsequenz daraus war, aus der Aufforderung, darüber nachzudenken, zu beraten und zu besprechen, muß nicht erzählt werden, da es Jaccottet nicht zitiert, weder vollständig noch unvollständig. Es war ein Massaker. Von dem wird im zwanzigsten Kapitel im Buch der Richter berichtet: Strafgericht am Stamm Benjamin …
Es bleibt nicht beim Beschwören des Blutes, das heilt, auf Demonstrationen. Wenn die Männer und Frauen von diesen heimkehren, dann werden die Frauen von ihren Männern der ewigen Gesundheit … die Zeit des Gottes des Moses, diese Geschichte eines Mannes, der eine Frau mit einem Messer zerstückelt, ist in Österreich nicht vorbei, ist österreichische Gegenwart, wenn allein auf die im ersten Monat des Jahres 2021 wieder ermordeten Frauen …

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